Die sächsische Polizei testet ab sofort an ausgewählten Kriminalitäts-Schwerpunkten in Dresden und Leipzig den Einsatz von Körperkameras („Body Cams“) für Polizisten. Das hat Innenminister Markus Ulbig (CDU) angekündigt.
Minister: Zunehmende Gewalt gegen Polizisten
„Angesichts zunehmender Gewalt gegenüber Polizistinnen und Polizisten im Freistaat erweitern wir die möglichen Handlungsspielräume“, erklärte Ulbig. „Erfahrungen anderer Länder zeigen uns, dass die Bodycams die Enthemmung von Tätern beeinflussen. Im Falle eines Angriffes auf die Polizei liefern sie zudem gerichtsverwertbare Beweise.“ Im Jahr 2016 hatte es 1462 Angriffe auf Polizisten in Sachsen gegeben, im Vorjahr waren es 1309 Fälle.
Zwei „Body Cam“-Modelle im Test
Die Sachsen wollen zunächst zwei verschiedene Kameramodelle – die Reveal RS2-X2 und die mit mehr Speicher ausgerüstete „TASER Axon Body 2“ – erproben. Die Polizeidirektionen Leipzig und Dresden erhalten dafür jeweils 24 Bodycams. Die Beamten sollen sie unter anderem in Dresden auf dem Wiener Platz und im Alaunpark einsetzen, in Leipzig auf der berüchtigten Eisenbahnstraße sowie um den Schwanenteich.
Ein Jahr Erprobung
Das einjährige Projekt kostet mit Computertechnik, Kameras und Zubehör knapp 13.000 Euro, informierte das Innenministerium. Nach dem Testjahr werde ausgewertet, „inwieweit Bodycams die Sicherheit der Polizistinnen und Polizisten erhöhen können und in welchem Umfang künftig Bodycams bei der sächsischen Polizei eingesetzt werden“.
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