Werkstatt kostete 1/2 Million Euro
Dresden, 29. Oktober 2015. Um im Krieg stark beschädigte alte Pergament-Handschriften reparieren zu können, hat die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek (SLUB) heute in Dresden eine klimatisierte Restaurierungswerkstatt in Betrieb genommen. Die Klimakammer kostete eine halbe Million Euro.
Löcher werden ausgegossen, dann wird digitalisiert
Die Bibliothek hatte in den vergangenen Jahren spezielle Verfahren entwickelt, um auch Pergamente mit erheblichen Wasserschäden zu restaurieren. Dabei werden die alten Handschriften in einer Klimakammer bei einer relativen Luftfeuchte von bis zu 95 % und einer konstanten Lufttemperatur von 20 Grad behandelt. Die Restaurateure gießen dabei eine spezielle Flüssigkeit in die Fehlstellen, die zu einer Art Ersatz-Pergamentträger erstarrt. „Es ist geplant, schrittweise die Schäden an den Handschriften so weit zu beheben, dass diese digitalisiert und für die Forschung wieder zugänglich gemacht werden können“, kündigte die Bibliotheks-Leitung an.
Löschwasser nach Bombardement hatte Handschriften 1945 stark beschädigt
Die SLUB verwahrt insgesamt rund 150 solcher stark beschädigten Pergamente aus dem Mittelalter, der Renaissance und der Reformation (des 8. bis 16. Jahrhundert). Die Handschriften lagerten während des II: Weltkriegs im Japanischen Palais auf der Neustädter Seite von Dresden. Nach dem Bombardement der West-Alliierten 1945 beschädigte Löschwasser die Pergamente erheblich.
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