Dresden-Lokales

U-Boot im Alberthafen Dresden gesichtet

Andreas Metzner gefällt sich in der Rolle des U-Bootfahrers. Ja, das müsste kein einmaliger Einsatz sein, da könne er sich weitere Gelegenheiten vorstellen, sagt er. Foto: Peter Weckbrodt

Andreas Metzner gefällt sich in der Rolle des U-Bootfahrers. Ja, das müsste kein einmaliger Einsatz sein, da könne er sich weitere Gelegenheiten vorstellen, sagt er. Foto: Peter Weckbrodt

Dresden, 3. September 2015. Ein U-Boot ist heute in der Elbe bei Dresden gesichtet worden. Allerdings handelte es sich nicht um einen versprengten VIIer-Seewolf, der das Kriegsende verpasst hat, sondern um einen Neubau.

Stolze 120 Jahre musste der Dresdner Alberthafen alt werden, bis erstmals ein U-Boot den Weg in das Hafenbecken fand. Der absolute Niedrigwasserstand der Elbe war dafür kein Hindernis, Dank seiner bescheidenen Abmessungen konnte es Huckepack auf einem PKW- Anhänger antransportiert werden.

15 PS und keine Raketen

Befürchtungen, es könne durch seine Schlagkraft das atomare Gleichgewicht auf der Welt ernsthaft bedrohen, müssen nicht gehegt werden. Es ist unbewaffnet und mit einem 15-PS – Benzinmotor ausgerüstet. Zum Hafenfest wird es am kommenden Sonnabend von 10 bis 12 Uhr auf der Elbe zwischen Marienbrücke und Albertbrücke patrouillieren.

Schiffe-Schleppen: Auch Treidler kehren an die Elbe zurück

Kommandant ist Kapitän Andreas Metzner, maritim interessierten Dresdnern als Inhaber der Yachtschule Dresden schon bekannt. Zeitgleich zur U-Boot-Parade läuft der vom Sächsischen Hafen- und Schifffahrtsverein initiierte Treidelwettbewerb auf der Elbe. Der Verein hat auch die Idee mit dem U-Boot “ausgeheckt“. Die Traditionen müsse man pflegen, das Hafenjubiläum sei ausreichend Anlass, und es solle was Außergewöhnliches sein, sinniert der Chef über maximal zwei Mann Besatzung zur Idee des U-Boot-Baus.

Dresden war bereits im Weltkrieg an U-Boot-Bau beteiligt

Ältere Dresdner erinnern sich vielleicht, dass während des Krieges, natürlich streng geheim, bei der Schiffswerft und Dampfkesselbau Dresden-Übigau Sektionen für U-Boote gebaut und via Autobahn und Donau abtransportiert wurden sind. Zulieferungen kamen auch von der Niedersedlitzer Firma Kelle & Hildebrand. Das habe gedanklich eventuell eine Rolle gespielt, so Metzner. Die Vorlage für das U-Boot habe ein Foto geliefert, das Motorboot käme vom Alberthafen, das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk SUFW hat dann das Boot gebaut. Autor: Peter Weckbrodt

Metzner gefällt sich schon in der Rolle des U-Bootfahrers. Ja, das müsste kein einmaliger Einsatz sein, da könne er sich weitere Gelegenheiten vorstellen.

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt