Im Krimi-Adventure „Face Noir“ ist der Titel stilistisches Programm: Im Stile der „Film Noir“-Tradition der 1940er Jahre gehalten, erzählt das Spiel des italienischen Entwicklers „Mad Orange“ die Story des Privatdetektivs Jack del Nero, der von einem Fleischer den Auftrag erhält, dessen Stieftochter zu finden, und dabei in einen Sumpf aus Mord, Korruption und organisierter Kriminalität im New York der Weltwirtschaftskrise von 1929 gerät.
Musik und Ambiente sind auch recht stimmig gehalten – besonders die jazzige Musik zum Spiel verrät eine erlesene Auswahl. Wer davon nicht genug kriegen kann, dem hat Daedalic als Bonus den Soundtrack auf CD beigelegt – wirklich feine Jazz-Musik.
Steuerung und Grafiktechnik lassen dagegen zu wünschen übrig: Vor allem, wenn das Inventar ins Spiel kommt, wird es unnötig kompliziert mit allerlei Abfolgen aus Rechts- und Linksklicks der Maus, um Gegenstände zu kombinieren und zu benutzen. Auch ist die Grafik etwas holzschnittartig geraten, was theoretisch stilistisch passen könnte, praktisch aber eher etwas altbacken wirkt. Auch quält man sich oft an „interaktiven Elementen“ wie Schlösserknacken sinnlos ab, da wäre ein Tutorial wie in „Risen“ irgendwie hilfreich gewesen.
Neben den genre-üblichen Interaktionen wie „Benutze Gegenstand X mit Gegenstand Y“, Dialogen etc. verwendet „Face Noir auch die aus den Holmes-Adventures bekannten Techniken wie die Kombination gesammelter Fakten. Außerdem muss man an bestimmten Stellen in Echtzeit agieren wie eben beim Schlösserknacken oder manchmal muss unser Detektiv eben auch an irgendwelchen Gerätschaften herumruckeln.
Fazit:
Thema, Story, Musik und Grundton sind faszinierend. In Bedienung und grafischem Anspruch bleibt „Face Noir“ leider etwas unter dem Standard, den man von Daedalic-Adventures sonst gewohnt ist. Heiko Weckbrodt
„Face Noir“ (Mad Orange/Daedalic), Adventure, P 12Ihre Unterstützung für Oiger.de!
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