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Energieversorger wollen Robotron-Datenbanken – Dresdner Softwareschmiede baut aus

Der Hauptsitz von Robotron RDS in Dresden-Gittersee. Abb.: hw

Der Hauptsitz von Robotron RDS in Dresden-Gittersee. Abb.: hw

Neun Millionen Euro Investitionen und 200 neue Jobs geplant

Dresden, 13. August 2012: Die Dresdner Robotroner bauen wegen der Auftragsfülle aus der Energiewirtschaft aus: Die „Robotron Datenbank-Software GmbH“ (RDS), Nachfolger des DDR-Computerkombinats, zieht bis Ende 2013 für acht bis neun Millionen Euro einen neuen Gebäudekomplex hoch und richtet dort 200 Hightech-Arbeitsplätze ein. Das kündigte RDS-Chef Rolf Heinemann an. Möglich wurde dies, weil Bund, Land und Stadt nun das durch die Wismut AG verseuchte alte uranabrik-Gelände in Dresden-Gittersee erfolgreich saniert haben.

„Derzeit mache ich tagtäglich eigentlich nichts anderes als neue Leute einstellen“, sagte Heinemann. Derzeit beschäftige RDS 300 Mitarbeiter, 70 mehr als im Vorjahr. Vor allem große Energieversorger seien sehr an den Datenbanksytemen von Robotron interessiert, die Auftragslage sei hoch. Baustart für den Büro-Dreigeschosser für Programmierer und andere Spezialisten soll im Dezember dieses Jahres sein, beziehen will RDS den Neubau an der Stuttgarter Straße Ende 2013.

Ausgründung aus der Robotron-Datenbankforschung

Robotron-Chef Rolf Heinemann. Abb.: RDS

Rolf Heinemann. Abb.: RDS

Heinemann hatte vor der politischen Wende bei Robotron die Datenbank-Entwicklung im Kombinats-Zentrum für Forschung und Technik geleitet. 1990 gründete er zusammen mit acht weiteren Gesellschaftern und 26 Mitarbeitern im August 1990 die RDS – und sicherte sich die Namensrechte an der Marke „Robotron“. Die Firma entwickelte die eigenen Datenbanksysteme weiter und wurde Partner des US-Software-Unternehmens „Oracle“.

17 Prozent Umsatzplus bei RDS

Inzwischen ist Robotron auf Datenbank- und Abrechnungssysteme für die Energiewirtschaft, die Industrie, für Museen und die öffentliche Verwaltung sowie „Oracle“-Schulungen spezialisiert. Im Geschäftsjahr 2011/12 realisierte RDS einen Umsatz von 31,1 Millionen Euro, rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr.

Verseuchtes Uranfabrik-Gelände aufwendig saniert

Seit 1995 ist RDS im Dresdner Gewerbegebiet Coschütz-Gittersee ansässig, das selbst als Teil eines in dieser Form europaweit einzigartigen Rekultivierungsprogramms entstand: Ab 1993 sanierte die Landeshauptstadt Dresden dort mit finanzieller Hilfe von Bund und Land eine 72 Hektar große und hochgradig verseuchte Industriebrache.

Beseitigt wurden dabei die Hinterlassenschaften des Uranbergbaus der Sowjets sowie des späteren Reifenwerks. Das Projekt kostete 45,5 Millionen Euro und eröffnet nun, nach seinem Abschluss, auch den Grund für den Robotron-Neubau sowie eine Produktionserweiterung der Sondermaschinenfirma „Xenon“. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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