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Kaspersky warnt vor verseuchten Android-Apps

Moskau/Ingolstadt, 17.1.2012: Die russische Sicherheits-Softwarefirma Kaspersky hat vor verseuchten Mini-Programmen (Apps) für Android-Computertelefone gewarnt. Jüngst habe man beispielsweise ein als Sport-App getarnte Schadprogramm entdeckt, das teure SMS-Kurznachrichten an teure Premium-Nummern versendet. Dieser Trojaner sei auch im Stande, ein Bot-Netzwerk aus Zombie-Handys aufzuspannen, mit denen die Internetkriminellen dann ferngesteuert neue Attacken gegen Drittziele starten können.

„Smartphones nähern sich immer mehr der Funktionalität klassischer PCs an“, kommentierte Kaspersky-Virenanalyst Marco Preuß die Entwicklung. „Auch übernehmen die Schreiber mobiler Schädlinge klassische PC-Methoden.“ Beispielsweise gebe es derzeit einen weiteren SMS-Trojaner, der mit der für PC-Nutzer bekannten Masche von gefälschten Audiovideo-Lösungen Smartphones-Nutzer betrügt.

Zahl der Mobil-Schädlinge versechsfacht

Die Angriffe auf Smartphones nehmen derzeit epidemische Züge an: Während Kaspersky Lab im Juli 2011 noch knapp über 200 neue einzelne Schädlinge identifizierte, waren es im Dezember 2011 schon fast 1200. Derzeit sind bei Kaspersky 6707 einzelne mobile Schädlinge in den Datenbanken verzeichnet.

Android ist Angriffsziel Nr. 1

Angriffsziel Nummer 1 sind dabei Computertelefone mit Googles Betriebssystem „Android“, sie machen 67 Prozent aller Schadprogramme aus. iPhones werden dagegen nur „punktuell“ attackiert, teilte Kaspersky mit.

Dass sich die Internetkriminellen derzeit so stark auf Computertelefone einschießen, hängt mit dem Boom dieser Geräteklasse zusammen. Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr laut Angaben des Hightech-Verbandes „Bitkom“ rund 11,8 Millionen Smartphones verkauft, 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Heiko Weckbrodt

Kaspersky-Tipps für Smartphone-Besitzer:

-> Vorsicht vor verseuchten Apps
Keine Apps aus nicht vertrauenswürdigen Quellen installieren. Auf den meisten Smartphones und Tablets ist diese Möglichkeit aus gutem Grund von vornherein deaktiviert und es kann bei der Suche nach aktuellen Apps beispielsweise nur der Android Market von Google verwendet werden.

-> Nicht wild auf Links klicken

Während viele PC-Nutzer mittlerweile die wichtigsten Sicherheits-Grundsätze beachten wie beispielsweise neben dem regelmäßigen Update von Anwendungen, Betriebssystem und Sicherheit-Software auch das Beachten des eigenen Verstandes, der sagt, dass man nicht sofort auf jeden angebotenen Link oder E-Mail-Anhang klickt, vergessen viele, dass diese Sicherheitsregeln auch für den Einsatz von Tablets und Smartphones gelten.

-> Sicherheits-Software einsetzen
Nutzer sollten eine aktuelle Sicherheits-Software für ihr mobiles Gerät nutzen, wie auch am PC üblich. Auch diese Software sollte man immer aktualisieren.

-> Sicherheitseinstellungen des Smartphones nutzen
Die Sicherheitseinstellungen der Hersteller sollten zudem genutzt werden, wie etwa die PIN-Eingabe, wenn das Smartphone im Standby-Modus ist.

-> Immer alles aktuell halten
Nutzer sollten, analog zum PC, ihr (Android-)Betriebssystem immer auf dem aktuellsten Stand halten. Bei den Aktualisierungen einzelner Apps auf eventuell geänderte Berechtigungen achten, die eingefordert werden.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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