Baden-Baden, 17.1.2011: In der deutschen Musikindustrie deutet sich dank eigener Internetdienste eine Trendwende an: Erstmals seit 14 Jahren verzeichnete die Branche keinen Rückgang mehr. „Der Umsatz mit Musikverkäufen lag 2011 insgesamt auf Vorjahresniveau“, teilte „Media Control“ in einer vorläufigen Auswertung mit.
Der Kurs, eigene elektronische Angebote aufzubauen statt Musik-Downloads nur zu bekämpfen, hat sich offensichtlich für die Industrie ausgezahlt. Denn während die Umsätze mit CDs um 2,2 Prozent schrumpften, „legten die Umsätze aus digitalen Downloads mit 28,8 Prozent deutlich zu“, informierte das Marktforschungsunternehmen. „Das legale Portfolio im Internet umfasst heute in Deutschland mehr als 60 Musikdienste, die mit Blick auf die Downloadzuwächse sehr gut angenommen werden“, kommentierte Florian Drücke, Geschäftsführer des „Bundesverbands Musikindustrie“ (BVMI), die Zahlen.
Auch die Renaissance der Schallplatte führte zu einem Umsatzplus von 15,8 Prozent. Vinyl bleibt allerdings ein Nischenprodukt mit nur einem Prozent Marktanteil an allen physischen Musikträgern.
Inhaltlich erwies sich übrigens deutsche Musik als recht erfolgreich, hier gab es nur ein kleines Umsatzminus von 0,6 Prozent, während die CD-Verkäufe internationaler Künstler um 5,3 Prozent schrumpften. Heiko Weckbrodt
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