Alle Artikel mit dem Schlagwort: Museum

Schwerstarbeit war an diesem Dampfhammer zu leisten. Foto: Peter Weckbrodt

Industriemuseum Chemnitz zwischen Dampfhammer und Rennwagen

Oigers Wochenend-Tipp: Über 200 Jahre sächsische Industriegeschichte in einer Gießerei Chemnitz, 29. Januar 2016. Zu einer faszinierenden Zeitreise durch über zwei Jahrhunderte Industriegeschichte lädt eine ehemalige Gießerei in Chemnitz ein: In der alten Werkhalle schlägt das Sächsische Industriemuseum Chemnitz den Bogen von den frühen dampfgetriebenen Manufakturen und Webmaschinenstuben der 1. Industriellen Revolution über die Autoschmieden und die Rechenmaschinen-Fabriken der Kaiserzeit bis hin zur industriellen Renaissance im Sachsen der Gegenwart. Ein schöner Einstieg und Anlass für einen Besuch: Am Sonntag, dem 31. Januar, führt das Museum seine originale Einzylinder-Gegendruck-Dampfmaschine vor und eröffnet damit das Jahresprogramm 2016.

Doppelagent YEDERBECK führt die Besucher der Technischen Sammlungen zu neuen Schnittstellen der Künste. Foto: Ein fiktiver Künstler als virtuelles Double in verschiedenen medialen Aggregatzuständen, Frank Geßner

Doppelagent Yederbeck und der Golem

Jahresprogramm der Städtischen Museen Dresden mit Jubiläen und Retrospektiven – und Blicken in die Zukunft Dresden, 29. Januar 2016. Mit zwei Sonderausstellungen feieren die Städtischen Museen Dresden in diesem Jahr zwei ganz eigene Jubiläen. Zum einen schaut das Stadtmuseum mit „Wir erinnern uns“ vom 3. Juni bis zum 18. September 2016 zurück bis an die eigenen Anfänge vor 125 Jahren. Zunächst in kleinen Palais an der Kreuzkirche untergebracht, zog das Museum später ins Neue Rathaus um, wechselte nach dessen Kriegszerstörung 1945 zeitweise in die Nordhalle am Olbrichtplatz, um 1966 schließlich das Landhaus zu beziehen. Ein spezielles Ausstellungsthema werden auch die verschollenen Bestände des Stadtmuseums sein. Zum Zweiten feiern die Technischen Sammlungen Dresden ihr 50. Jubiläum und zeigen dazu ab 29. Mai 2016 eine Sonderschau „Maschinen, Menschen, Sensationen.“

Gisbert Porstmann (Direktor der Städtischen Museen Dresden, rechts), Erika Eschebach, (Stadtmuseum Dresden) und Roland Schwarz, (Direktor der Technischen Sammlungen Dresden, links) fürchten ernste Konsequenzen, wenn die städtischen Geldzusagen für iher Häuser nicht bald geklärt werden. Foto: Heiko Weckbrodt

Haushaltssperre sorgt Dresdner Museumschefs

Städtische Museen erwägen, komplettes Ausstellungsprogramm für 2016 abzusagen Dresden, 28. Januar 2016. Eine Retrospektive auf den polnischen Meisterregisseur Krzysztof Kieślowski, die mediale Schnittstellen-Installation „Alias Yederbeck“ und eine Schau über das malerische Lebenswerk von Hubertus Giebe gehören zu den Höhepunkten im Sonderausstellungs-Programm, das sich die Kuratoren und Direktoren der Städtischen Museen Dresden für dieses Jahr ausgedacht hatten. Doch kaum vorgestellt, wankt diese Kunst-Agenda bereits wieder – durch die Haushaltssperre, die Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) den städtischen Ämtern und Einrichtungen zum Jahresstart verordnet hat. Sprich: Auch die Museen wissen noch nicht, wieviel Geld ihnen im Jahresverlauf tatsächlich zur Verfügung stehen wird und ob sie alle vereinbarten Veranstaltungen bezahlen können. „Wenn wir nicht im Februar mehr Klarheit bekommen, müssen wir Ausstellungen absagen“, warnte Gisbert Porstmann, der Direktor der Museen der Stadt Dresden. „Wir brauchen hier vom Finanzbürgermeister schnelle Entscheidungen.“

Anke Lemke von der Dresdner OLED-Firma Novaled probiert die sehende Organikleuchtwand in den Technischen Sammlungen Dresden aus: Lichtsensoren erfassen ihre Bewegungen und übersetzen sie in die leuchtenden Quadratkonturen der Organikkacheln. Foto: Heiko Weckbrodt

60.000 feierten in Dresden das Lichtjahr 2015

Große Resonanz auf photonisches Veranstaltungsprogramm Dresden, 28. Dezember 2015. Die Dresdner haben anscheinend besonders großen Erleuchtungs-Bedarf: Über 60.000 Besucher haben nämlich die speziellen Ausstellungen, Aufführungen, Kurse und anderen photonischen Angebote gefunden, die über 30 Institute, Museen, Theater und andere Einrichtungen in der sächsischen Landeshauptstadt zum „Jahr des Lichts 2015“ organisiert hatten. Diese Bilanz hat heute das „theater junge generation“ (tjg) gezogen, das zu den Organisatoren des Dresdner Lichtjahrs gehört.

Selbstbildnis aus dem Jahre 1944. Repro: Peter Weckbrodt

Rot-Gelb-Blau = Karl Schmidt-Rottluff

Oigers Wochenendtipp für den 19./20. Dezember 2015: Werkschau des Expressionisten in Chemnitz Chemnitz/Dresden, 18. Dezember 2015. Nachdem wir uns in den vergangenen Wochen durch den Besuch von gezielt ausgewählten Märkten und Ausstellungen mit vorweihnachtlicher Stimmung bis zum Scheitel aufgetankt haben, wollen wir so kurz vor dem Fest uns einer anderen, vielleicht etwas anstrengender Art des Genusses zuwenden – der Kunst. Genauer gesagt, einem Genre der Bildenden, also der visuell gestaltenden Kunst, der Malerei zuwenden. Wir sollten das ganz unvoreingenommen angehen und schlicht die Suche nach dem Schönen, eben das Auge Erfreuende, aufnehmen. Fündig werden wir in den Kunstsammlungen Chemnitz. Sie zeigen seit wenigen Tagen in einer Sonderausstellung insgesamt 490 Werke von Karl Schmidt-Rottluff 1884-1976).

Der Nachbau des allerersten Autos von August Horch, der Horch Tonneau von 1904, begrüßt seit wenigen Tagen die Besucher im Museum. Foto: Peter Weckbrodt

Horch-Museum in Zwickau: Automobiler Luxus

Oigers Wochenendtipp führt in eine Autozeit, in der Software-Schummelei noch keine Rolle spielte Zwickau, 14. November 2015. Qualität, Luxus und unübertroffener Eleganz werden wir begegnen, wenn wir dem August-Horch-Museum in Zwickau einen Besuch abstatten. Auf rund 3000 Quadratmetern Fläche findet hier der legendäre Automobilfabrikant August Horch (1868-1951) seine Würdigung. Und wir werden mit über 100 Jahren Zwickauer Automobilbau durch den Anblick von geradezu berauschend schönen Sachzeugen vertraut bemacht.

Anke Lemke von der Dresdner OLED-Firma Novaled probiert die sehende Organikleuchtwand in den Technischen Sammlungen Dresden aus: Lichtsensoren erfassen ihre Bewegungen und übersetzen sie in die leuchtenden Quadratkonturen der Organikkacheln. Foto: Heiko Weckbrodt

Organische Leuchtwand äfft Museums-Besucher nach

Neues OLED-Exponat für die Technischen Sammlungen Dresden Dresden, 9. September 2015. Die „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) sind um eine Attraktion reicher: Dank Spenderhilfe durch Dresdner Wissenschaftler begrüßt seit ein paar Tagen eine übermannshohe „sehende“ Wand aus 1152 organischen Leuchtkacheln die Besucher der Lichtjahr-Ausstellung „HiLights!“ im zweiten Obergeschoss der ehemaligen Kamera-Werke. Dank eingebauter Lichtsensoren kann die Organikwand die Gesten der davor Stehenden nachäffen – wobei sie die Konturen der Menschen wie ein digitaler Zerrspiegel in kleine leuchtende Quadrate zerlegt.

So etwa stellen sich Klaus Martin und der Förderverein den Ausbau des Fernsehturms Dresden zur deutschlandweit ausstrahlenden Touristenattraktion vor: eine Seilbahn vom anderen Elbufer hinauf zum Turm, an dessen Fuße ein futuristisches "Televersum" als Wissenschafts-Unterhaltungszentrum stehen soll. Montage: FV Fernsehturm, Repro: hw

Konzept für Wiedereröffnung des Fernsehturms Dresden

Vereins-Exposé sieht 32 Millionen Euro teuren Ausbau zum Wissenschafts-Unterhaltungszentrum vor – Amortisation nach 12 Jahren Dresden, 13. Mai 2015. Um den Fernsehturm Dresden wieder eröffnen und wirtschaftlich betreiben zu können, müssten rund 32 Millionen Euro in Sanierung und Neubauten investiert werden. Innerhalb von etwa zwölf Jahren würde sich dieses Projekt auch amortisieren, wären also genug Einnahmen geflossen, um die Startinvestitionen zu refinanzieren. Das geht aus einem Exposé des Technologen Klaus Martin hervor, das der Fernsehturm-Förderverein heute vorgestellt hat. Der Einsatz werde sich auch für die ganze Stadt lohnen, sind Klaus Martin, Barbara Lässig und Eberhard Mittag vom Verein überzeugt: Damit könne man eine touristische Attraktion von deutschlandweiter Ausstrahlung schaffen.

Johan Christian Dahl (1788-1857): "Blick auf Dresden bei Vollmondschein", 1839. Repro: Jürgen Karpinski, SKD

Oigers Wochenendtipp: Romantik pur im Albertinum

Sonderausstellung mit Landschaften von Caspar David Friedrich und Johan Christian Dahl Dresden, 13. März 2015: Der Frühling legt eine Pause ein, so richtig Spaß macht es im Freien nicht. Das könnte Anlass sein, den beiden Romantikern Caspar David Friedrich und Johan Christian Dahl im Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden einen Besuch abzustatten. Zugegeben: Viele mögen eher das Moderne, aber ein wahrer Augenschmaus sind die Bilder der beiden Künstler allemal. Und in einer unter Mitwirkung des Nationalmuseums Oslo gestalteten Sonderausstellung werden wir der Beiden Werk so nicht wieder zu sehen bekommen, das ist sicher.

Willi Zimmermann (1900-1977): Auftritt der Agitpropgruppe Rote Raketen vor der Geschäftsstelle der Internationalen Arbeiterhilfe Dresden, 1930. Repro: Stadtmuseum Dresden

Das Auge des Arbeiters: Wie Proletarier die Kamera eroberten

Stadtmuseum Dresden zeigt im März Sonderschau über Arbeiterfotografie der Weimarer Republik Dresden, 16. Februar 2015: Die Welt ist heute eine Bilderflut: Tagtäglich werden weltweit rund 450 Millionen Fotos auf Facebook hochgeladen, schießen allein die Deutschen um die 100.000 Selfies, auf denen sich die – zumeist jungen – Knipser selbst inszenieren, lächeln, grimassieren, zeigen, wo sie waren, wohin sie wollen. Doch die fotografische Inszenierung der Welt ist keine Erfindung des Digitalzeitalters, sondern fast 100 Jahre alt, wie die Arbeiterfotografie-Ausstellung „Das Auge des Arbeiters“ zeigt, die das Stadtmuseum Dresden Mitte März eröffnen will. „Diese Medienmoderne begann schon in den 1920er Jahren“, meint Kurator Dr. Holger Starke, der die Schau gemeinsam mit Wolfgang Hesse betreut.

Licht- und Laser-Forschungen sind ein Schwerpunkt in Dresdner Instituten - hier ein Hochleistungslaser im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Foto: HZDRLicht- und Laser-Forschungen sind ein Schwerpunkt in Dresdner Instituten - hier ein Hochleistungslaser im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Foto: HZDR

Dresden wird 2015 erleuchtet

Forscher und Künstler planen blendendes Programm im „Lichtjahr“ Dresden, 26. November 2014: Forscher und Künstler feiern 2015 in Dresden das von der Unesco ausgerufene Jahr des Lichts. Mit Lichttheater, Illuminationen, einer neuen Lasertechnik-Ausstellung und Dutzenden anderen Veranstaltungen wollen sie die Dresdner und andere Besucher erleuchten und blendend unterhalten. „Licht ist eine Essenz unserer Kultur“, betonte Direktor Roland Schwarz von den „Technischen Sammlungen Dresden“, die gemeinsam mit dem „Theater Junge Generation“ (tjg) und dem laser-freudigen Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) die Hauptveranstalter des „Dresdner Lichtjahres 2015“ sind.

Wie cool bist Du? Wärmebildkameras spiegeln die Besucher als Thermografie. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner „CoolX“ entführt uns in die Nanowelt

Neue Dauerschau in Technischen Sammlungen setzt auf heiße Experimente mit coolen Chips Dresden, 28. Februar 2014: Wie heiß bin ich? Kann ein PC auch Gärtner sein? Wie schnell müsste ich in die Pedalen treten, wollte ich meinen Plasma-Fernseher daheim selbst mit genug „Saft“ versorgen? Antworten auf diese und weitere Fragen rund um die für uns meist unsichtbare Technologiewelt hinter unseren iPhones, Glotzen und Laptops versucht die spektakuläre Schau „CoolX“ in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) zu geben, die am Sonntag mit einem Museumsfest eröffnet wird.

Außen Bronze, innen Kunststoff: Büste von Feliks Dzierżyński. Foto: Heiko Weckbrodt

Terror-Feliks, Stasi-LPs und ein verschollenes Flugzeug

Ein Vierteljahrhundert nach der Wende sind originale Stasi-Devotionalien in Dresden rar geworden Dresden, 22. Januar 2014: Nach einem Generalumbau und mehreren Verzögerungen wird die erneuerte Gedenkstätte „Bautzner Straße“ in der ehemaligen Dresdner Stasi-Bezirksverwaltung voraussichtlich im Mai wiedereröffnet, wie Herbert Wagner – Dresdner Ex-Oberbürgermeister und nun Vorsitzender des Trägervereins der Gedenkstätte, auf Anfrage bestärigte. Doch sein Plan, dort neben der „Opferperspektive“ im Hafthaus nun auch die „Täterperspektive“ zu zeigen, hakt noch. Denn 25 Jahre nach der Erstürmung der Dresdner MfS-Bezirksverwaltung sind Stasi-Devotionalien und -Equipment beliebte Ausstellungs-Exponate – allerdings auch rar geworden: Die Stücke aus dem stasi-eigenem Traditionskabinett an der Fischhausstraße sind auf mysteriöse Weise verschollen. Auch ein Aufruf der Gedenkstätte „Bautzner Straße“ an ehemalige Demonstranten, mitgenommene MfS-„Souvenirs“ im Museum abzuliefern, verhallte weitgehend ohne Erfolg. Die verbliebenen Stücke aus dem Stasi-Fundus hütet Konrad Felber, der Dresdner Außenstellenleiter der Stasi-Unterlagenbehörde BStU, nun wie seinen Aufapfel.

Dresdner Nanoelektroniker richten Mitmach-Schau ein

Dresden, 14. August 2013: Die Ingenieure und Physiker des sächsischen Spitzenforschungsprojektes „Cool Silicon“ richten in den „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) ein Wissenschaftszentrum zum Anfassen ein. Die Mitmach-Dauerausstellung in den ehemaligen Pentacon-Kamerawerken soll ab Februar 2014 vor allem Jugendliche für die Nanoelektronik, ihre Geschichte und Zukunft begeistern. Die Stadt Dresden übernimmt dabei die 1,5 Millionen Euro teure Teilsanierung der TSD, der Cluster-Verbund „Cool Silicon schießt 250.000 Euro für die Erstausstattung der Schau zu.