Alle Artikel mit dem Schlagwort: Chip

Im ehemaligen Plastic-Logic-Reinraum nahe der Fabriken von Bosch, Jenoptik und künftig auch TSMC im Dresdner Norden installiert Fraunhofer bereits eine Mikroelektronik-Forschungsfabrik: das Zentrum für fortgeschrittene CMOS-Technologien und Heterointegration Sachsen. Hier soll auch ein Teil der "paneuropäischen Plattform" entstehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Fraunhofer baut Chip-Forschungszentrum Ceasax in Dresden aus

Neubau soll Platz für Zukunftsprojekte mit Sachsens Halbleiterindustrie schaffen Dresden, 31. Januar 2024. Kaum eröffnet, baut Fraunhofer sein noch junges Mikroelektronik-Forschungszentrum „Center for Advanced CMOS & Heterointegration Saxony“ (Ceasax) im Dresdner Norden auch schon wieder aus. Der Erweiterungsbau An der Bartlake – in Sichtnähe zu Bosch, dem Chipmaskenzentrum AMTC und dem Baugrund für die kommenden TSMC-Chipfabrik – ist bereits rohbaufertig. Das Zusatz-Gebäude soll die Forscher für neue Projekte gemeinsam mit der expandierenden sächsischen Halbleiter-Industrie wappnen.

Das US-Unternehmen Amkor Technology hat die europäische Backend-Fabrik Nanium übernommen. Amkor ist auch in der 3D-Integration aktiv - hier im Bild ein verdrahteter Chip-Stapel. Abb. (verändert): Amkor

Amkor und Globalfoundries schließen Lücken in Europas Autochip-Lieferkette

Anlagen aus Dresden nach Porto verlagert – dort wächst Europas größter Standort für Chip-Endmontage Dresden/Porto, 16. Januar 2024. Globalfoundries (GF) Dresden und Amkor Porto wollen künftig enger kooperieren – und erstmals wieder komplette Mikroelektronik-Wertschöpfungsketten in Europa schmieden. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung beider Unternehmen hervor, die heute in Portugal eine „strategische Partnerschaft in Europa“ besiegelt haben.

Arndt Göbel war vor der Wende Testfeld-Designer im ZFTM Dresden. Hier zeigt er einen Entwurf mit seinem stilisierten Fuchs (unter den schrägen rosa Elementen). Foto: Heiko Weckbrodt

Frosch, Fuchs & Storch: Die „Steinmetzzeichen“ der DDR-Chips

Gewohnheit aus dem Mittelalter im Digitalzeitalter: Individuelle Tier-Signets der Entwickler sind in vielen Schaltkreisen versteckt Dresden, 11. September 2023. Was haben ein Frosch, eine Eule, ein Hammer und eine Rakete gemein? Sie alle sind eine Art „Steinmetzzeichen“ des Digitalzeitalters. Denn ähnlich wie mittelalterliche Handwerker ihre ganz besonderen Zeichen in gotische Kathedralen gemeißelt haben, um sich für nachfolgende Generationen zu verewigen, bürgerte sich Ähnliches auch in vielen Mikroelektronik-Schmieden weltweit spätestens seit den 1970er Jahren ein. Auch in der DDR hinterließen die Dresdner Schaltkreis-Entwerfer heimlich kleine Kennungen zwischen mikroskopisch kleinen Schaltern und Leiterbahnen in „ihren“ Chips.

Der Dresdner Physiker Andreas Steinbrecher war ab 1978/79 an dem Projekt Ionenprojektor im Institut für Mikroelektronik Dresden (IMD) beteiligt. Hier im Foto aus dem Jahr 2023 zeigt er in den Technischen Sammlungen eine der damals verwendeten Masken. Foto: Heiko Weckbrodt

DDR hoffte auf Ionen-Abkürzung in die Nano-Chipwelt

Physiker in Dresden und Wien wollten Ende der 1970er mit der Ionen-Lithografie einen großen Coup in der Mikroelektronik landen Dresden, 4. April 2023. Den ostdeutschen Mikroelektronikern vor der Wende wird oft nachgesagt, sie hätten West-Chips nur nachgebaut, allenfalls etwas verbessert. Tatsächlich aber betrieb die DDR auch eine eigene Grundlagenforschung für die Halbleiter-Produktion. Ein Beispiel dafür war die Ionen-Lithografie, an der ab 1976 zunächst Experten in Erfurt forschten. 1979 übernahmen dann Physiker in Dresden die weitere Entwicklung und kooperierten dabei insgeheim mit Ingenieuren aus Österreich. „Die DDR ist da ganz eigene Wege in der Lithografie-Forschung gegangen“, meint Elektronik-Kustos Dr. Ralf Pulla von den Technischen Sammlungen Dresden, der die Aufarbeitung dieses Kapitels der ostdeutschen Mikroelektronik fachlich mitbetreut. Denn das Konzept war visionär. Allerdings erwies es sich letztlich technologisch und wirtschaftlich als Sackgasse. „Doch so ist das nun einmal mit der Vorlaufforschung“, betont Pulla. „Ob etwas funktioniert, kann man vorher nicht wissen.“

Die Semeco-Partner wollen in Dresden die Innovationszyklen von neuer und dennoch sicherer Medizinelektronik deutlich verkürzen. Foto/Montage: H. Ostermeyer für das UKD

Neue Semeco-Zentrum für Medizinelektronik in Dresden

Innovations-Konsortium bekommt bis zu 45 Millionen Euro Cluster-Geld vom Bund Dresden, 20. Juli 2022. In Dresden entsteht unter dem Namen „Secure Medical Microsystems and Communications“ (Semeco) ein neues Zentrum für Medizinelektronik. Dafür bekommt ein Verbund aus Ingenieuren und Medizinern bis zu 45 Millionen Euro Fördergeld aus dem Bundesprogramm „Clusters4Future“. Das hat die TU Dresden mitgeteilt. Damit sei „Semeco eines von sieben Clustern aus ganz Deutschland, das in der zweiten Runde des Clusters4Future-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aus 117 Bewerbungen ausgewählt wurde.“

Elektronische Nasen sollen künftig an Körpergerüchen Krankheiten frühzeitig erkennen, die ein Mensch ausbrütet. Foto: Antonie Bierling für die TUD

Erschnüffelt das Smartphones bald nahende Grippe, Krebs und Diabetes?

Dresdner Forscher arbeiten an elektronischen Nasen Dresden, 26. April 2022. Kann in Zukunft unser Smartphone erschnüffeln, wenn wir eine Grippe ausbrüten? Und kann der Kühlschrank bald automatisch erriechen, wenn die Butter ranzig zu werden droht? Möglich machen sollen dies künstliche Nasen, an denen Nanotech-Professor Gianaurelio Cuniberti und Riechexperte Prof. Thomas Hummel an der TU Dresden gemeinsam mit Kollegen aus Jena, Jerusalem und Tampere arbeiten.

Infrarot-Quellen. Foto: IST AG

Schweizer wollen Infrarot-Quellen aus Sachsen

IST AG kauft Dresdner TU-Ausgründung Infrasolid Dresden/Leipzig/Ebnat-Kappel, 27. Februar 2022. Ein Schweizer Sensorunternehmen sichert sich Infrarotquellen aus Sachsen: Die „Innovative Sensor Technology AG (IST) aus Ebnat-Kappel kauft die Dresdner Infrarottechnik-Firma „Infrasolid“. Das haben IST sowie der „Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) aus Leipzig mitgeteilt, der bisher Anteilseigner der TU-Ausgründung war. Über die Kaufsumme machten die Vertragspartner keine Angaben.

Über 1000 Chips begleiten den modernen homo digitalis durch seinen Alltag - oft auch so um Hintergrund, dass das omnipräsente Wirken der Mikroelektronik nicht immer auffällt. Foto: Heiko Weckbrodt

Chip-Knappheit – mit 1000 Chips durch den Tag

Ein kleiner Überblick, wie viele Schaltkreise unseren Alltag mitbestimmen Der Entwurf für ein europäisches „Chip-Gesetz“, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgelegt hat, hat die Debatte um die besondere Rolle der Mikroelektronik für die gesamte Volkswirtschaft neu entfacht. Vielen Menschen ist aber womöglich gar nicht klar, wie omnipräsent Mikrochips eigentlich sind, wenn man hinter die Fassaden und Gehäuse unserer Alltagswelt schaut. Der Schaltkreisdesign-Experte und Oiger-Gastautor Stefan Schubert* von der „Productivity Engineering GmbH“ in Kesselsdorf bei Dresden hat mit geschultem Auge aufgeschrieben, wo überall Mikroelektronik „drinsteckt“:

Schaubild: Fraunhofer IWS Dresden

Chip-Wesen gegen Tierversuche entwickelt

Künstlicher Organismus simuliert Menschen im Maßstab 1 zu 100.000 Dresden/Berlin, 7. Februar 2015: Berliner Biotechnologen und Dresdner Fraunhofer-Entwickler haben auf einem Mikrochip einen künstlichen Organismus geschaffen, der viele moralisch zweifelhafte Tierversuche künftig überflüssig machen soll. Dieses System sei „ein Miniorganismus im Maßstab 1:100 000 zum Menschen“, betonte Projektleiter Dr. Frank Sonntag vom „Fraunhofer-Institut für Werkstoff und Strahltechnik“ (IWS) Dresden.

Dresdner Chipfab-Ausrüster „Ortner“ will auch Pharma-Fabriken automatisieren

Dresden, 9. Oktober 2012: Der Dresdner Ausrüster „Ortner“ will künftig nicht mehr nur Chip- und Solarfabriken automatisieren, sondern auch Werke der Elektronikfertigung und der Pharma-Industrie. Das teilte Ortner-Chef Heinz Martin Esser – in Personalunion Chef des sächsischen Hightech-Verbandes „Silicon Saxony“ – heute zum Auftakt von Europas größter Halbleitermesse „SEMICON Europe“ in Dresden mit.

Globalfoundries steigt für 14-Nanometer-Chips auf 3D-Architektur um

Milpitas/New York, 20. September 2012: Nach Intel steigt auch Globalfoundries (GF) auf echte 3D-Transistoren um: Wie der Chip-Auftragsfertiger aus dem kalifornischen Milpitas heute mitteilte, will das Unternehmen für die 14-Nanometer-Generation FinFet-Transisoren anbieten. „Fin“ steht dabei für die 3D-Finne des leitenden Kanals, um den sich im FinFet-Transistor die Steuerkanäle wie Bergleiten schmiegen. Einen ähnlichen Schalter-Aufbau setzt Prozessorriese Intel bereits bei seinen Trigate-Transistoren ein.

Infineon liefert Sicherheits-Chips für US-Pässe

Dresden/Neubiberg, 14.8.2012: Infineon hat einen Großauftrag von der US-Bundesdruckerei erhalten: Der deutsche Halbleiterhersteller wird die Sicherheitschips für Millionen elektronischer US-Reisepässe liefern, um sie gegen Missbrauch und Fälschungen zu schützen. Das teilte die Infineon-Zentrale in Neubiberg mit, ohne allerdings das Auftragsvolumen zu beziffern.

„Im Westen gibt’s sowas nicht“

MPD baut Sensoren für Autozulieferer wie Kamera-Produzenten – und fühlt sich gut aufgehoben im sächsischen Hightech-Netzwerk 15 Jahre ist es nun her, da gründete das ZMD seine Chipmontage aus – mit zehn Leuten damals. Heute hat die „Microelectronic Packaging Dresden“ (MPD) 162 Mitarbeiter und gehört zu den angesagtesten Sensor-„Foundries“ in Europa. „Was wir hier anfertigen, ist in Fahrzeugen nahezu jeder europäischen Automobilmarke eingebaut“, sagt Johannes Gregor Zwinge und ist sichtlich stolz darauf.

Auf dem Weg zum Quantenpunkt-Chip

Dresden, 28.7.11. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) ist es gelungen, mit ähnlichen Verfahren, wie sie heute bereits in Chipwerken eingesetzt werden, Quantenpunkte aus Indiumarsenid auf Silizium-Wafern zu erzeugen. Die 40 bis 80 Nanometer kleinen Pyramiden können wie ein Transistor geschaltet werden, nur dass sich die Elektronen etwa 30 Mal schneller durch das Material bewegen als in Silizium. Das HZDR sieht gute perspektiven, dass diese Technologie zu schnelleren Computer-Prozessoren führen kann. www.hzdr.de