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Neue Semeco-Zentrum für Medizinelektronik in Dresden

Die Semeco-Partner wollen in Dresden die Innovationszyklen von neuer und dennoch sicherer Medizinelektronik  deutlich verkürzen. Foto/Montage: H. Ostermeyer für das UKD

Die Semeco-Partner wollen in Dresden die Innovationszyklen von neuer und dennoch sicherer Medizinelektronik deutlich verkürzen. Foto/Montage: H. Ostermeyer für das UKD

Innovations-Konsortium bekommt bis zu 45 Millionen Euro Cluster-Geld vom Bund

Dresden, 20. Juli 2022. In Dresden entsteht unter dem Namen „Secure Medical Microsystems and Communications“ (Semeco) ein neues Zentrum für Medizinelektronik. Dafür bekommt ein Verbund aus Ingenieuren und Medizinern bis zu 45 Millionen Euro Fördergeld aus dem Bundesprogramm „Clusters4Future“. Das hat die TU Dresden mitgeteilt. Damit sei „Semeco eines von sieben Clustern aus ganz Deutschland, das in der zweiten Runde des Clusters4Future-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aus 117 Bewerbungen ausgewählt wurde.“

KI soll bei schnellerer Zertifizierung sicherer Medizintechnik helfen

Das neue Zentrum soll dafür sorgen, dass Innovationen aus der Halbleiterei, der Kommunikationstechnik und verwandten Technologien schneller als bisher ihren Weg in die medizinische Praxis finden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf besonders sichererer Medizinelektronik, die durch „Künstliche Intelligenz“ möglichst rasch alle nötigen Zertifizierungen und Zulassungen für den klinischen Einsatz bekommt.

„Medizinische Elektronik bleibt oft viele Jahre hinter dem Stand der Technik zurück“

„Die medizinische Elektronik und Kommunikationstechnik bleibt oft viele Jahre hinter dem Stand der Technik zurück“, erklärte Medizinvorstand Prof. Michael Albrecht vom Uniklinikum Dresden (UKD) die besondere Bedeutung dieses Ansatzes. „Hier müssen wir deutlich intensiver am Innovationstempo arbeiten.“

Mobilfunk-Guru Fettweis will neues Ökosystem schaffen

Das sieht auch der Dresdner Mobilfunk-Guru Prof. Gerhard Fettweis ganz ähnlich. „Gemeinsam wollen wir ein Ökosystem schaffen, welches das Innovations- und Zukunftspotenzial der Halbleiter- und Mikrosystemtechnikindustrie für die Medizintechnik hebt, die berechtigten Regulatorik- und Sicherheitsanforderungen in Einklang bringt und dabei beschleunigt Anwendungen für den Markt zum Wohle der Patientinnen und Patienten entwickelt.“

Ein Beispiel für die oft veraltete Elektronik und Kommunikationstechnik sei die kabelgebundene Überwachung kritisch kranker Patientinnen und Patienten, berichtet Medizin-Dekanin Prof. Esther Troost. Erklärtes Ziel sei es, hier und in anderen Anwendungsbeispielen die Innovationszyklen cybermedizinischer Mikro- und Kommunikationssysteme durch neue Sicherheitsarchitekturen und eine automatisierbare Zertifizierung mittels erklärbarer Künstlicher Intelligenz drastisch zu verkürzen.

Ingenieure und Mediziner an Bord

An „Semeco“ beteiligen sich die TUD, das UKD, das Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit, das „5G++Lab Germany“ und das Barkhausen-Institut Dresden.

Autor: hw

Quellen: TUD, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt