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Schlag gegen Cybererpresser von „Ragnar Locker“

Cyberkriminelle sollen sich durch Phishing-Anrufe Zahlungscodes ergaunert und Millionenschäden angerichtet haben. Themenfoto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Themenfoto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Dresden/Den Haag, 23. Oktober 2023. Dem sächsischen Landeskriminalamt (LKA) und weiteren Polizeibehörden aus insgesamt elf Ländern ist laut eigenen Angaben ein Schlag gegen die internationale Cyber-Erpresserbande „Ragnar Locker“ gelungen. „Wesentliche Teile der Infrastruktur der Ransomware wurden in Deutschland und den Niederlanden beschlagnahmt“, teilte das LKA in Dresden mit. „Die zugehörigen Server der Webseiten im Darknet konnten in Schweden lokalisiert und sichergestellt werden.“

Die „Ragnar Locker“-Banditen hatten seit dem Dezember 2019 weltweit Organisationen, Unternehmen und kritische Infrastrukturen auf der ganzen Welt angegriffen, im Erfolgsfall deren Computer mit ihrer Software „Ragnar Locker“ verschlüsselt und die Opfer dann erpresst. Muster: Diese sollten erhebliche Lösegelder zahlen, sonst würden die Gangster die Daten im Internet verbreiten beziehungsweise die Computerdaten verschlüsselt und damit unnutzbar lassen.

„In Deutschland gab es neun geschädigte Unternehmen beziehungsweise Organisationen – zwei davon in Sachsen“, teilte das LKA mit. „Es entstand im Bundesgebiet ein Schaden von mindestens 760.000 Euro. Die bekannten Forderungen der Täter für Entschlüsselungstools sowie für die Nichtfreigabe der gestohlenen sensiblen Daten betrugen insgesamt 6.300.000 Euro.“

Nach „komplexen Ermittlungen“ durch die französische Nationalgendarmerie gemeinsam mit Strafverfolgungsbehörden aus der Tschechischen Republik, Deutschland, Italien, Japan, Lettland, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Ukraine und den USA schlugen die Ermittler dann vom 16. bis 20. Oktober 2023 zu. In Deutschland hatte das LKA Sachsen die Federführung bei den Ermittlungen übernommen, weil es bereits einen „Ragnar Locker“-Fall im Freistaat untersucht hatte.

Quelle: LKA Sachsen

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt