Internet & IoT, News, Recht & Justiz, zAufi

Cyberbetrüger fischen mit falschen Digital-Euros im Netz

Wann der digitale Euro kommt, steht derzeit (2023) noch in den Sternen. Visualisierung: Dall-E

Wann der digitale Euro kommt, steht derzeit (2023) noch in den Sternen. Visualisierung: Dall-E

Kaspersky warnt vor neuer Masche

Ingolstadt, 22. April 2023. Mit falschen Versprechen auf den längst überfälligen digitalen Euro fischen Kriminelle derzeit im Internet nach persönlichen Daten und Geld. Auf diese noch junge Betrugsmasche hat das russische Sicherheits-Softwareunternehmen „Kaspersky“ hingewiesen.

Tatsächlich prüft EZB weiter vor sich hin

Hintergrund: Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft seit Jahren, ob und wie sie einen digitalen Euro einführen kann und soll – ähnlich wie die elektronische Währung in China, die durchgängig digitale Geschäftsprozesse ohne analogen Bruch ermöglicht. Allerdings prüft die EZB weiter ohne greifbares Ergebnis vor sich hin. Es ist also fraglich, ob der digitale Euro je kommt.

So etwa sehen die Betrugsseiten zum Digitalen Euro aus. Bildschirmfoto: Kaspersky

So etwa sehen die Betrugsseiten zum Digitalen Euro aus. Bildschirmfoto: Kaspersky

Kriminelle gaukeln deutsches Pilotprogramm zum digitalen Euro vor

Anonyme Betrüger versuchen nun aber den Eindruck zu erwecken, als ob Europa da schon weiter sei: „Die Betrüger versenden per E-Mail ein Anschreiben, in dem den Empfängern mitgeteilt wird, das Bundesfinanzministerium habe eine Auswahl an Personen getroffen, die sich für ein exklusives Pilotprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro zum Test und zur Einführung des Digitalen Euro bewerben können“, berichtet die Ingolstädter Niederlassung von Kaspersky. „Hierbei handle es sich zudem um eine Sonderfördermaßnahme, um der steigenden Inflation entgegenzuwirken, indem Eigenkapital gewinnbringend in den Digitalen Euro umgeschichtet wird. Voraussetzung für eine Teilnahme seien ein Investment von mindestens 10.000 Euro sowie der im Anschreiben enthaltene Zugangsschlüssel, der auf der Website des angeblichen Pilotförderprogramms für die Teilnahme beziehungsweise Bewerbung benötigt werde. Auf der Website selbst werden die so geköderten Interessenten aufgefordert, ihre Kontaktdaten, inklusive E-Mail-Adresse und Handynummer für die Zusendung der Programmunterlagen anzugeben. Das Ziel der Betrüger: sensible Daten und Geld.“

Cybergangster wollen vermutlich Daten und Geld abgreifen

„Die mehrstufige Vorgehensweise der Cyberkriminellen ist hier besonders hervorzuheben und lässt darauf schließen, dass Nutzer um ihr Geld wie auch um ihre sensiblen Daten erleichtert werden sollen“, meint Kaspersky-Sicherheitsexpertin Olga Svistunova. „Zuerst werden die Opfer auf eine falsche Website gelockt, auf der sie zur Eingabe diverses persönlicher Daten verleitet werden. Später, in einem zweiten Schritt, werden die Betrüger wahrscheinlich per Telefon oder E-Mail Kontakt aufnehmen und erklären, wie Geld nun direkt in das Digitaler-Euro-Programm investiert werden soll. Meiner Meinung nach stellen sich die Betrüger so eine Liste wohlhabender Nutzer zusammen. Dies – zusammen mit der täuschend echt anmutenden Website und Nachrichten – weist auf einen professionellen Akteur hin. Nutzer sollten bei entsprechenden Angeboten via Mail sehr aufmerksam sein und keinesfalls ihre Daten preisgeben.“

Quelle: Kaspersky Deutschland

Cyberbetrüger fischen derzeit im Netz mit einem angeblichen Pilotprogramm zum Digitalen Euro um Geld und Daten, warnt Kaspersky.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt