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Putzen, kochen, schleppen: Nachfrageschub für Dienstroboter

Die Roboter-Punklady Hellga Tarr. Foto: Heiko Weckbrodt

Auch als Musiker sind Dienstleistungs-Roboter im Einsatz – hier die Roboter-Punklady Hellga Tarr. Foto: Heiko Weckbrodt

Absatz von Service-Robotern legt um fast ein Drittel zu

Frankfurt am Main, 26. Oktober 2022. Künstliche Köche, Melker, Putzen und andere professionelle Dienstleistungs-Roboter sind immer gefragter: Allein im Jahr 2021 haben die Hersteller rund 121.000 Service-Roboter verkauft. Das waren 37 Prozent mehr als im Vorjahr. Das hat die Internationale Förderation für Robotik (IFR) heute in Frankfurt am Main mitgeteilt.

Vor allem in der Lagerwirtschaft und Logistik gibt es eine große Roboter-Nachfrage. Grafik: IFR

Vor allem in der Lagerwirtschaft und Logistik gibt es eine große Roboter-Nachfrage. Grafik: IFR

Lagerwirtschaft, Krankenhäuser und Flughäfen setzen auf Automatisierung

Die Nachfrage kam vor allem aus Europa mit 37 Prozent der Bestellungen, gefolgt von Nordamerika mit 32 Prozent und Asien mit 30 Prozent. „In der Regel sind diese Modelle für eine ganz bestimmte Aufgabe konzipiert und werden beispielsweise in Logistikzentren, Krankenhäusern und Flughäfen eingesetzt“, erklärte IFT-Präsidentin Marina Bill. „Oder sie helfen in der Landwirtschaft beim vollautomatischen Melken von Kühen.“

Jedes dritte Dienstleistungsmodell rackert in Lager & Logistik

Vor allem die Lagerwirtschaft und Logistikbranche setzen inzwischen bereits massenhaft Roboter ein: Mehr als jeder Dritte verkaufte Dienstleistungs-Roboter transportiert letztlich Waren, Ersatzteile oder Pakete. Aber auch in Hotels und Gaststätten erfreuen sich Roboter „wachsender Beliebtheit“, berichtet die Förderation. Hier bereiten die künstlichen Kollegen zum Beispiel Speisen und Getränke zu oder informieren die Gäste. Im Medizinsektor wiederum unterstützen OP-Roboter den Chirurgen bei komplizierten Eingriffen oder arbeiten als Reha-Helfer. Stark wächst auch weiter der Markt für Putz- und Desinfektions-Roboter. Hier stieg die Nachfrage um 31 Prozent auf rund 12.600 verkaufte Einheiten. Und auf Bauernhöfen sind Roboter inzwischen öfter anzutreffen. Auf dem Lande melken sie beispielsweise Kühe, machen Ställe sauber oder füttern die Schweine.

Die Visualisierung zeigt, wie Feldschwärmkünftig die Äcker bestellen sollen. Visualisierung: TU Dresden TD/AST

Feldschwärme sollen künftig die Äcker bestellen. Visualisierung: TU Dresden TD/AST

Feldroboter sind der nächste Schritte

Roboter für die Ernte und Gartenpflege sind dagegen noch keine Massenerscheinung. Allerdings gibt es viele Forschungs- und Pilotprojekte mit rollenden und fliegenden Feldrobotern. Die TU Dresden beispielsweise experimentiert mit rollenden Gartenrobotern, teilautonomen Feldschwärmen sowie mit autonomen Traktoren auf Agrisolar-Feldern.

Privathaushalte wollen vor allem Staubsaug- und Mähroboter

Nicht ganz so dynamisch wächst der Roboterabsatz in Privathaushalten: Im Jahr 2021 wurden fast 19 Millionen Roboter für den häuslichen Gebrauch und damit zwölf Prozent mehr als im Vorjahr, informierte die IFR. „Private Anwender nutzen Service-Roboter hauptsächlich im häuslichen Umfeld“, schätzte Förderationspräsidentin Bill ein. „Sie übernehmen das Staubsaugen, helfen bei der Bodenreinigung oder der Gartenarbeit und werden auch für soziale Interaktion und Bildung eingesetzt.“

Autor: hw

Quellen: IFR, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt