Künftig bis zu 50 Starts gen Orbit geplant
Augsburg/Dresden/Erdorbit, 18. November 2021. Um künftig Kleinsatelliten besonders preisgünstig und umweltfreundlich in den Erdorbit zu bringen, kooperieren die „Rocket Factory Augsburg“ (RFA) und „Morpheus Space“ aus Dresden künftig. Das geht aus einer RFA-Mitteilung hervor. Demnach wollen die Augsburger die elektrischen Mini-Ionenantriebe aus Dresden in die oberste Stufe ihrer Kleinrakete „RFA One“ integrieren.
Bayern wollen Prototypen Ende 2022 fertig haben
Ein erster Prototyp der RFA One soll Ende 2022 betriebsbereit sein. Die Bayern wollen dann mit ihrer Rakete bis zu 50 Mal pro Jahr starten, um „Satelliten wöchentlich zu konkurrenzlos günstigen Preisen in erdnahe Umlaufbahnen“ zu transportieren. Das Unternehmen entstand 2018.
Morpheus entstand aus TU Dresden heraus
Die Dresdner TU-Ausgründung Morpheus wiederum ist auf elektrische Antriebe für Raumfahrzeuge sowie deren Ausrichtung per „Künstlicher Intelligenz“ (KI) spezialisiert. Die Morpheus-Antriebe haben zwar bei weitem nicht genug Schubkraft, um zum Beispiel einen Satelliten von der Erde in den Orbit bringen. Im Weltraum allerdings arbeiten sie besonders effizient: Der per Sonnensegel oder Batterie verfügbare Strom reicht aus, um Kurskorrekturen über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg zu ermöglichen. Die Ionentriebwerke können beispielsweise Nanosatelliten in einer höhere Umlaufbahn bringen, als es die Stärke ihrer Trägerrakete normalerweise zulassen würde.
Langlebige Ionenantriebe könnten Probleme mit Weltraummüll entschärfen
Außerdem könnten durch einen derart langlebigen Antrieb auch viele Probleme mit Weltraummüll entschärft werden, da sich Satelliten damit zum Ende ihres „Lebens“ gezielt in eine Verglühungsbahn in der Atmosphäre bringen lassen könnten. Hinzu kommt: Die Morpheus-Antriebe stoßen lediglich beschleunigte Ionen aus, nicht aber potenziell umweltschädlichen Gase, wie es chemische Triebwerke tun.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: RFA
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