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Endlich Straßen statt Reichsholperpisten für die Micropolis Klotzsche

Gleich neben dem Fughafen und den Elbe-Flugzeugwerken (EFW) beginnt der Industriepark Klotzsche, der nun ordentliche Straßen bekommen hat. Foto: Bernhard Albrecht für die LHD-Wifö

Gleich neben dem Fughafen und den Elbe-Flugzeugwerken (EFW) beginnt der Industriepark Klotzsche, der nun ordentliche Straßen bekommen hat. Foto: Bernhard Albrecht für die LHD-Wifö

Hightech-Unternehmen ärgerten sich schon lange über marodes Straßennetz

Dresden, 3. Juni 2021. Die Dresdner Wirtschaftsförderer haben sechs Millionen Euro in den Industriepark Klotzsche investiert, um in diesem Gewerbepark für Hightech-Unternehmen auch endlich mit akzeptablen Straßen zu erschließen. Endlich sei es gelungen, das Areal deutlich aufzuwerten, freute sich Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke heute bei einer Abschlussbesichtigung nach der mehrjährigen Straßensanierung.

Noch heute findet man Überreste des Windkanals und andere Relikte der einstigen DDR-Flugzeugindustrie im Industriepark Dresden-Klotzsche. Foto: Heiko Weckbrodt

Noch heute findet man Überreste des Windkanals und andere Relikte der einstigen DDR-Flugzeugindustrie im Industriepark Dresden-Klotzsche. Foto: Heiko Weckbrodt

Nach Ende der Luftwaffe blühten in Klotzsche die DDR-Flugzeugträume

Große Teile des heutigen Industrieparks gehen auf die 1930er bis 1960er Jahre zurück: Neben dem damals noch neuen Flughafen Klotzsche entstanden 1935 eine Luftkriegsschule und Kasernen. Ab den 1950ern errichten Bauarbeiter und Techniker dort auch einen Windkanal und andere Einrichtungen der frischgegründeten DDR-Flugzeugindustrie. Nachdem die Partei- und Staatsführung den eigenen Flugzeugbau wieder eingestampft hatte, etablierten sich dort neben NVA-Objekten eine ostdeutsche Rüstungsschmiede und die verbleibende Flugzeugwerft.

Aus einer Bestandsdokumenation der Wirtschaftsförderung: Die Straßen und Fußwege im Hochtechnologiepark Klotzsche vor der Sanierung. Fotos: Bernhard Albrecht für die LHD-Wifö

Aus einer Bestandsdokumenation der Wirtschaftsförderung: Die Straßen und Fußwege im Hochtechnologiepark Klotzsche vor der Sanierung. Fotos: Bernhard Albrecht für die LHD-Wifö

Nach der Wende wuchs hier der Gewerbepark „Micropolis“. Angesiedelt haben sich darin neben den Elbe-Flugzeugwerken zahlreiche neue Technologieunternehmen, darunter der Chipfabrik-Automatisierer „Fabmatics“, die Sensorfabrik „i2s“, das Dünnschicht-Photovoltaikunternehmen „CTF Solar“, der Vakuumtechnikspezialist „Leybold Dresden“, das Ingenieurunternehmen „Melexis“, aber auch Luftfahrt-Zulieferer und Unternehmen aus ganz anderen Branchen, aber auch Seniorenresidenzen und Band-Probenräume.

Xenon hat "i2s" eine hochautomatisierte Montagelinie konstruiert, damit die Dresdner gegen die Fernost-Konkurrenz bestehen können. Abb.: hw

Blick in die „i2s“-Sensor-Fabrik in Klotzsche. Abb.: hw

Micropolis-Betreiberin: Alter Straßenzustand war eine Zumutung

Für die meisten dieser Betriebe war der schlechte Straßenzustand im Industriepark Klotzsche ein stetes Ärgernis. Da aus dem regulären Straßenbauprogramm der Stadt keine Abhilfe in Sicht war, übernahm schließlich die Wirtschaftsförderung die Bauherrschaft: Ab Juli 2017 bis zum Mai 2021 sanierten Arbeiter schrittweise die besonders maroden Straßen „Zur Wetterwarte“ und „Zum Windkanal“ auf einer Gesamtlänge von 2,6 Kilometern, richteten behindertengerechte Gehwege ein, erneuerten die Straßenbeleuchtung und -entwässerung.

Haben gute Laune, weil die Straßen der Micropolis Klotzsche endlich ohne Schütteltraume befahrbar sind: Dresdens Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke und Sirius-Managerin Claudia Waldinger. Foto: Bernhard Albrecht für die LHD-Wifö

Haben gute Laune, weil die Straßen der Micropolis Klotzsche endlich ohne Schütteltraume befahrbar sind: Dresdens Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke und Sirius-Managerin Claudia Waldinger. Foto: Bernhard Albrecht für die LHD-Wifö

Nun freut sich nicht nur Amtsleiter Franke, sondern auch Claudia Waldinger vom Micropolis-Betreiber „Sirius“: „Der Zustand der alten Straße wurde von unseren Mietern als Zumutung empfunden und war regelmäßig auch ein großes Thema bei Neuansiedlungen“, berichtete sie. „Mit den abgeschlossenen Baumaßnahmen macht sich bei den Unternehmen nun Erleichterung breit, für neue Mieter gewinnen wir deutlich spürbar an Attraktivität.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: LHD-Wifö, Stadtwiki, dresdner-stadtteile.de, Oiger-Archiv

Zum Weiterlesen:

Micropolis: Fabmatics siedelt sich im ehemaligen Leybold-Standort an

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt