Direktorin: Nur mit neuesten Maschinen bleiben wir ein interessanter Kooperationspartner
Dresden, 9. Juni 2020. Sie machen Spreewald-Flüsse mit Bierhefe sauber, konstruieren ultraleichte Faserhocker und sorgen dafür, dass der Lack nicht platzt: Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Leibniz-Instituts für Polymerforschung (IPF) Dresden sind in Sachsen und auch international als Entwicklungspartner für die mittelständische Wirtschaft immer gefragter. Deshalb will Direktorin Brigitte Voit das Institut an der Hohen Straße in Zukunft weiter ausbauen, wie sie auf Oiger-Anfrage mitteilte. Zeiträume und Investitionskosten mochte die Professorin zwar noch nicht nennen. Ins Auge gefasst hat sie aber Neubauten, Sanierungen sowie zwei neue wissenschaftliche Teilinstitute.
Wissenschaftler brauchen mehr Labore und modernere Maschinen
Voit will mit Bund, Freistaat Sachsen und der Leibniz-Muttergesellschaft unter anderem über einen weiteren Anbau mit Laboren und Werkhallen verhandeln. Denn nur wer mit seinen Versuchsanlagen und Test-Maschinen auf dem neuesten Stand sei, bleibe auch als Kooperationspartner für die Wirtschaft interessant, betont sie. Zwar hatten die IPF-Forscher erst jüngst einen 4,3 Millionen Euro teuren Neubau für ihre Theorie-Abteilung an der Kaitzer Straße bekommen. Der biete zwar Büros, aber keinen Platz für neue Maschinen, argumentiert Voit. Auch seien Rekonstruktionen fällig, betont die Professorin. „Viele unserer Gebäude stammen noch aus DDR-Zeiten. Und was 1996 errichtet wurde, ist inzwischen auch schon wieder sanierungsbedürftig.
Neue Teilinstitute geplant
Zum anderen sieht sie eine steigende Nachfrage für neue Forschungskompetenzen am IPF. „Daher wollen wir auch inhaltlich ausbauen“, sagt sie. „Dabei geht es um die Digitalisierung der Materialforschung und neue Ansätze der Systemintegration.“ Bisher fokussiert sich das IPF fünf Teilinstitute: Makromolekulare Chemie, Physik der Polymere, Polymerwerkstoffen, bio-funktionelle Polymermaterialien und Theorie der Polymere. Insgesamt hat das IPF 477 Mitarbeiter, bekam 2019 rund 26,3 Millionen Euro feste Fördergelder von Bund und Land sowie 10,1 Millionen Euro Projektgelder aus anderen Quellen. Im Fokus stehen industrienahe Forschungsprojekte, die sich beispielsweise mit der Synthese und Aufwertung von vernetzten organischen Molekülen, mit neuen Leichtbauwerkstoffen auf Kunststoffbasis, selbstheilenden Reifen und dergleichen mehr beschäftigen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: Vor-Ort-Recherche IPF DD
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