Kammerpräsident: Je länger das dauert, umso unumkehrbarer die Schäden
Dresden, 14. April 2020. Wirtschaftsvertreter haben die sächsische Regierung aufgefordert, einen Ausstiegsplan für die Corona-Agnonie zu entwerfen. „Die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens verursachen tiefgreifende Funktionsstörungen des Wirtschaftslebens“, warnte Andreas Sperl, der Präsident der Industrie- und Handelskammer Dresden (IHK). „Je länger die jetzige Situation anhält, desto irreversibler werden die Schäden in der Gesamtwirtschaft.“
Nicht Wirtschaft gegen Medizin ausspielen
Wenn die Regierung die Ausgangssperren und anderen Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie lockern wolle, hätten selbstverständlich „medizinische und virologische Maßgaben Vorrang“, betonte Sperl. „Allerdings muss eine Diskussion in der Öffentlichkeit vermieden werden, die Wirtschaft gegen Medizin ausspielt. Dieser vermeintliche Gegensatz wird der Situation nicht gerecht.“
Volkswirte rechnen mit vielen Pleiten und mehr Arbeitslosigkeit durch Corona
Hintergrund: Einerseits hatte die sächsische Regierung per Allgemeinverfügung und Rechtsverordnung eine Ausgangssperre verhängt, damit sich das neue Corona-Virus nicht mehr so schnell verbreiten kann. Anderseits ordnete der Freistaat auch an, Restaurants, Café und die meisten Geschäfte zu schließen. Die Industrie darf zwar weiter arbeiten, viele Betriebe haben aber Zuliefer- und Personalprobleme durch die Pandemie-Effekte und -Gegenmaßnahmen. Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass die Corona-Krise Deutschland mindestens vier Prozent seiner Wirtschaftsleistung in diesem Jahr kosten wird – womöglich auch deutlich mehr. Auch mit zahlreichen Pleiten und mehr Arbeitslosigkeit sei zu rechnen.
Autor: hw
Quellen: IHK Dresden, Oiger-.Archiv
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