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dm-Sachsenchef: Wir finden kaum noch Mini-Jobber

dm behauptet sich als Marktführer im Drogeriemarkt-Segment. Allerdings wird es schweiriger, alls Jobs und Lehrstellen zu besetzen. Foto: dm

dm behauptet sich als Marktführer im Drogeriemarkt-Segment. Allerdings wird es schweiriger, alls Jobs und Lehrstellen zu besetzen. Foto: dm

Dm wächst– doch genug Lehrlinge und Aushilfen zu finden, wird für die Drogisten immer schwieriger

Dresden, 29. Oktober 2019. Auch „dm“ bekommt die Kehrseite des langen Wirtschafts-Aufschwungs und des demografischen Wandels zu spüren: Die Drogeriemarkt-Kette hat in Sachsen und ganz Deutschland wachsende Probleme, vor allem alle Lehrstellen und Aushilfs-Tätigkeiten zu besetzen. „Wir finden kaum noch Mini-Jobber“, berichtete Gert Moßler, der dm-Gebietsverantwortliche für den Freistaat.

Drei Prozent Umsatzplatz, doch Belegschaft schrumpft

Das schlägt sich auch in der Jahresbilanz nieder: Zwar haben die dm-Umsätze im kürzlich beendeten Geschäftsjahr 2018/19 in Sachsen um 3,12 Prozent auf 250,84 Millionen Euro zugelegt. Der Mitarbeiterstamm schrumpfte aber im 35 auf 1058 Beschäftigte. Dahinter stecke aber nicht wirklich ein Abbau, sondern vielmehr ein Wandel, betonte Moßler: Mehr und mehr Mini-Jobs sind nun voll sozialversicherungspflichtige Teil- oder Vollzeit-Stellen geworden. Insofern sei das Arbeitsvolumen gleich bis wachsend, aber verteilt auf weniger Menschen, die eben länger arbeiten wollten.

Deutschlandweit das gleiche Bild

Ähnlich sieht es deutschlandweit aus: Die Umsätze des familiengeführten Drogerie-Unternehmens in der Bundesrepublik sind um 3,2 Prozent auf 8,37 Milliarden Euro gewachsen, die Gesamtbelegschaft verringerte sich dagegen um 666 auf 40 654 Mitarbeiter – obwohl dm weiter expandiert. Erst kürzlich hatte die Kette ihre 2000. Filiale in Deutschland eröffnet.

Langfristig weitere Märkte in Dresden geplant

Auch in Dresden stehen die Zeichen weiter auf Wachstum: „Inzwischen betreiben wir hier 15 Märkte“, sagte Moßler. „Und ich denke, eine Halbmillionen-Stadt wie Dresden könnte davon noch etwas mehr vertragen.“ Vor allem im Norden und Westen der Stadt sei die Kette etwas unterrepräsentiert – doch sei er weiter auf Ausschau nach möglichen neuen Standorten, verriet der dm-Manager. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen zwei neue Drogeriemärkte in der sächsischen Landeshauptstadt eröffnet: einen am Postplatz und einen an der Nürnberger Straße. „Beide laufen sehr gut, wir sind sehr zufrieden“, sagte Moßler. Insgesamt hatte dm zuletzt rund drei Millionen Euro in neue Filialen und in Umbauten in Sachsen investiert.

Weiche Faktoren helfen

Das eher organische als rasante Wachstum der Kette sowie die Investitionen in neue Produkte, Dienstleistungen und Filial-Designs mögen auch ein Grund sein, warum sich dm erneut deutschlandweit als Marktführer hat behaupten können. Laut eigenen Angaben wird inzwischen jeder vierte Euro im deutschen Drogeriewaren-Segment in dm-Märkten umgesetzt. Auch in puncto Kundenzufriedenheit liege man deutlich vor Konkurrenten wie Rossmann und Müller. Dies wiederum mag auch an „weichen“ Faktoren liegen: Wer schon einmal mit einem Kinderwagen samt quengelndem Kleinkind an Bord durch verschiedene Drogeriemärkte gerast ist, wird rasch merken, wieviel Wickelecke, Spielecke, große Regalabstände und vergleichsweise entspannte Mitarbeiter wert sein können.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: dm-Mitteilungen und Interview

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt