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Investor will Robotron-Glasmosaike nun doch retten

Immovation-Vorstand Lars Bergmann. Foto: Immovation AG

Immovation-Vorstand Lars Bergmann. Foto: Immovation AG

Immovation AG will versuchen, Relikte vom DDR-Computerkombinat zu bergen

Dresden, 2. März 2016. Das „Netzwerk Ostmodern“ hat im Kampf um erhaltenswerte DDR-Alltagszeugnisse einen Etappensieg errungen: Das Kassler Immobilienunternehmen „Immovation AG“ will nun doch noch versuchen, einen Teil der Dresdner Robotron-Glasmosaike zu bergen, bevor die Zentrale des früheren DDR-Computerkombinats abgerissen wird. Immovation-Vorstand Lars Bergmann reagierte damit auf einen Appell der Initiative „Netzwerk Ostmodern“, die sich für besondere Zeugnisse der ostdeutschen Architektur einsetzt.

Die Immovation AG will in diesem Monat in Dresden einen Riegel vom Robotron-Komplex an der St. Petersburger Straße abreißen, um Platz für etwa 3000 Wohnungen zu schaffen. In Absprache mit dem Denkmalschutz sollten dabei nur einige bauliche Stilelemente geborgen werden. „Die künstlerisch gestalteten Bleiglasfenster an der Hofseite des Atriumgebäudes sollten im Auftrag des Denkmalschutzamtes von einem separat beauftragen Fachunternehmen ausgebaut werden“, so die Darstellung von Immovation-Vorstand Lars Bergmann. Die beauftragte Firma sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass der Ausbau der Fenster sehr problematisch und daher technisch zu aufwendig sei.

Der Robotron-Komplex in Dresden. Foto: Immovation AG

Der Robotron-Komplex in Dresden. Foto: Immovation AG

Zwei Fenster sollen für sieben-etagiges Mosaik stehen

„Wir gehen zwar davon aus, dass die Einschätzung des Fachunternehmens zutrifft, aber wir wollen dennoch nichts unversucht lassen“, betonte nun der Vorstand. „Daher haben wir in Abstimmung mit dem Amt für Denkmalschutz jetzt vor, zusammen mit den Profis der Firma Nestler zu versuchen, zwei vollständige Fenster aus zwei Stockwerken zu entnehmen. Ob dies gelingt, wird erst der Versuch zeigen.“ Glücke der Ausbau, bekommt das städtische Lapidarium die Fenster. Bernhard Sterra vom Denkmalschutzamt habe versprochen, dass diese Erinnerungsstücke an die Ost-Moderne und die DDR-Computerwirtschaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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