Arbeitspsychologen aus Dresden wollen durch neue Studie Hilfen für gestresste Unternehmer entwickeln
Dresden/Leipzig, 27. Dezember 2015. Wenn die Kunden die Rechnungen nicht bezahlen, die Sub-Auftragnehmer bummeln und die Hausbanker über Kreditlinien herummaulen, kann dies nicht nur ein Unternehmen als Ganzes in schwere Krisen stürzen, sondern auch den Mann oder die Frau im Chefsessel. Und wer schwer im Krisen-Stress ist, kann über sich hinauswachsen – oder auch plötzlich fatale Fehler machen. Arbeitspsychologen der Technischen Universität Dresden wollen solchen Krisen-Stress nun wissenschaftlich untersuchen. Sie suchen daher Geschäftsführer kleiner und mittelständischer Unternehmen aus den Räumen Dresden und Leipzig, „die sich in wirtschaftlich schwieriger Situation befinden und/oder von Insolvenz betroffen sind“. Das hat das Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie an der TU Dresden mitgeteilt.
Armband misst Schlaf aus, Berater helfen
Die Psychologen wollen in der „Dresdner Unternehmerstudie“ zum Beispiel die Stresshormone im Haar der Manager messen, deren Denkflexibilität, Entscheidungsstil und Konzentrationsfähigkeit durch Computertests ermitteln. Außerdem sollen sich die Chefs in Fragebögen selbst einschätzen. Dafür müssen sie sich etwa zwei Stunden entweder in Dresden oder in Leipzig untersuchen lassen. Außerdem tragen sie eine Woche lang ein Armbandgerät zur Schlafmessung. Dann folgen Einzelberatungs-Sitzungen durch Management-Berater. All dies ist für die Probanden gratis, ihre Anonymität bleibt gewahrt, versichern die Forscher.
Wie man sich anmeldet…
Die sächsischen Arbeits- und Biopsychologen wollen durch die Studie nicht nur den Zusammenhang zwischen Unternehmens-Krisen, Chef-Stress und Unternehmer-Entscheidungen herausfinden, sondern daraus auch Verfahren entwickeln, um Unternehmern in der Krise professionell zu helfen. Projektleiter sind Prof. Dr. Jürgen Wegge und Prof. Dr. Clemens Kirschbaum.
Wer mitmachen will, kann sich per E-Mail an unternehmerstudie@mailbox.tu-dresden.de oder via Telefon 0351/463-36836 anmelden. Weitere Informationen über die Studie gibt es hier im Internet.
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!