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Vier Millionen Euro Minus beim Uniklinik Dresden

Der Teilchenbeschleuniger im Protonenstrahl-Therapiezentrum Dresden, OncoRay, Foto: Christoph Reichelt , Uniklinik Dresden

Der Teilchenbeschleuniger im Protonenstrahl-Therapiezentrum Dresden, OncoRay, Foto: Christoph Reichelt , Uniklinik Dresden

Mehr Patienten, schwerere Fälle

Dresden, 17. Juli 2015. Das Universitätsklinikum Dresden hat das Jahr 2014 mit einem Minus von rund vier Millionen Euro abgeschlossen. Das geht aus dem heute vorgestellten Jahresbericht hervor. Das Klinikum machte dafür gestiegene Sach- und Personalkosten, vor allem aber Abschreibungen auf Investitionen verantwortlich, mit denen die Erlöse nicht Schritt halten konnten.

Insgesamt hat das Uniklinikum im vergangenen Jahr zirka 38, 3 Millionen Euro investiert, davon 6,7 Millionen aus eigenen Mitteln. Das Geld floss unter anderem in den Neubau des Hauses 32, das Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum (DINZ) und den Neubau für das Strahlenforschungs-Zentrum „OncoRay“.

230.000 Fälle behandelt

Behandelt hat das Universitätsklinikum im vergangenen Jahr knapp 230.000 Fälle, fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Durch die jüngsten Kapazitätserweiterungen und neuen medizintechnischen Anlagen – zu denen nun auch eine Protonenstrahlanlage für die Behandlung besonders komplizierter Krebsformen zählt – hat sich nach Einschätzung der Klinikleitung vor allem der Anteil schwerkranker Patienten erhöht, die Hilfe beim Uniklinikum suchten.

Reaktion auf Pegida: Nichts geht ohne internationale Spezialisten

Den Jahresbericht hat das Uniklinikum übrigens diesmal unter das Motto „Eine Frage der Kultur“ gestellt – und darin auch stark die Rolle der internationalen Mitarbeiter aus 73 Ländern herausgestrichen. „Nur in einem offenen, weltläufigen Dresden kann weiterhin eine exzellente Hochschulmedizin gedeihen“, betonten die Klinikumsvorstande Prof. Michael Albrecht und Wilfried Winzer. Wenn auch nicht expressis verbis erwähnt, ist das Jahresmotto zweifellos ein Reflex auf die Demonstrationen der asyl- und islamkritischen Pegida-Bewegung in Dresden.

Dass „Menschen nach Äußerlichkeiten oder Herkunft in Schubladen gesteckt oder dass politische Ansichten zu Asyl oder Zuwanderung mit Emotionen verknüpft werden“, dafür habe er keinerlei Verständnis, wird im Bericht Prof. Marcelo Gama de Abreu, Oberarzt an der Klinik für Anasthesiologie und Intensivtherapie, zitiert, der aus Brasilien ans TU-Klinikum in Dresden kam. „Ich finde es auch gut, dass Klinikum und Fakultät in dieser Frage klare Position beziehen.“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt