Physiker stellen in Dresden erste Ergebnisse vom Neustart im CERN vor
Dresden/Genf, 17. Juli 2015. Die TU Dresden ist im September 2015 Gastgeber einer Konferenz, bei der rund 250 CERN-Physiker erstmals Daten und Ergebnisse vom „Atlas“-Detektor seit dem energiereichen Neustart des „Large Hadron Colliders“ (LHC, auch Weltantwortmaschine genannt) vorstellen werden. Das hat Prof. Michael Kobel vom Institut für Kern- und Teilchenphysik angekündigt. „Es wäre allerdings eher eine große Überraschung, wenn wir gleich nach dem Übergang zu einer höheren Energiestufe sofort etwas Bahnbrechendes Neues entdecken würden“, sagte er. Aber man wisse natürlich nie: „Manchmal muss man nur eine Tür aufstoßen und man findet dahinter gleich etwas Spannendes.“
Teilchenbeschleuniger schießt nun mit mehr Energie
Nachdem sie im Jahr 2012 das Higgs-Boson endlich entdecken, hatten die Physiker und Ingenieure am europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf den weltgrößten Teilchenbeschleuniger, den LHC, in den Jahren 2013 und 2014 aufgerüstet, um Protonen und andere Teilchen mit noch größerer Wucht aufeinanderschleudern zu können. Trafen die Partikel vorher mit einer Energie von acht Billionen Elektronenvolt (TeV) aufeinander, sind nun 13 TeV drin. Die Forscher hoffen jetzt, nun noch tiefer in die innersten Geheimnisse des Universums eindringen zu können. Der 7000 Tonnen schwere Atlas-Detektor gilt dabei als eine der größten CERN-Messanlagen unter der Erde. In ihm war vor drei Jahren auch einer der ersten Nachweise des Higgs-Bosons gelungen, das aller Materie im Kosmos erst Masse verleiht.
1,3 Millionen Euro vom Bund für Dresdner Atlas-Forschungen
An den LHC-Forschungen ist auch die TU Dresden beteiligt – und offensichtlich mit solchem Erfolg, dass das Bundesforschungsministerium nun 1,3 Millionen Euro Fördermittel für drei Jahre bewilligt hat. Das Geld soll die Arbeitsgruppen von Prof. Michael Kobel und Prof. Arno Straessner vom Institut für Kern- und Teilchenphysik dabei unterstützen, die Daten aus den neuen, energiereicheren Partikel-Zusammenstößen im Atlas genauer auszuwerten. Speziell gefördert wird auch ein Ausbau der „Flüssig-Argon-Kalorimeter“, die zur Erkennung und Energiemessung von Photonen und Elektronen in Protonkollisionen benötigt werden, wie die TU Dresden mitteilte. hw
Zum Weiterlesen:
Dresdner Nachwuchsphysiker: Higgs-Superteilchen entsteht alle 8 Sekunden – ganz ohne Weltmaschine
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