Sinnliche Selbstporträts der niederländischen Fotokünstlerin ab heute im Kunstkeller Dresden
Dresden, 14. April 2015. Mit ihren freizügigen und provokanten Fotos sorgt die Niederländerin Lilith Love alias Henriëtte van Gasteren regelmäßig für Eklats, wenngleich das künstlerische Niveau ihrer Lichtbilder kaum bestritten wird: Wie es ihr Künstlername schon andeutet, setzt sich Lilith in ihren Arbeiten oft mit dem Rollen- und dem Selbstbild der Frau in der heutigen Gesellschaft auseinander, wobei sie sich in ihren Fotografien mal als überzeichnete Hausfrau, als Prinzessin, Göttin, Sexobjekt, Ausstattungszier oder als Emanze inszeniert. In ihrer neuen Foto-Kollektion „Intrauterine“, die sie ab heute im Kunstkeller Dresden ausstellt, zeigt sie Selbstporträts, die sie mit einem Nokia-Smartphone von sich in der Badewanne aufgenommen hat.
Nackt und blind für die Außenwelt
Die Schwarzweiß-Fotografien spielen mit dem Konzept der warmen Badewanne, der sich frau von allen Alltagsfesseln löst, wie im Uterus nur noch menschliches Wesen ist, das sich nicht um Konventionen der Außenwelt zu scheren braucht: enthemmt lustvoll – wohl bei der Selbstbefriedigung –, blind für die Welt, im Wasser schwebend oder auch – und hier bricht wieder ein Artefakt der Zivilisation herein – mit einer Kaffeetasse auf dem Schoß.
„Mit ,Intrauterine’ lässt sie uns daran teilhaben, auf welche besondere Weise sie Ängste überwindet und wo sie sich geborgen fühlt“, meint Kunstkeller-Kurator Volkmar Fritzsche, der selbst auch als Aktfotograf arbeitet. Auf jeden Fall wirken ihre Wannen-Fotos in ihrem Spiel mit Wasser, Schatten und Mensch auf eine oft fast schon meditative Art sinnlich, trotz aller nackten Haut eher porträtierend als explizit.
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Vernissage mit Tanz-Performance
Zur Vernissage heute Abend, 20 Uhr, ist Lilith selbst zu Gast in Dresden und spricht im Kunstkeller über ihre Arbeit. Dazu tanzt Carolina Kürschner, musikalisch begleitet von Fräulein B. Engel und Christian Mögel.
Autor: Heiko Weckbrodt
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