Im Zuge eines EU-Projekts werden zunächst 35 Verwaltungsvorgänge durchdigitalisiert
Dresden, 11. Januar 2012: Bisher hält sich der viel vorab gelobte Nutzen des neuen elektronischen (und teureren) Personalausweises für den Bürger eher in Grenzen. Denn nur wenige Behörden akzeptieren für Verwaltungsvorgänge per Internet die digitale Unterschrift des „ePersis“. Mit EU-Hilfe soll sich dies in Dresden ändern: Im Zuge eines mit einer halbe Million Euro dotierten Projektes will der städtische IT-Eigenbetrieb bis Ende 2014 zirka 35 Verwaltungsprozesse durchgängig elektronisieren, was heißt: Auch Ämtergänge, für die bisher eine klassische Unterschrift nötig war, kann der Dresdner dann von daheim aus erledigen und mit dem elektronischen Personalausweis digital signieren. Das kündigte IT-Eigenbetriebs-Chef Michael Breidung an.
„Bis zur Jahresmitte wollen wir dafür geeignete Prozesse des Bürgeramts, die bisher mit starkem Publikumsverkehr verbunden sind, identifizieren“, sagte Breidung. Gedacht sei unter anderem an das Antragswesen im Ordnungsamt und Grünflächenamt. Zum Beispiel sollen Dresdner, die größere Bäume fällen wollen, die Genehmigungen künftig per E-Ausweis beantragen können.
500.000 Euro Projektkosten – Fördergeld von EU
Von den 500 000 Euro Projektkosten übernimmt der „Europäische Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) 75 Prozent der Kosten, teilte der IT-Eigenbetriebsleiter mit. Die Fördergelder seien inzwischen genehmigt.
Innerbehördlich sind bereits Teile des Schriftverkehrs in Sachsen – zum Beispiel in der Justiz – durchgängig elektronisiert. Für den Verkehr zwischen Ämtern und Bürgern mangelte es bisher hingegen für Vorgänge, die einer eindeutigen Autorisierung bedurften, einer breit akzeptierten digitalen Signaturmöglichkeit, die Steuererklärung über die kostenlose „Elster“-Signatur gehört da noch zu den wenigen Ausnahmen.
Was wird benötigt?
Mit dem ePersonalausweis ist jetzt aber eine qualifizierte eSignatur verfügbar. Um diese zu nutzen, muss der Nutzer die entsprechende Funktion beim Empfang des neuen Personalausweises freigeschaltet haben. Außerdem ist ein Lesegerät – aus Sicherheitsgründen möglichst mit eigener Tastatur – erforderlich, außerdem ein kostenlos ladbares Programm, die „Ausweis-App„. Heiko Weckbrodt
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