Spieleverband: Schnelle Netz-Anschlüsse wichtiger Standort-Faktor
Berlin, 20. Oktober 2014: Immer mehr Videospieler in Deutschland sind anscheinend bereit, Bezahl-Spiele per Internet herunterzuladen, statt sie auf DVD zu kaufen: Binnen eines Jahres hat sich die Resonanz auf den Download-Verkaufsweg verdoppelt, teilte der „Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware“ (BIU) heute in Berlin mit.
Download-Anteil hat sich binnen eines Jahres verdoppelt
Demnach hat sich der Anteil der per Download – also zum Beispiel via „Steam“, „Origin“ oder das „Playstation Network“ – verkauften PC- und Konsolen-Spiele seit dem vergangenen Jahr von 19 auf 38 Prozent erhöht, ihr Umsatzanteil von zwölf auf nun 23 Prozent. Dabei sind App-Spiele, die ohnehin nur via Internet vertrieben werden, noch gar nicht eingerechnet, betonte der BIU.
BIU: Online-Trend eröffnet auch kleineren Studios neue Chancen
„Der Kauf per Download hat sich in Rekordzeit zur breit genutzten Alternative zu physischen Datenträgern entwickelt“, schätzte BIU-Geschäftsführer Maximilian Schenk ein. Der Verband zieht aus dieser Entwicklung vor allem zwei Schlussfolgerungen: Einerseits werden breitbandige Internet-Verbindungen als Standortfaktor immer wichtiger. Andererseits habe dieser Trend auch kleineren Spielstudios neue Vertriebschancen eröffnet. So sei die Auswahl an kleineren, preisgünstigen und besonderen Spiele-Titeln in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Industrie setzt auf Streaming-Spiele
Schenk rechnet damit, dass der Download-Vertriebskanal in den nächsten Jahren eine Schlüsselrolle einnehmen wird. Auch setze die Spieleindustrie große Hoffnungen auf Streaming-Spiele, bei denen Grafiken und Spieleabläufe nicht per von der Kraft des PCs daheim abhängig sind, sondern vielmehr in Rechenzentren erstellt und dann per Datenstrom zum Zocker geschickt werden.
Download-Trend teils auch erzwungen
Allerdings ist der Download-Trend in der Spielergemeinde durchaus umstritten: Für diesen Weg spricht zum Beispiel die Möglichkeit, an neue Spiele schneller heranzukommen, bevor sie die Ladenregale erreichen. Andererseits nötigen viele Unternehmen die Spieler regelrecht dazu, Download-Plattformen wie „Steam“ oder „Origin“ zu verwenden, wobei sie die Vertriebskosten letztlich größtenteils auf die Käufer umverteilen. Manche Spiele werden gar nicht mehr auf physischen Datenträgern vertrieben. Autor: Heiko Weckbrodt
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