„Symbol“ ist – wie es der Filmtitel schon andeutet – symbolaufgeladenes Experimentalkino aus Japan, das Tausende Kilometer voneinander entfernte Ereignisse rund um den Globus auf mysteriöse Art miteinander verknüpft: Einen trashigen Wrestling-Kampf in Mexiko mit einer Wunderkammer im Nirgendwo, einen bellenden Mann in China mit einem Vulkanausbruch im Meer. Die Botschaft „Alles ist mit allem verbunden“ von Regisseur und Hauptdarsteller Hitoshi Matsumoto ist nicht gerade neu, auch artet sein Spiel manchmal in klassisches japanisches Over-Acting aus, dennoch hat „Symbol“ seinen ganz eigenen Reiz.
Der Ausgangspunkt: Ein Mann (Hitoshi Matsumoto) wacht in einem seltsamen weißen Raum auf. Er ist Japaner und sein Pyjama verrät: Eben schlief er wohl noch daheim in seinem Bett irgendwo in Nippon. Er ist verwirrt. Ätherische Engel wachsen aus dem Mauern, antworten nicht auf seine Hilferufe, hinterlassen aber einen Wust aus Engel-Penissen wie Knöpfe an den Wänden. Drückt er einen davon, spuckt die Wand willkürlich Gegenstände aus: Eine Vase, Sushi, Bleistifte, ein Fabelwesen…
Bald erkennt der Mann: Es gibt einen Ausweg aus seiner Riesenzelle, aber dafür muss er viele Knöpfe miteinander kombinieren. Welche Folgen dies im nächsten Engelsraum dies freilich für Menschen rund um den Erdball hat, ahnt er nicht…
Bizarre Bilderwelten verwoben
Manchmal bleibt hier die innere Logik über Matsumotos Slapstick-Verliebtheit auf der Strecke, dennoch gelingt es dem Regisseur und Spaßmacher, bizarre Bilderwelten immer weiter zu treiben und zu verdichten. „Symbol“ sollte man sich insofern unvoreingenommen anschauen und sich am Spiel der Schnitte, bewussten Stilbrüche und Übertreibungen weiden.
Erschienen ist der unorthodoxe Film auf DVD, erklärende Bonus-Dokus gibt’s dort freilich keine. Dennoch: bizarr-unterhaltsam. Heiko Weckbrodt
„Symbol“ (Rapid Eye Movies), Japan 2009 (DVD 2012), Experimentalfilm, Regie und Hauptdarsteller: Hitoshi Matsumoto, 89 Minuten, P 6, DVD 17 EuroIhre Unterstützung für Oiger.de!
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