Berlin/Hannover, 8.3.2012: Der deutsche Hightech-Branchenverband „Bitkom“ hat einen Vorschlag der bündnisgrünen Bundestagsfraktion abgelehnt, für Mobiltelefone künftig ein Pfand wie bei leeren Getränkeflaschen einzuführen. Der bürokratische Aufwand läge in keinem Verhältnis zum angestrebten Nutzen, kritisierte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder am Rande der Computermesse „Cebit“ in Hannover.
Dass Althandys ein wachsendes Sondermüll-Problem sind, wird allerdings auch von der Industrie nicht bestritten: Laut einer Bitkom-Erhebung haben die Deutschen bisher schon rund 83 Millionen Alt-Handys gebunkert, Tendenz steigend.
Die Anbieter hätten jedoch inzwischen Rücknahmesysteme aufgebaut, in denen die Unternehmen teils für jedes zurückgesandte Altgerät soziale Spenden tätigen. „Auf diesem Weg fließt jedes Jahr ein Millionenbetrag an karitative Organisationen“, erklärte Rohleder. „Mit einem Zwangspfand würde dieses Spendenverfahren praktisch gestoppt.“
Statt dessen müsse man die Hürden für den Verbraucher senken, alte Mobiltelefone sachgerecht zu entsorgen, forderte der Verband und verwies auf ein Pilotprojekt in Berlin: Dort können die Hauptstädter ihren Elektronik-Kleinschrott in orange Sammeltonnen werfen. Heiko Weckbrodt
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