Alle Artikel mit dem Schlagwort: Utopie

Titelbild: Eulenspiegel/ Rene Meyer: "Von Robotron bis Poly-Play"

„Robotron war größer als Apple, Commodore und Atari zusammen“

„Von Robotron bis Poly-Play“: René Meyer legt eine Computerkultur-Geschichte der DDR vor Über Jahre hinweg hat der Leipziger Journalist René Meyer zur Geschichte der Computertechnologien in der DDR recherchiert. Nun publiziert er die daraus gewonnenen Befunde unter dem Titel „Von Robotron bis Poly-Play“ als reich illustriertes Sachbuch. Meyer beschreibt darin Technik und Hintergründe von Rechnern und Software aus dem DDR-Computerkombinat Robotron, aber auch anderen Staatsbetrieben, die teils ebenfalls solche Technik gebaut haben. Zudem wirft er einen Blick über die „ernsthaften“ und staatstragenden Anwendungen dieser Technologien hinaus auf Videospiele, Heimcomputer-Clubs und Science Fiction in der DDR.

Endzeit-Visionen bleiben en vogue: Fortschritt ist in vielen modernen Science-Fiction-Werken kaum vorstellbar. Vielmehr löst die Menschheit zwingend durch Klimawandel, Raubbau, Killerviren, Kriege, Aliens, die Führung durch alte weiße Männer oder außer Rand und Band geratene KIs die globale Apokalypse aus. Visualisierung: Dall-E

Megatreffen von Science-Fiction-Forschern in Dresden

Endzeit-Spektakel, quere Zukunftsvisionen und schwarze Aktivisten: 300 Wissenschaftler debattieren „disruptive Vorstellungen“ Dresden, 11. August 2023. Wie sehr beeinflussen dystopische Romane und Filme unser Handeln im Heute und Hier? Welche Wurzeln hat der Cyberpunk und wie hat er Mode, Kino und Design beeinflusst? Diese und weitere Fragen rund um Utopien, Dystopien, Fantastereien, aber auch wissenschaftlich angehauchte Horrorliteratur diskutieren demnächst über 300 Wissenschaftler aus 36 Ländern in Dresden: Sie wollen sich vom 15. bis 19. August 2023 über „Disruptive Imaginations“ (disruptive Vorstellungen) austauschen. Das hat die TU Dresden mitgeteilt, die zu der deutschlandweit bisher einzigartigen Science-Fiction-Tagung eingeladen haben.

Der Weg zum Präsidentenpalast ist für Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und ihre Mitstreiter mit tödlichen Fallen gespickt. Abb.: Studiocanal

Der Weltuntergang hat Konjunktur

Filmforscherin Gertrud Koch: Angst vor Chaos, Überwachung und Versklavung lässt Dystopien blühen Dresden, 29. Juni 2016. Leben wir inmitten einer globalen Vertrauenskrise in die soziale, ökologische und ordnungspolitische Zukunft der Menschheit? Dies ist durchaus anzunehmen, wenn man sich die Flut zukunftspessimistischer, also „dystopischer“ Filme anschaut, die sich seit einigen Jahren wieder durch die Kinos wälzt. Da sind an die Stelle der hoffnungsfrohen Utopien des frühen Raumfahrzeitalters die Dystopien getreten, in denen die Natur zurückschlägt, eine kleine Elite die Masse der Menschen versklavt und totalüberwacht oder inmitten des Weltuntergangs nur die überleben, die sich auf „die guten alten“ Werte rückbesinnen.