Alle Artikel mit dem Schlagwort: TU

Ein Ko-Chirurg sitzt während der OP die ganze Zeit am Patienten und beim Roboter, um dort einzugreifen, wo der Roboter an seine Grenzen stößt. Foto: Heiko Weckbrodt

„Der Roboter macht hier gar nichts selbstständig“

Die Fortschritte der Mikroelektronik machen hochpräzise Eingriffe möglich, bei denen der Arzt bis zu sechs Roboterarme fernsteuert – seit 2006 setzt auch das Uniklinikum Dresden solche OP-Roboter ein Dresden. Der OP-Saal ist angenehm temperiert, vom heißen, hellen Sommertag draußen dringt kaum etwas durch die Fenster hinein. Kleine Scheinwerfer leuchten Tische mit blitzenden Instrumenten und Geräte mit bunten Anzeigen aus. Das Innere eines pochenden rosa Brustkorbs füllt einen großen Flachbildschirm in Augenhöhe aus. Doch die sieben Männer und Frauen in ihren blauen Kitteln haben kaum einen Blick dafür, schauen konzentriert auf Sinuskurven – und den übermannshohen Roboter in der Mitte des Saals, der mit seinen sechs Armen über dem OP-Tisch thront. „Saugen!“, befiehlt eine Stimme aus dem Hintergrund. Sie kommt von Professor Jürgen Weitz und der sitzt ganz hinten in der Ecke. Er hat sich über die Sichtfenster eines Terminals gebeugt. „Die Falte bitte etwas zur Seite drehen!“ Ein zweiter Chirurg direkt neben dem OP-Tisch greift zu seinen Instrumenten, hilft dort aus, wo der Roboter nicht so richtig herankommt. Auf dem Monitor erscheint ein Greifer, der …

Statt neue Groß-Energiespeicher (hier ein Blick in die Leitzentrale des Pumpspeicherwerks Dresden-Niederwartha) zu bauen, wollen Forscher und Energieversorger aus Ostsachsen bereits existeierende dezentrale Speicheröfen in Haushalten vernetzen, um Lastspitzen abzufangen. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen vernetzen Privatöfen zu intelligenten Energiespeichern

Pilotprojekt SERVING als Beitrag zur Energiewende in Dresden gestartet Dresden, 25. September 2015. Um die Last-Schwankungen in den Stromnetzen abzufangen, die seit der Energiewende ein wachsendes Problem geworden sind, wollen Energieversorger und Hochschulen in Sachsen ein dezentrales computergesteuertes Energiespeicher-Netz aufbauen. Dabei sollen vor allem Speicherheizungen in ostsächsischen Privathaushalten umgerüstet und mit Datenleitungen vernetzt werden. Ein Zentralrechner beim Energieversorger ENSO kann dann Hunderte – später Tausende – von angeschlossenen Privat-Energiespeicher so steuern, dass sie ihre elektrischen Heizungen immer dann anwerfen, wenn zum Beispiel gerade zahlreiche Windkraft- und Solaranlagen viel Energie in die Netze drücken und dadurch Strom billig zu haben ist.

Projektleiter Dr. Olaf Przybilski prüft, ob die vorgefertigten Komponenten für die Mira-Rakete auch zusammenpassen. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Raketenmänner greifen nach den Sternen

TU-Ingenieur Dr. Olaf Przybilski will in Sachsen den Neustart für eine deutsche Raketenindustrie wagen Dresden, 23. September 2015. Ein Forschungsprogramm der TU Dresden soll Deutschland nach über 70 Jahren den Wiedereinstieg in die Flüssigbrennstoff-Raketentechnologie ermöglichen: Im Frühjahr 2016 wollen Dr. Olaf Przybilski und sein Team vom Institut für Luft- und Raumfahrttechnik in Großenhain nördlich von Dresden die erste „Mira“-Kleinrakete zünden. „Dies wäre dann der erste Start einer Flüssigkeits-Rakete auf deutschem Boden seit dem II. Weltkrieg“, überlegt der Ingenieur und Technikhistoriker.

Die Chemie-Cloud lässt’s knallen

TU-Ausgründung „ChemTics“ entwickelt internetbasiertes Chemie-Lernlabor Dresden, 17. September 2015. Vorsichtig packt Tobias Göcke ein Stickstoffmolekül mit dem Finger, schubst es hin und her, immer schneller. Er ist die Wärme, die Energie, die die Teilchen immer schnell schwingen lässt. Und siehe da: Der in diesem System so übermächtige 28-jährige Chemieingenieur in spe hat es geschafft: Ein Stickstoff-Atom hüpft auf die Sauerstoff-Teilchen zu. Und die setzen dessen Avancen keinen Widerstand mehr entgegen wie vorhin noch, als sie jeden atomaren Brautwerber abprallen ließen: Stickstoff und Sauerstoff vermählen sich, bilden ein Stickoxid, die endotherme Reaktion ist vollbracht, das Chemie-Computerspiel gewonnen. Was, so was geht nicht? Atome kann man mit dem Finger nicht anstupsen? Oh doch: In der Uni-Ausgründung „ChemTics“ ist alles möglich: Zusammen mit der Kartographie-Ingenieurin Jeannette Milius (28) und Kaufmann Ralph Scholze (42) hat Thomas Göcke ein virtuelles Chemielabor entwickelt, das all die komplizierten chemischen Reaktionen, mit denen sich Gymnasiasten tagtäglich herumquälen, multimedial verständlich machen soll. Das internet-basierte Experimentier- und Lernprogramm hilft den Schülern, die Geheimnisse der Chemie wahlweise in Texten, Videos und Spielen zu erkunden und in …

Dr. Amir Sepanji. Foto: Lohse

„Viele hier wissen kaum etwas über den Islam“

Interview der TU Dresden mit iranischem Gastforscher Dr. Amir Sepanji Der iranische Kommunikationsforscher Dr. Amir Sepanji ist derzeit als „Dresden Fellow“ als Gastwissenschaftler an der TU Dresden tätig. Dort untersucht er die mediale Darstellung islamischen Terrors in deutschen, iranischen, französischen und US-amerikanischen Printmedien. Der TU-Erziehungswissenschaftler Winfried Wagner befragte den Gast aus dem Iran dazu. Hier Auszüge aus dem Interview, das die Uni zur Verfügung gestellt hat. Sind Sie als „Dresden Fellow“ auch an Lehrveranstaltungen beteiligt? Ja, ich hielt im vergangenen Semester ein Seminar, das in einen Kurs über Mediensysteme auf der Welt eingebettet war. Die von mir gehaltene Sitzung behandelte das iranische Mediensystem und fand vor etwa fünf Wochen statt. Ich fand heraus, dass die Studenten sehr begierig darauf waren, etwas über den Iran und seine Medien zu erfahren, denn das Bild, das die meisten von ihnen von diesem Land hatten, speiste sich aus Stereotypen, die sie über den Alltag im Iran hatten. Das System der Islamischen Republik Iran ist seit der Islamischen Revolution von 1979 sehr isoliert und konservativ und das Mediensystem ist sehr …

Sandra und Thomas Horn haben heute den Grundstein für einen neuen Unternehmenssitz samt Rechenzentrum für die IBH in Dresden-Gittersee gelegt. Tochter wie Vater waren sichtlich stolz auf das in den vergangenen 24 Jahren erreichte. Foto: Heiko Weckbrodt

Mehr Platz für die regionale Cloud

IT-Dienstleister IBH investiert in Dresden 4 Millionen Euro Dresden, 1. September 2015. Um der hohen Nachfrage nach regionalen Internet-Zugängen und Rechnerwolken (Clouds) gerecht zu werden, baut der Informationstechnologie-Dienstleister „IBH“ am Südhang von Dresden einen neuen Unternehmens-Sitz samt Rechenzentrum. Heute versenkte Geschäftsführerin Sandra Horn eine Zeitkapsel im Grundstein, im Spätsommer soll der über vier Millionen Euro teure Neubau im Gewerbegebiet Coschütz-Gittersee fertig sein. „Damit beginnt eine neue Etappe in unserer Unternehmens-Entwicklung“, sagte sie.

Auch Nanoelektronik-Professor Dr. Oliver G. Schmidt (vorn) wird im Nanomembran-Zentrum forschen. Foto: Christian Schenk, TU Chemnitz

TU Chemnitz bekommt Nanomembran-Zentrum

33 Millionen Euro teurer Komplex soll 2016 fertig sein Chemnitz, 28. August 2015. Innovative Nano-Membranen, die dünnere und biegsame Elektronik und Sensoren ermöglichen, wollen Forscher der Technischen Universität Chemnitz in einem neuen „Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen“ (MAIN) entwickeln. Der sächsische Finanzminister Georg Unland (CDU) legte heute den Grundstein für das 33 Millionen Euro teure Gebäude an der Rosenbergstraße.

Da freuen sich Operateur und Patient: Vor 20 Jahren hat Urologie-Professor Manfred Wirth (rechts) im Uniklinikum Dresden dem Drucker Karsten Dürr eine Spenderniere eingepflanzt - und die funktioniert heute immer noch. Foto: Heiko Weckbrodt

Das lange Warten auf die rettende Niere

Inzwischen acht Jahre Wartezeit auf Spenderorgan – viele sterben vorher Dresden, 26. August 2015. Nierenpatienten in Ostsachsen müssen immer länger auf ein Spenderorgan warten. Im Universitätsklinikum Dresden stehen mittlerweile 318 Patienten auf der Warteliste für eine Nieren-Transplantation. Und in den vergangenen 20 Jahren hat sich hier die Wartezeit auf ein Spenderorgan von viereinhalb auf sieben bis acht Jahre fast verdoppelt. Gerade aber viele ältere Patienten haben oft nur noch eine Lebenserwartung von fünf Jahren, wenn sie einmal an eine künstliche Niere angeschlossen sind.

Cfaed-Koordinator Gerhard Fettweis freut sich schon auf den 35 Millionen Euro teuren Neubau für das Elektronikzentrum an der Nöthnitzer Straße in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Elektronik-Zentrum Dresden geht neue Forschungspfade

35 Millionen Euro teurer Neubau wird mit Kurskorrektur verbunden Dresden, 24. August 2015. Auf der Suche nach der Nanoelektronik von morgen und übermorgen wird das Dresdner Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik cfaed demnächst neue Forschungspfade einschlagen. Das hat cfead-Koordinator Prof. Gerhard Fettweis angekündigt. „Wir haben inzwischen drei Themen in der engeren Wahl, wollen uns allerdings auch nicht verzetteln“, sagte er heute beim ersten Spatenstich für einen 35 Millionen Euro teuren cfaed-Neubau auf dem Süd-Campus der TU Dresden. Nähere Details zur geplanten Kurskorrektur wollte er noch nicht nennen.

Dr. Hartmut Fröb erläutert im rohbaufertigen Photonikinstitut der TU Dresden die neue Forschungsprojekte der Physiker, darunter auch organische Mikro-Laser. Foto: Heiko Weckbrodt

Photoniker aus Dresden arbeiten an organischen Mikro-Lasern

Neue Technologie könnte mobile Diagnostik und Lebensmittel-Analyse Schub verleihen Dresden, 14. August 2015. Photoniker der TU Dresden wollen organische Laser-Chips entwickeln, die zum Beispiel die medizinische Diagnostik oder die Schnell-Analyse von Lebensmittel durch tragbare Mikrolabore verbessern könnten. Diese Mini-Laser sollen nur drei bis vier Tausendstel Millimeter (Mikrometer) messen und ähnlich wie heutige Laser-Dioden aufgebaut sein – nur dass die Lichtverstärker eben nicht aus dotiertem Silizium oder ähnlichen Materialien bestehen sollen, sondern aus Polymeren.

Dr. Hartmut Fröb (links) und Finanzminister Georg Unland entrollen schon mal eine der Solarfolien aus der Dresdner Helaitek-Fabrik, mit denen die Südfassade am Institutsneubau gepflastert werden sollen. Foto: Heiko Weckbrodt

Ein Mammut und ein Ufo für die Photophysiker

Neues Physikinstitut der TU Dresden wird von organischen Stromsammlern umrankt und saugt sich Wärme vom Superrechner Dresden, 13. August 2015. Das neue Physikinstitut der TU Dresden wird im Herbst 2016 bezugsbereit sein. Es soll dann neben Physikern und Elektronikforschern unter anderem auch ein „Ufo“ und ein „Mammut“ beherbergen. Seine Heizungswärme wird das Institut aus dem benachbarten Supercomputer der Uni saugen, einen Teil seines Stroms durch organische Solarzellen, die das Haus umranken. Das haben der sächsische Finanzminister Georg Unland (CDU) und Dr. Hartmut Fröb vom Institut für angewandte Photophysik (IAPP) angekündigt.

Dresdner Uni-Ärzte schieben freiwillig Zusatzschichten – im Asyl-Zeltlager

Nach Dienstschluss ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge Dresden, 31. Juli 2015. Kinderärzte und andere Mitarbeiter des Uniklinikums Dresden schieben derzeit freiwillig Zusatzschichten nach Dienstschluss – um Flüchtlingen zu helfen, die derzeit unter problematischen Umständen in einem provisorischen Zeltlager in Dresden-Friedrichstadt zusammengedrängt leben. Insgesamt seien 27 Ärzte für die Versorgung der Erwachsenen und 15 Pädiater für die medizinische Betreuung der Flüchtlings-Kinder im Einsatz, teilte das Universitätsklinikum mit.

Abb.: hw

Dresdner Uni-Mediziner untersuchen psychische Folgen von Schwangerschafts-Abbrüchen

Anonyme Online-Umfrage im Netz gestartet Dresden/Wiesbaden, 31. Juli 2015. In Deutschland werden zwar immer weniger Schwangerschaften künstlich abgebrochen. Aber die Langzeitfolgen solcher Eingriffe für die Frauen sind bisher wissenschaftlich kaum untersucht. Psychologen und Soziologen des Universitätsklinikums Dresden wollen daher nun ermitteln, welche psychischen Folgen solche Abbrüche für die Frauen hatten. Für die Studie setzen sie auch eine an anonyme Online-Umfrage ein, die hier im Internet zu finden ist. Die TU-Forscher bitten betroffene Frauen nun, sich an dieser Befragung zu beteiligen.

Wenn der Anteil weißer Zellen (Leukozyten, rechts) im Blut drastisch ansteigt, kann eine Hyperleukozytose, eine besondere Form der akuten Leukämie, vorliegen. Dann ist ein rascher Therapie-Beginn entscheidend. Elektronenmikroskop-Aufnahme: NCI-Frederick, Wikipedia, Public Domain

Mechanischer Fingerabdruck der Zelle verrät den Krebs

TU Dresden gründet Zellmechanik-Firma in Dresden aus Dresden, 22. Juli 2015. Eine neues Zellmechanik-Prüfverfahren aus Dresden soll dafür sorgen, dass Krebs in menschlichen Blutproben künftig rascher erkannt wird. Mit der „Zellmechanik Dresden GmbH“ hat die TU Dresden dafür nun ein Unternehmen ausgegründet, dass sich darauf spezialisiert hat, den „mechanischen Fingerabdruck“ einer Zelle zu ermitteln: Je nachdem, wie weich oder knackig die Zellwände sind, kann das neuentwickelte Gerät erkennen, ob eine Zelle gesund oder krank ist.

Der Teilchenbeschleuniger im Protonenstrahl-Therapiezentrum Dresden, OncoRay, Foto: Christoph Reichelt , Uniklinik Dresden

Vier Millionen Euro Minus beim Uniklinik Dresden

Mehr Patienten, schwerere Fälle Dresden, 17. Juli 2015. Das Universitätsklinikum Dresden hat das Jahr 2014 mit einem Minus von rund vier Millionen Euro abgeschlossen. Das geht aus dem heute vorgestellten Jahresbericht hervor. Das Klinikum machte dafür gestiegene Sach- und Personalkosten, vor allem aber Abschreibungen auf Investitionen verantwortlich, mit denen die Erlöse nicht Schritt halten konnten.