Forschung

Photoniker aus Dresden arbeiten an organischen Mikro-Lasern

Dr. Hartmut Fröb erläutert im rohbaufertigen Photonikinstitut der TU Dresden die neue Forschungsprojekte der Physiker, darunter auch organische Mikro-Laser. Foto: Heiko Weckbrodt

Dr. Hartmut Fröb erläutert im rohbaufertigen Photonikinstitut der TU Dresden die neue Forschungsprojekte der Physiker, darunter auch organische Mikro-Laser. Foto: Heiko Weckbrodt

Neue Technologie könnte mobile Diagnostik und Lebensmittel-Analyse Schub verleihen

Dresden, 14. August 2015. Photoniker der TU Dresden wollen organische Laser-Chips entwickeln, die zum Beispiel die medizinische Diagnostik oder die Schnell-Analyse von Lebensmittel durch tragbare Mikrolabore verbessern könnten. Diese Mini-Laser sollen nur drei bis vier Tausendstel Millimeter (Mikrometer) messen und ähnlich wie heutige Laser-Dioden aufgebaut sein – nur dass die Lichtverstärker eben nicht aus dotiertem Silizium oder ähnlichen Materialien bestehen sollen, sondern aus Polymeren.

Noch befinde man sich in der Grundlagenforschung, mit fertigen Mikro-Organiklasern sei insofern in den nächsten fünf Jahren noch nicht zu rechnen, betonte Dr. Hartmut Fröb vom Institut für Angewandte Photophysik (IAPP) der Technischen Universität Dresden. Aber bereit jetzt seien einige Vorteile organischer gegenüber klassischen Lasern absehbar. So können die Organik-Lichtverstärker wohl sehr präzise auf verschiedene Wellenlängen des Lichts eingestellt werden. Würde man solche Bauelemente in sogenannte „Lab-on-Chips“ (tragbare Mikrolabore) einbauen, könnten sie beispielsweise selbst kleinste Proben chemischer oder biologischer Stoffe möglicherweise besonders präzise auf ihre Zusammensetzung untersuchen.

An Organiklasern arbeiten weltweit mehrere Arbeitsgruppen, beispielsweise am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in den USA. Die Miniaturisierung dieser Laser und die elektrische Anregung dieser Systeme bereiten den Forschern aber noch immer einige Probleme. Das IAPP in Dresden hatte erst kürzlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Förderzusage über eine halbe Million Euro für drei Jahre bekommen, um diese Entwicklungen voranzutreiben.

Das IAPP gilt weltweit als ein Pionier für organische Elektronik und hat in diesem Sektor auch schon mehrere Firmen ausgegründet, beispielsweise Heliatek (organische Solarzellen) und Novaled (organische Leuchtdioden). Für das Institut errichtet der Freistaat Sachsen derzeit einen Neubau an der „Technologiemeile Süd“ in Dresden. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt