Alle Artikel mit dem Schlagwort: Therapie

Einfach losfressen? Nix da: Erst wird gepostet. Abb.: hw

Internettherapie gegen Fressanfälle entwickelt

Leipzig/Hannover, 14. August 2017. Experten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Uni Leipzig haben eine internet-basierte Selbsthilfetherapie für Übergewichtige mit Heißhungeranfällen entwickelt. Gedacht ist diese telemedizinische Behandlung für Menschen, die wegen des Fachkräftemangels ansonsten zu lange auf einen Platz für eine kognitive Verhaltenstherapie warten müssten.

Dr. Tanmaya Joshi aus Indien (links) arbeitet als Humboldt-Stipendiat für zwei Jahre am HZDR. Er forscht als Experte für metallkomplex-basierte Arzneimittel mit der Gruppe von Dr. Holger Stephan (Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung) an neuartigen Nanosystemen auf Ruthenium-Basis. Letztlich soll dies später einmal zu Medikamenten führen, die Krebspatienten viele schlimme Nebenwirkungen heute üblicher Chemotherapien ersparen sollen. Foto: HZDR, Detlev Müller

Mit Nanoteilchen gegen den Krebs

Warum der Humboldt-Stipendiat Dr. Tanmaya Joshi aus Indien zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf kam Dresden, 26. Juni 2017. Damit Ärzte künftig Krebs besser behandeln zu können, setzen der Humboldt-Stipendiat Dr. Tanmaya Joshi und der HZDR-Wissenschaftler Dr. Holger Stephan auf Medikamente mit Nanopartikeln. Diese sollen bösartige Krebszellen gezielt aufspüren und effektiv bekämpfen. Im Interview sprechen sie über das Potenzial der Nanomedizin, über ihre Zusammenarbeit am Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung und über das Leben in Dresden.

Foto: Heiko Weckbrodt, Blick ins Penelope-Superlaser-Labor im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. "Creative Commons"-Lizenz 3.0 (freie Nutzung unter Namensangabe)

Rossendorfer wollen mit Penelope-Superlaser Krebs bekämpfen

Lichtgeschubste Protonen sollen schwer operierbare Wucherungen zerstören Dresden, 27. September 2015. Um auch kleineren Krankenhäusern Protonen-Therapien gegen besonders komplizierte Krebs-Erkrankungen zu ermöglichen, wollen die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) lasergestützte Teilchenbeschleuniger konstruieren. Die sollen bedeutend kleiner, preiswerter und einfacher bedienbar sein als heutige Ionen-Ringbeschleuniger, die für solche Therapien eingesetzt werden – in Deutschland beispielsweise in Heidelberg, München, Essen, München und Dresden. Herzstück des Dresdner Ansatzes für einen kompakteren medizinischen Teilchenbeschleuniger ist der Superlaser „Penelope“ („Petawatt, Energy-Efficient Laser for Optical Plasma Experiments“), der sich noch in der Aufbauphase befindet. Penelope soll im Endausbau eine Leistung von einer Billiarde Watt (= Petawatt) erreichen und in kurzen Pulsen die schweren Atomkern-Teilchen bis nahe an die Lichtgeschwindigkeit vorwärtsstoßen.

Der trauerende Engel in der Kathedrale von Amiens wurde im I. Weltkrieg zum Sinnbild von Verlust. Stirbt ein naher Mensch durch Suizid, ist diese für viele Hinterbliebene besonders schwer zu verarbeiten: Schock, Einsamkeit und Wurt mischen sich mit eigenen Schuldzuweisungen. Eine neue Internettherapie aus Leipzig soll da helfen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Uni Leipzig testet Internet-Therapie für Suizid-Trauernde

Anonyme Betreuung soll helfen, aus Trauerfallen zu entkommen Leipzig, 1. August 2015. Mediziner der Universität Leipzig wollen in den kommenden zwei Jahren neue, internetgestützte Therapieformen für Menschen testen, die nach dem Suizid eines nahen Angehörigen in gefährlichen Trauerspiralen feststecken. „Überlebende eines Suizids haben ein besonders hohes Risiko, eine anhaltende komplexe Trauerreaktion zu entwickeln und in der Folge an psychischen Störungen wie Depressionen, Angsterkrankungen und Posttraumatischen Belastungsstörungen zu erkranken bis hin zu eigenen Suizidgedanken“, betonte Prof. Dr. Anette Kersting, die Direktorin der Uniklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Leipzig. „Die anhaltende komplexe Trauerreaktion, die bis zu 20 Prozent der Hinterbliebenen entwickeln, weicht in Dauer und Intensität deutlich von einem normalen Trauerverlauf ab.“

Wenn der Anteil weißer Zellen (Leukozyten, rechts) im Blut drastisch ansteigt, kann eine Hyperleukozytose, eine besondere Form der akuten Leukämie, vorliegen. Dann ist ein rascher Therapie-Beginn entscheidend. Elektronenmikroskop-Aufnahme: NCI-Frederick, Wikipedia, Public Domain

Leukämie-Leitfaden soll akutes Todesrisiko halbieren

Dresdner Blutkrebs-Experten veröffentlichen Therapiekatalog für Hyperleukozytose Dresden, 20. Mai 2015. Die Leukämie-Experten Prof. Gerhard Ehninger und Dr. Christoph Röllig vom Uniklinikum Dresden haben jetzt in der Fachzeitschrift „Blood“ eine Therapie-Leitlinie für behandelnde Ärzte veröffentlicht, die das unmittelbare Sterberisiko nach einem Ausbruch für die Patienten bei optimaler Anwendung halbieren kann. Dabei handelt es sich um Behandlungsempfehlungen für die Blutkrebs-Variante „Hyperleukozytose“, die bei etwa 20 Prozent der akuten Leukämie-Patienten auftritt.

Foto (bearbeitet): hw

JNCL: Wenn sich das Auge selbst vergiftet

Preis für Dresdner Netzhaut-Forscher Karl, der nach Therapien gegen tödliche Kinderkrankheit sucht Dresden, 23. April 2015: Mit künstlich gezüchteten Netzhaut-Modellen versuchen Dresdner Forscher, Therapie-Ansätze für eine sehr seltene und bisher unheilbare Nervenzerfalls-Krankheit von Kindern zu finden, die erst zu Blindheit und dann zum frühen Tod führt. Für dieses Projekt erhielt Dr. Mike O. Karl vom „Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) in Dresden nun einen mit 25.000 Euro dotierten Forschungspreis der Novartis Pharma GmbH, wie die TU Dresden mitteilte.

3D-Modell eines CPCR-Rezeptor-Moleküls. Abb.: S. Jähnichen, Wikipedia, CC1-Lizenz, Public Domain

Bioschalter gegen Nervenkurzschlüsse gefunden

Leipziger Biochemiker „reparieren“ bei Zebrafischen Isoliermantel um Nervenbahnen Leipzig, 16. Januar 2015: Leipziger Biochemiker haben Mechanismen entschlüsselt, die gefährliche „Kurzschlüsse“ im menschlichen Gehirn und Nervensystem unterbinden. Ihre Rezeptorforschungen könnten vielleicht im Kampf gegen „Multiple Sklerose“, Adipositas (Fettleibigkeit) einige Krebsarten und angeborene Fettleibigkeit helfen. Die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) hat zwei Millionen Euro zugesagt, um diese neuen Ansätze in Leipzig, Erlangen, Würzburg und Main in den nächsten drei Jahren genauer zu untersuchen, teilte die Uni Leipzig heute mit.

Ein Adipositas-Patient lässt sich von einem Mediziner in Leipzig beraten. Foto: IFB Adipositas

Jeder zweite Fettsüchtige steckt im Hänselei-Teufelskreis fest

Leipziger Mediziner entwickeln Therapie gegen Stigma-Falle Leipzig, 8. Januar 2014: Fast neun Millionen Deutsche stecken in einem Teufelskreis aus starkem Übergewicht und – oft sehr bösartigen – Hänseleien fest, die dazu führen, dass der oder die Betroffene aus Kummer noch mehr isst. Ein Leipziger Nachwuchsteam um die Psychologin Dr. Claudia Sikorski vom „Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Adipositas-Erkrankungen“ entwickelt nun neue therapeutische Ansätze, um diese Mobbing-Fallen zu brechen.

Der Titan-Supercomputer in den USA wird demnächst über einem Simulationsprojekt aus Dresden schwitzen. Foto: ORNL/U.S. Dept. of Energy

US-Superrechner simuliert Dresdner Laserschwert gegen Hirnkrebs

„Titan“ hat neues Beschleuniger-Konzept aus Sachsen auf seine Top 6 gesetzt Dresden-Rossendorf/Oak Ridge, 26. November 2014: Dresdner Forscher haben mit ihrem Konzept, Hirnkrebs künftig mit neuartigen lasergetriebenen Protonen-Beschleunigern zu bekämpfen, das US-Energieministerium derart begeistert, das die Amerikaner den Sachsen nun einen „Titanen“ zur Seite stellen: Sie haben einem Team um Dr. Michael Bussmann vom Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) für 2015 Rechenzeit am weltweit zweitschnellsten Supercomputer versprochen, dem „Titan“ am Oak Ridge National Laboratory. Wie das HZDR mitteilte, hat haben die „Titan“-Besitzer das sächsische Simulationsprojekt sogar auf die Liste der „sechs Höhepunkte“ („Top 6 Highlights“) für das kommende Rechenjahr ihres Elektronenhirns gesetzt.

Die Visualisierung zeigt die in Stanford entwickelten Zellmotoren, die durch Licht schaltbar sind. Visualisierung: Bryant Molecular Motors Lab

Molekül-Motoren statt Skalpell

Eine Million Dollar für Dresdner Biotec-Projekt Dresden/Standford, 2. Mai 2014: Heute muss der Arzt meist Skalpell, harte Strahlen oder giftige Chemikalien einsetzen, um Krebs zu bekämpfen oder Organverletzungen zu reparieren. Wieviel schonender wäre es da für die Patienten, müssten sie sich nur ein Mittelchen injizieren und mit harmlosen Licht bestrahlen lassen, um die Selbstheilung in Gang zu setzen? Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, aber einen ersten Schritt dahin gehen Forscher aus Dresden, den USA und Australien nun: Sie wollen molekulare Motoren in organischen Zellen so verändern, dass sie mit blauem Licht geschaltet und gesteuert werden können. Professor Stephan Grill vom Biotechnologischen Zentrum (Biotec) der TU Dresden leitet das internationale Projekt, das von der Organisation „Human Frontier Science Program Organization“ (HFSP) mit einer Million Dollar (zirka 721 000 Euro) gefördert wird, wie die TU Dresden nun mitteilte.

Uniklinik Dresden kämpft bald mit Protonen gegen Krebs

Dresden, 15. September 2013: Mit einer besonders schonenden, aber auch sehr aufwändigen Technik wollen die Mediziner des Uni-Klinikums Dresden gegen den Krebs vorgehen: Am 17. September 2013 nimmt das „Oncoray“-Zentrum eine 330 Tonnen schwere Protonen-Beschleunigeranlage in Betrieb. Anders als traditionell zur Karzinomtherapie eingesetzte Röntgenstrahlung schädigen Protonen (schwere Teilchen aus dem Atomkern) gesundes Gewebe vor und vor allem hinter einem Tumor nicht so sehr, da ihr Wirkungsort präziser eingestellt werden kann. Diese Therapievariante wird insbesondere gegen Hirntumore eingesetzt.

Mit Protonen gegen Krebs: Neues Institut für Radioonkologie in Dresden

Dresden, 20. Dezember 2012: Um innovative Therapien wie superlaserbeschleunigte Protonen und gendesignte Metastasen-Suchsysteme gegen Krebs zum klinischen Praxiseinsatz zu führen, gründet das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) am 1. Januar 2013 ein neues Institut für Radioonkologie. Das kündigte HZDR-Direktor Prof. Roland Sauerbrey an. Das Institut werde unter der Leitung von Prof. Michael Baumann stehen und auf dem Gelände des Universitätsklinikums Dresden angesiedelt sein.

Hoffnung für Krebspatienten: Dresdner Forscher arbeiten an Metastasen-Killersuchsystemen

Dresden, 31. August 2012: Für viele Patienten kommt die Diagnose „Metastasen“ einem Todesurteil nahe: Hat der Tumor trotz OP und Chemotherapie seine Zellen einmal im Körper verstreut, schrumpfen die Optionen für die Ärzte rapide. Doch Nuklearmediziner in Dresden arbeiten derzeit an einer vielversprechenden Krebstherapie, die die Heilungschancen von Patienten drastisch erhöhen könnte – selbst wenn der Tumor bereits Metastasen im Körper gestreut hat. Dabei setzen sie spezielle, molekular programmierte Botensysteme ein, die sich gezielt Tumore und Metastasen annähern und diese innerlich zerstrahlen.