Alle Artikel mit dem Schlagwort: Subventionen

660 Millionen Euro Steuergelder in Dresdner Chipindustrie geflossen

Dresden, 31.5.2012: Land, Bund und EU haben die sächsische Mikroelektronik seit der Jahrtausendwende mit insgesamt rund 662 Millionen Euro Investitions- und Forschungsbeihilfen bezuschusst – damit profitierte die Halbleiterbranche im Vergleich zu anderen Industriezweigen weit überdurchschnittlich von staatlichen Beihilfen. Das geht aus einer Antwort des sächsischen Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Plauener Landtagsabgeordneten Frank Heidan (CDU) hervor.

„Handelskrieg“: Solarworld erwägt Anti-Dumping-Klage gegen China bei der EU

Bonn, 5.12.2011: Solarworld-Chef Frank Asbeck erwägt eine Anti-Dumping-Klage gegen chinesische Solarzellhersteller bei der EU. Das teilte das in Bonn ansässige Unternehmen, das einen Großteil seiner Solarzell- und -modulefabriken in Freiberg betreibt, mit. Asbeck sprach von einem „Handelskrieg“ der Chinesen, die mit subventionierten Produkten die europäischen und amerikanischen Solarfirmen aus dem Markt zu drängen versuchen würden.

Sachsen rechnet mit Wende der EU bei Hightech-Förderung

  Dresden, 21.10.2011. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) geht davon aus, dass die EU-Kommission ihre bisher restriktive Subventionspolitik bei Schlüsseltechnologien wie der Mikroelektronik demnächst teilweise liberalisieren wird. „Im Juni 2012 wird die EU-Kommission voraussichtlich ihre neue Strategie für die Key Enabling Technologies vorstellen“, sagte er gestern in Dresden. Dabei berief er sich auf einen Treffen in Straßburg mit EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia.

Subventionswettlauf um Chipfabriken geht weiter

Jerusalem/Santa Clara/Dresden/New York, 31.7.2011: Israel hat Intel jetzt bis zu eine Milliarde Schekel (202 Millionen Euro) Subventionen angeboten, wenn der US-Halbleiterkonzern aus Santa Clara seine Chipfabrik in Kiryat Gat für umgerechnet 1,9 Millliarden Euro ausbaut und dort rund 1500 bis 2500 neue Jobs schafft. Das berichtet „EE Times“ unter Berufung auf israelische Zeitungen. Die Regierung habe Intel zuvor umgerechnet 139 Millionen Euro Beihilfen versprochen, doch das sei dem Konzern zu wenig gewesen. Zahlreiche Länder buhlen um Großansiedlungen Damit setzt sich der weltweite Subventionswettlauf um große Industrieansiedlungen weiter fort. Dabei ist Israel sogar noch zurückhaltend, wenn das Land rund elf Prozent der Investitionssumme als Beihilfe anbietet. Zum Vergleich: Im EU-Raum sind – je nach Investitionshöhe und Region – Beihilfen zwischen zehn und 50 Prozent zulässig und werden oft auch gewährt. In den USA wiederum hatte der Bundesstaat New York direkte und indirekte Hilfen im Wert von bis zu einer Milliarde Dollar für die neue 4,2-Milliarden-Dollar-Fabrik von Globalfoundries zugesagt. Dies entspricht einer Subventionsquote von 24 Prozent. Inklusive Steuererleichterungen soll sich die Quote angeblich sogar an die 30 …

Neue Infineon-Fab: Bitterer Beigeschmack bleibt

Oigers Kommentar Dresden, 29.7.11: Infineon investiert 250 Millionen Euro – vielleicht bald sogar mehr – in Dresden, kündigt 250 neue Jobs an und das ist zweifellos erfreulich. Ein bitterer Beigeschmack bleibt dennoch. Denn den Großreinraum, in dem die neue Fabrik für Leistungshalbleiter eingerichtet wird, hat Infineon im Mai für 101 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse seiner pleite gegangenen Tochter Qimonda gekauft. Und da ist ein Blick zurück angebracht: Diese Speicher-Megafab entstand ab dem Jahr 2000 als SC 300 unter Regie von Siemens/Infineon, kostete damals umgerechnet etwa eine Milliarde Euro, wovon etwa 20 Prozent Subventionen, also Steuergelder waren. Und da sind die Folgeinvestitionen und späteren Technologiefördergelder noch gar nicht eingerechnet. Doch als Qimonda Anfang 2009 in die Insolvenz ging, unternahm die Mutter Infineon nicht allzu viel, um die Tochter zu retten – wobei man der Fairness halber sagen muss, dass Infineon damals das Wasser selbst bis zum Hals stand und die Qimonda-Chefetage die Pleite größtenteils selbst verschuldet hatte. Im Ergebnis waren jedenfalls allein in Dresden auf einen Schlag über 3000 Arbeitsplätze futsch und dies hinterließ nicht …

EU genehmigt Millionen-Beihilfen für Dresdner Chipwerk

Dresden/Brüssel, 13.7.11:  Die EU-Kommission in Brüssel hat die deutschen Subventionen für den Chipwerk-Ausbau von Globalfoundries (GF) in Dresden genehmigt. Der Bund kann das Vorhaben damit in einem Umfang von 219 Millionen Euro bezuschussen. Das entspricht etwa elf Prozent der rund zwei Milliarden Euro Gesamtinvestition, die GF derzeit in Dresden verbaut. In der Vergangenheit hatten Bund, Freistaat Sachsen und die EU die Chipwerk-Investitionen von AMD, Infineon & Co. in Dresden teils sogar mit bis zu 20 Prozent der Gesamtsumme bezuschusst. Inzwischen hat der Bund jedoch seine Hilfen zurückgefahren und die Kommission in Brüssel achtet immer strenger auf Beihilfe-Obergrenzen im EU-Raum.