Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kamera

Zeitzeuge Ngoc Hanh Dao besucht mit seinem Sohn die Pentacon-Ausstellung "Bis zum bitteren Ende" in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Anja Schneider für die TSD

Das Ende von Pentacon und der Blick auf Lebensbrüche

Ausstellung „Bitteres Ende“ in den Technischen Sammlungen Dresden wartet mit Interviews und Geschichten zum VEB Pentacon um 1989 auf Dresden, 5. Januar 2024. Wer heute mehr will als nur die eingebauten Bildsensoren im omnipräsenten Smartphone und sich eine „richtige“ Kamera kauft, landet eher oder später meist bei den Japanern: bei Canon, Nikon, Sony & Co. Für Liebhaber besonderer Qualitätsfotografie gibt es noch Leica aus Wetzlar – aber das war es dann auch schon mit den deutschen Herstellern, wenn man einmal die Industriekameratechnik beiseite lässt. Dies war vor dem Aufbruch ins Digitalzeitalter ganz anders, da gehörten deutsche Unternehmen zu den führenden Kameraproduzenten weltweit. Dazu zählten die Ernemannwerke und Zeiss Ikon in Dresden, aus denen zu DDR-Zeiten die für ihre Spiegelreflex-Kameras berühmten Pentacon-Werke wurden. Eine Sonderausstellung in der Striesener Pentacon-Betriebsstätte – den heutigen Technischen Sammlungen Dresden – erzählt nun in Zeitzeugen-Berichten vom „Bitteren Ende“ der lange Zeit strukturprägenden Kameraindustrie in Dresden.

Solche Anhänger mit Jenoptik-Kameratechnik im Bundesstaat Victoria in Australien identifizieren Autofahrer, die am Steuer mit dem Handy spielen. Foto: Jenoptik

Jenoptik liefert Handy-Blitzer nach Australien

Kamera-Anhänger aus Thüringen sollen in Down Under ablenkte Autofahrer dokumentieren Jena/Victoria, 27. April 2023. „Jenoptik“ hat einen Millionenauftrag aus Australien bekommen: Das thüringische Technologie-Unternehmen liefert an das Justizministerium des australischen Bundesstaates Victoria autarke und mobile Überwachungsanhänger, die per Kamera Autofahrer aufnehmen, die mit dem Handy am Steuer spielen oder nicht angegurtet sind. Das hat Jenoptik heute mitgeteilt.

Kurator Dr. Ralf Pulla von den Technischen Sammlungen Dresden, in der von ihm kuratierten Ausstellung "Welt im Kasten: Foto – Kino – Video“. Hier steht er hinter einer frühen Fotokamera, deren Belichtungszeit so lange war, dass der Kopf der zu fotografierenden Menschen mit Stangen abgestützt wurde, um ein Verwackeln zu verhindern. Foto: Heiko Weckbrodt

Von der Camera Obscura über die Lomo bis zum Smartphone

Neue Sonderschau in den Technischen Sammlungen Dresden zeigt, wie der Mensch seine Realität fotografisch festzuhalten versucht. Dresden, 10. Juli 2019. Der Wunsch, den ach so flüchtigen Augenblick des Triumphes, der Liebe oder der Schmerzes für die Ewigkeit aufzubewahren, ist wohl so alt wie die Menschheit selbst: Davon zeugen die Höhlenmalereien in Lascaux ebenso wie der Wandteppich von Bayeux, der rasche Siegeszug der Daguerreotypien wie auch die allerorten gezückten Selfie-Smartphones unserer Zeit. Die „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) haben nun dem langen Weg von der Camera Obscura bis zur digitalen Bilderwelt eine neue, faszinierende Dauerausstellung gewidmet: „Welt im Kasten: Foto – Kino – Video“ zeigt Kameras, Projektoren, 3D-Filme und viele andere Exponate. Dabei haben die Museums-Modellbauer neben viele Schaustücke gleich noch Ausprobier-Experimente platziert.

Michael G. Fritz (geb. 1953 in Berlin) liest in der Bibliothek Dresden-Prohlis aus seinem Überwachungs-Roman "Ein bisschen wie Gott". Foto: Heiko Weckbrodt

Johanna sieht alles

Michael G. Fritz hat in Dresden-Prohlis seinen Überwachungs-Roman „Ein bisschen wie Gott“ vorgestellt Dresden, 24. Februar 2016. Johanna sieht alles: die kleinen und großen Fehltritte der Menschen, wenn sie sich unbeobachtet glauben, ihr Bangen, ihr Warten, ihr Eilen. Denn sie hat Dutzende, ja Hunderte Augen: All die Kameras, die auf einem großen Berliner Bahnhof installiert sind, senden ihre Aufnahmen auf die Bildschirme in einer Zentrale. Und dort sitzt Johanna und ist „Ein bisschen wie Gott“.

Das 42 Jahre alte Album von Pink Floyd zeigte bereits ein Motiv, das uns in jüngster Vergangenheit als "Prism"-Schnüffelprogramm der NSA wieder bewegte. Foto Felix Hüffelmann, The Dark Side of the Moon, www.guteaussichten.org

Ahnte schon Pink Floyd von den Spitzelprismen der NSA?

Gute Aussichten: Ausgezeichnete junge Fotokünstler zeigen ihre Werke in Dresden Dresden, 12. November 2015. Fast möchte man Pink Floyd prophetische Gaben zuschreiben, sieht man sich das Albumcover der legendären Rockband aus dem Jahr 1973 heute noch einmal an, wie es der Lichtbildkünstler Felix Hüffelmann mit seiner Kamera getan hat: Ein Prisma spaltet auf der Hülle von „The Dark Side of the Moon“ das Licht auf, als ob es in eine Glasfaserleitung voller Informationen getaucht sei. Ahnte Pink Floyd etwa schon vor 40 Jahren vom allumfassenden NSA-Spitzelprogramm „Prism“? Die Fotografien von Felix Hüffelmann werfen solche Fragen auf, spiegeln aktuelle Themen wie Überwachung, staatliche Spitzeleien und Whistleblower. Und sie sind Teil der neuen Ausstellung „Gute Aussichten – junge deutsche Fotografie“, die ab morgen in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) zu sehen ist.

Die kleine Springspinne hat acht hochspezialisierte Augen, die für die Fraunhofer-Forscher als ein Vorbild für ihre künstlichen Facetten-Augen dienten. Foto: Opoterser, Wikipedia, CC3-Lizenz

Smartphones mit Spinnenaugen

Fraunhofer-Optiker in Jena experimentieren mit künstlichen Spinnen-Augen für Mini-Kameras Jena/Dresden, 27. Oktober 2015. Damit Smartphones künftig noch dünner gebaut werden können und Mini-Kameras sogar unauffällig in Chipkarten integriert werden können, haben Fraunhofer-Optiker aus Jena künstliche Insektenaugen entwickelt. Diese besonders flachen Sensoren ähneln den Mehrfach-Augen der Springspinne und anderer Winzlinge, brauchen also keine speziellen Objektive. Der Physiker Prof. Norbert Kaiser vom Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) in Jena zeigte sich bei einem Vortrag in Dresden regelrecht begeistert davon, was sich die Optikkonstrukteure von den Insekten technologisch noch alles abschauen können: „Die Natur ist uns da meilenweit voraus“, sagte er.

Weil viele Autohersteller ihre Fahrzeuge mit immer mehr Kameras spicken - hier BMW-Testfahrer Dr. Nico Kämpchen beim Forschungsprojekt "Hochautomatisiertes Fahren" auf der Autobahn - steigt die Nachfrage für hochintegrierte Bild-Sensoren. Foto: BMW

Mehr Maschinen mit Augen: Bildsensor-Markt wächst

IC Insights erwartet 2015 für Sensorindustrie Rekordumsatz von 10 Milliarden Euro Scottsdale, 12. August 2015: Weil Konstrukteure weltweit den Autos, Spielzeugen, Maschinen und andere Geräten immer mehr künstliche Augen verpassen wollen, macht die Bildsensor-Industrie inzwischen wieder gute Geschäfte: In diesem Jahr werden die globalen Umsätze mit elektronischen Bildsensoren (CMOS image sensors) um 15 Prozent auf einen neuen Rekordwert von über zehn Milliarden Dollar (9,1 Mrd. €) steigen, prognostiziert das Marktforschungs-Unternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona. Bis zum Jahr 2019 werde dieser Markt um weitere 50 % auf dann rund 15 Milliarden Dollar (13,6 Mrd. €) zulegen.

Kurz vor dem Start am Elbufer in Dresden: Die Mini-Drohne RC Video One von Carrera sieht klein aus, düst aber enorm schnell los. Foto: Heiko Weckbrodt

Carrera RC Video One: Hübsche Mini-Drohne mit Kamera

Dynamischer Quadcopter vom Spielzeug-Autobahn-Hersteller Wer wild auf ein paar spektakuläre Luftvideos seiner Stadt ist – oder einfach etwas neugierig darauf, was die Leute ein paar Straßen weiter so treiben –, wird sich nicht unbedingt gleich ein Kleinflugzeug oder einen Heli leisten können. Zum Glück aber sind Mini-Drohnen inzwischen so preiswert und technisch so aufgerüstet, dass das kein Problem mehr ist. Wir haben beispielsweise jetzt die Spielzeug-Drohne „Video One“ von Carrera getestet, die bereits eine 2-Megapixel-Kamera an Bord hat. Und waren beeindruckt von der Dynamik des kleinen Fluggeräts, warnen aber auch gleich: Um damit genau die Filme aus der Vogelperspektive hinzubekommen, die man sich vorstellt, sollte man Geduld und ruhige Nerven mitbringen.

Willi Zimmermann (1900-1977): Auftritt der Agitpropgruppe Rote Raketen vor der Geschäftsstelle der Internationalen Arbeiterhilfe Dresden, 1930. Repro: Stadtmuseum Dresden

Das Auge des Arbeiters: Wie Proletarier die Kamera eroberten

Stadtmuseum Dresden zeigt im März Sonderschau über Arbeiterfotografie der Weimarer Republik Dresden, 16. Februar 2015: Die Welt ist heute eine Bilderflut: Tagtäglich werden weltweit rund 450 Millionen Fotos auf Facebook hochgeladen, schießen allein die Deutschen um die 100.000 Selfies, auf denen sich die – zumeist jungen – Knipser selbst inszenieren, lächeln, grimassieren, zeigen, wo sie waren, wohin sie wollen. Doch die fotografische Inszenierung der Welt ist keine Erfindung des Digitalzeitalters, sondern fast 100 Jahre alt, wie die Arbeiterfotografie-Ausstellung „Das Auge des Arbeiters“ zeigt, die das Stadtmuseum Dresden Mitte März eröffnen will. „Diese Medienmoderne begann schon in den 1920er Jahren“, meint Kurator Dr. Holger Starke, der die Schau gemeinsam mit Wolfgang Hesse betreut.

Schnappschuss von einem Google-Streetview-Auto in der Nähe des Hauptbahnhofs Dresden. Foto: Ronny Siegel

Kamera-Autos von Google fotografieren Dresdens Straßen

Dresden, 7. Januar 2015: Seit einiger Zeit sind wieder jene Autos mit den komischen Pilzen auf dem Dach in Dresden und weiteren deutschen Städten unterwegs, die vor ein paar Jahren für großen Streit gesorgt hatten: Google lässt mit seinen Fahrzeugen derzeit neuere Fotos für sein „Streetview“-Projekt schießen. Gesichtet wurden die Google-Autos mit den auffälligen Kamera-Aufbauten zuletzt unter anderem in Strehlen und in Hauptbahnhof-Nähe.

4K-Digitalprojektor von Sony. Foto. Sony

Fraunhofer Dresden entwickelt 3D-Chips für superscharfes Fernsehen

Direktkontakte zwischen Prozessor und Speicher sollen für 400 Gbs Videodaten-Durchsatz sorgen Dresden, 10. Oktober 2014: 3D-Chips sollen künftig dafür sorgen, dass Live-Fernsehübertragungen auch in der Kinoqualität „4K“ kein Problem mehr für die Kameraleute sind. Das Dresdner Fraunhofer-Teilinstitut für Entwurfsautomatisierung „EAS“ entwickelt derzeit zusammen mit dem Elektronikdesigner „Dream Chip Technologies“ aus Garbsen bei Hannover an Videoverarbeitungs-Halbleitern, die Datenraten bis zu 400 Gigabit je Sekunde mühelos wegstecken – und damit auch schnelle Bewegungen im Ultra-HD-Format ruckelfrei verarbeiten können.

iPhone-Kamera mit LED-Blitz. Abb.: Apple

Smartphone ist vor allem eine Knipse

100 % aller Computertelefon-Besitzer fotografieren mit dem Telefon Berlin, 18. Juli 2014. Wenn es neben dem Telefonieren einen ultimativen Einsatzzweck von Computertelefonen (Smartphones) gibt, dann Knipsen: Inzwischen gibt es keine Smartphone-Besitzer mehr, die mit ihrem Mobiltelefon nicht fotografieren, wie eine „Aris“-Umfrage unter 1004 Bundesbürgern im Auftrag des Hightech-Verbandes „Bitkom“ gezeigt hat.

„iPhone 5s“ im Test: Schneller, leichter, empfindlicher

Mit dem „iPhone 5s“ hat Apple seine Smartphone-Reihe spürbar überarbeitet – wenngleich sich solche Neuerungen wie der eingebaute 64-Bit-Prozessor wohl erst mittelfristig richtig auszahlen dürften. Das neue Apfeltelefon ist auf jeden Fall spürbar leichter und flacher ausgefallen als seine Vorgänger, arbeitet– wenn auch nicht ganz so deutlich – auch etwas schneller im tagtäglichen Betrieb, während sich die praktische Akku-Laufleistung kaum geändert hat, wie die Oiger-Tests ergeben haben. Die leichtere Anmutung des neuen iPhones ist indes ein zweischneidiges Schwert: Es ist empfindlicher gegen Beschädigungen geworden und rutscht auch leichter aus der Hand – wie wir leider recht rasch erleben mussten.

Highend-Scanner von Pentacon Dresden weltweit gefragt

Dresden, 11.4.2012: Die Traditionsmarke „Pentacon“ mag keine große Nummer mehr im Kamera-Massenmarkt sein wie noch im vergangenen Jahrhundert – doch das Unternehmen aus Dresden hat sich längst mit ganz anderen Highend-Lösungen international einen Namen gemacht: Wo gewöhnliche Scanner versagen, da tritt Pentacon-Technik in Aktion. Restauratoren, Wissenschaftler und Archivare in aller Welt nutzen hochauflösende Pentacon-Scanner zum Beispiel, um neue Pflanzenarten zu identifizieren, Kulturschätze für die Nachwelt zu digitalisieren oder Gemälde zu analysieren.