Wirtschaft

Mehr Maschinen mit Augen: Bildsensor-Markt wächst

Weil viele Autohersteller ihre Fahrzeuge mit immer mehr Kameras spicken - hier BMW-Testfahrer Dr. Nico Kämpchen beim Forschungsprojekt "Hochautomatisiertes Fahren" auf der Autobahn - steigt die Nachfrage für hochintegrierte Bild-Sensoren. Foto: BMW

Weil viele Autohersteller ihre Fahrzeuge mit immer mehr Kameras spicken – hier BMW-Testfahrer Dr. Nico Kämpchen beim Forschungsprojekt „Hochautomatisiertes Fahren“ auf der Autobahn – steigt die Nachfrage für hochintegrierte Bild-Sensoren. Foto: BMW

IC Insights erwartet 2015 für Sensorindustrie Rekordumsatz von 10 Milliarden Euro

Scottsdale, 12. August 2015: Weil Konstrukteure weltweit den Autos, Spielzeugen, Maschinen und andere Geräten immer mehr künstliche Augen verpassen wollen, macht die Bildsensor-Industrie inzwischen wieder gute Geschäfte: In diesem Jahr werden die globalen Umsätze mit elektronischen Bildsensoren (CMOS image sensors) um 15 Prozent auf einen neuen Rekordwert von über zehn Milliarden Dollar (9,1 Mrd. €) steigen, prognostiziert das Marktforschungs-Unternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona. Bis zum Jahr 2019 werde dieser Markt um weitere 50 % auf dann rund 15 Milliarden Dollar (13,6 Mrd. €) zulegen.

Neben Smartphones sorgen nun auch Autos und Spielzeug für Aufträge

In den vergangenen 15 Jahren hatte vor allem die Nachfrage von Smartphone-Herstellern nach integrierten Kameras den Bildsensor-Markt getrieben, wobei die Umsätze ab dem Jahr 2008 zu stagnieren begannen. Nun aber füllen zunehmend auch andere Industriezweige die Auftragsbücher der CMOS-Sensor-Fabriken. So statten vor allem europäische und US-Autokonzerne ihre Wagen mit neuen Fahrerassistenz-Systemen aus, was dazu führt, dass immer mehr Autos mit immer mehr Mini-Kameras gespickt werden. Angesichts des Trends hin zum Roboterauto, das sich autonom im Straßenverkehrsraum orientiert und navigiert, ist sind aus dieser Sparte weitere Nachfragewellen für elektronische Bildsensoren zu erwarten.

Laut Prognose wird der weltweite Bildsensor-Markt bis 2019 noch mal um 50 % zulegen. Grafik: IC Insights

Laut Prognose wird der weltweite Bildsensor-Markt bis 2019 noch mal um 50 % zulegen. Grafik: IC Insights

Aber auch Spielzeuge, „intelligente“ Textilien, Körperkameras und andere technische Heerscharen des „Internets der Dinge“ werden in wachsendem Maße mit Bilderkennungssystemen ausgestattet. Ähnliches gilt für die hochautomatisierten, vernetzten Fabriken der „Industrie 4.0“, in denen „sehende“ Transportroboter für den Material- und Werkstückfluss sorgen.

Daher erwarten die „IC Insights“-Analysten, dass der Anteil von Smartphone-Kameras am gesamten Umsatz der Sensorindustrie von derzeit 70 auf 49 % im Jahr 2019 schrumpfen wird. Dagegen werde zum Beispiel der Anteil von Fotosensoren für den Automobilsektor von jetzt drei auf dann 14 % steigen.

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt