Alle Artikel mit dem Schlagwort: Chemie

Die Chemie-Cloud lässt’s knallen

TU-Ausgründung „ChemTics“ entwickelt internetbasiertes Chemie-Lernlabor Dresden, 17. September 2015. Vorsichtig packt Tobias Göcke ein Stickstoffmolekül mit dem Finger, schubst es hin und her, immer schneller. Er ist die Wärme, die Energie, die die Teilchen immer schnell schwingen lässt. Und siehe da: Der in diesem System so übermächtige 28-jährige Chemieingenieur in spe hat es geschafft: Ein Stickstoff-Atom hüpft auf die Sauerstoff-Teilchen zu. Und die setzen dessen Avancen keinen Widerstand mehr entgegen wie vorhin noch, als sie jeden atomaren Brautwerber abprallen ließen: Stickstoff und Sauerstoff vermählen sich, bilden ein Stickoxid, die endotherme Reaktion ist vollbracht, das Chemie-Computerspiel gewonnen. Was, so was geht nicht? Atome kann man mit dem Finger nicht anstupsen? Oh doch: In der Uni-Ausgründung „ChemTics“ ist alles möglich: Zusammen mit der Kartographie-Ingenieurin Jeannette Milius (28) und Kaufmann Ralph Scholze (42) hat Thomas Göcke ein virtuelles Chemielabor entwickelt, das all die komplizierten chemischen Reaktionen, mit denen sich Gymnasiasten tagtäglich herumquälen, multimedial verständlich machen soll. Das internet-basierte Experimentier- und Lernprogramm hilft den Schülern, die Geheimnisse der Chemie wahlweise in Texten, Videos und Spielen zu erkunden und in …

Ringen nicht nur mit wissenschaftlichen Herausforderungen, sondern auch mit Image-Problemen: Chemiker gelten, wenn von der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen, als eingekapselte Laborforscher, die potenziell gefährliche Stoffe mischen. Hier ein Szenefoto aus dem Chemietheater: „Das geheime Labor“, das Grundschülern zeigen soll, welchen Herausforderungen sich moderne Chemiker stellen. Foto: Umweltbühne / GDCh

Chemiker wollen Klimakiller CO2 als Rohstoff nutzen

2000 Teilnehmer diskutieren beim Wissenschaftsforum in Dresden über Zukunftsaufgaben der Chemie Dresden, 31. August 2015. Kohlendioxid und Methan werden heute meist als „Klima-Killer“ wahrgenommen. Als gefährliche Treibhaus-Gase, die die Erderwärmung vorantreiben. Doch deutsche Chemiker hoffen Verfahren zu finden, um diese in riesigen Mengen vorkommenden Gase als Ressource einzusetzen, um zum Beispiel Kraftstoffe herzustellen. „Kohlendioxid ist nicht nur eine Gefahr, sondern auch ein Rohstoff“, betonte Dr. Thomas Geelhaar, der Präsident der „Gesellschaft Deutscher Chemiker“ (GDCh) beim „GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2015“ in Dresden.

Nobelpreisträger Stefan Hell. Foto: MPGNobelpreisträger Stefan Hell. Foto: MPG

2000 Forscher wollen in Dresden zeigen, dass „Chemie verbindet“

Auch Nobelpreisträger Stefan Hell kommt zum Wissenschaftsforum Dresden, 19. August 2015. Gemeinsame Forschungsprojekte von Chemikern und Physikern, der Einsatz von Polymeren für Elektronik und Lichttechnik, aber auch chemische Ansätze für die Konstruktion besserer Energiespeichern gehören zu den Fokusthemen des „Wissenschaftsforums Chemie 2015“, zu dem die „Gesellschaft Deutscher Chemiker“ (GDCh)Ende August rund 2000 Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet. Als Stargast wird der Physiker und Nobelpreisträger Stefan Hell aus Göttingen nach Dresden kommen. Er will hier über den Einsatz von Nanoskopen für die Analyse einzelner Moleküle referieren.

Elaskon-Chef Karl Schwald will, dass sein Unternehmen in Dresden gesund wächst und die Mitarbeiter dabei mitnimmt. An überhastetem Wachstum, so sagt er, habe sich schon mancher Mittelständler verhoben. Foto: Heiko Weckbrodt

Elaskon schmiert China

Auto wird im Reich der Mitte zum Statussymbol – das nun mit Mitteln aus Dresden gepflegt wird Dresden/Shanghai, 27. Mai 2015. Ein Umdenken in China beschert dem Dresdner Chemie-Unternehmen Elaskon steigende Umsätze: Statt ihre Autos auf Verschleiß zu fahren, wollen junge, aufstrebende Chinesen neuerdings ihre rollenden Status-Symbole auch pflegen. Und dafür schwören sie auf Schmier- und Konservierungsmittel aus Dresden. Die hatte Elaskon ursprünglich zu DDR-Zeiten entwickelt, um die Lebensdauer von Wartburgs, Trabis und anderen Ostblock-Autos zu verlängern. Seitdem wurden die Rezepturen stetig weiterentwickelt – mit durchschlagenden internationalem Erfolg.

Prof. Detlev Belder. Foto: Uni Leipzig

Leipziger Mikrolabor-Chip für schnellere Arznei-Entwicklung

Chemieingenieure kombinieren Minikanäle, Elektrofelder und Spektrometer im Kleinmaßstab Leipzig, 8. Februar 2015: Chemieingenieure der Uni Leipzig haben ein Mikrolabor auf einem Chip konstruiert, das die Entwicklung und Verbesserung beispielsweise von Arzneien oder Katalysatoren beschleunigen soll. In der nun vorgestellten neuen Version ihre Laborchips ersetzen Mikrokanäle, elektrische Felder und Lichtanalysatoren das aus klassischen Chemielaboren bekannte Arsenal wie Reagenzgläser, Kolben oder Mikroskope. Die sei „ein großer Schritt hin zur umweltfreundlichen chemischen Mikrosynthese“, schätzte Projektleiter Prof. Detlev Belder vom Institut für Analytische Chemie der Uni Leipzig ein.

Prof. Claudia Felser an der neuen Sputter-Anlage. Foto: Dietrich Flechtner

Spin-Speicherchip und embargofreien E-Motoren auf der Spur

Dresdner Planck-Physiker designen in neuen Laboren Werkstoffe aus einzelnen Atomen Dresden, 23. Oktober 2014: Um neue Werkstoffe zu finden, die zu sehr schnellen Spintronik-Speicherchips und besseren Motoren für Elektroautos führen könnten, nimmt das Dresdner Max-Planck-Institut für „Chemische Physik fester Stoffe“ (MPI-CPFS) an der Nöthnitzer Straße Anfang November zwei neue, über zehn Millionen Euro teure Forschungslabore mit einer speziell für die Dresdner Physiker maßgeschneiderten „Sputter“-Anlage offiziell in Betrieb. Dabei handelt es sich um ein automatisch verknüpftes System von Hochvakuum- und Analyse-Kammern, in denen hauchdünne Beschichtungen möglich sind. Außerdem haben die Physiker ein extrem hochauflösendes Elektronenmikroskop bekommen, mit dem sie bis in die Welt der Atome hinabschauen können.

Schulsystem und Einwanderung haben Preußens Aufstieg gefördert

Leibniz-Preise für Nachwuchsforscher aus München und Dresden Berlin/München/Dresden, 28. November 2013: „Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft“. Mit diesem Slogan werben Bildungspolitiker gern und oft – und bekommen auch oft den Vorwurf zu hören, Plattitüden zu verbreiten. Ähnlich gestritten wird über die Folgen von Einwanderung für einen Staat. Zumindest für das merkantilistische Preußen der frühen Neuzeit hat der Münchner Volkswirt Dr. Erik einen kausalen Zusammenhang nachweisen können und dafür nun in Berlin einen Nachwuchspreis der Leibniz-Gemeinschaft gewonnen. Ein weiterer Leibniz-Nachwuchspreis ging an die Dresdner Chemikerin Dr. Kristina Tschulik für ihre Forschung an magnetfeldgesteuerten elektrochemischen Beschichtungstechnologien.

Dresdner TU-Forscher konstruieren chemischen Mikroprozessor

Dresden, 19.6.2012: Chemikalien statt Elektronen nutzt ein neuer chemischer Mikroprozessor zum Rechnen, den ein Team der TU Dresden entwickelt hat. Der Chip nimmt zwar Grundkonzepte der siliziumbasierten Mikroelektronik auf, besteht allerdings aus Polymeren, die Tausende transistorähnliche Bauelemente bilden. Gerechnet wird durch chemische Reaktionen statt elektrische Schaltungen.