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Superbatterien auf der Spur

Prof. Stefan Kaskel. Foto: Fraunhofer IWS

Prof. Stefan Kaskel. Foto: Fraunhofer IWS

Japaner ehren Energiespeicher-Forscher Stefan Kaskel von der TU Dresden mit Wissenschaftspreis

Dresden, 26. Januar 2016. Der Chemiker Professor Stefan Kaskel von der Technischen Universität Dresden (TUD) erhält für seine wissenschaftlichen Arbeiten an neuen Energiespeicher-Materialien einen Preis der „Japan Society for the Promotion of Science” (JSPS). Die Auszeichnung ist mit einer vierwöchigen Forschungsreise nach Osaka in Japan dotiert. Stefan Kaskel wird diese Reise im Frühjahr 2016 antreten. Am „National Institute of Advanced Industrial Science and Technology” (AIST) in Osaka will er dabei den Experten Prof. Qiang Xu treffen. Er freue sich bereits darauf, sich mit Prof. Qiang Xu über neue Forschungsergebnisse in der chemischen Materialforschung auszutauschen, um Kooperationen mit Japan in der Batterieforschung zu intensivieren, sagte der Dresdner Wissenschaftler.

Neue Materialien für schweflige Batterien

Professor Stefan Kaskel ist auf die Forschung an neuen Batterien und Erdgasspeichern spezialisiert. Seine Forschungsschwerpunkte dabei sind spezielle Kohlenstoff-Materialien. Diese porösen Materialien bekommen durch eine besondere Nanostrukturierung eine sehr große Oberfläche. Dadurch könnten sie in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Lithium-Schwefel-Batterien und anderen neuartigen Energiespeichern spielen.

Doppelte Energiedichte durch Nanotech möglich

Während die Elektroden in heutigen Lithium-Ionen-Batterien oft nur eine spezifische Oberfläche von etwa 1500 Quadratmetern pro Gramm Material erreichen, wären mit den neuen Kohlenstoff-Materialien über 3000 Quadratmeter reaktionsfähige Oberfläche je Gramm möglich, schätzt Professor Stefan Kaskel. Damit könnte sich auch die Energiedichte künftiger Batteriesysteme verdoppeln. Und diese Energiedichte entscheidet wesentlich mit, auf welche Reichweite zum Beispiel ein Elektroauto kommt oder wie gut sich Batterien als Energie-Zwischenspeicher für Windkraft- und Solaranlagen verwenden lassen.

Lithium-Schwefel-Energiespeicher und andere Batterien mit hoher Energiedichte sind ein Forschungsschwerpunkt am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden, an dem Kaskel auch tätig ist. Foto: Fraunhofer IWS

Lithium-Schwefel-Energiespeicher und andere Batterien mit hoher Energiedichte sind ein Forschungsschwerpunkt am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden, an dem Kaskel auch tätig ist. Foto: Fraunhofer IWS

TU-Chemiker forscht auch bei Fraunhofer

Stefan Kaskel ist 46 Jahre alt. Er hat die „Professur für Anorganische Chemie I“ an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der TUD inne. Außerdem ist er am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden tätig. Neben Stromspeichern beschäftigt er sich zum Beispiel auch mit Systemen, die Erdgas effektiver als bisher speichern können.

Die JSPS, von der er nun ausgezeichnet wurde, ist eine renommierte Gesellschaft für internationalen Wissenschaftsaustausch in Japan. Sie ist etwa mit der Alexander von Humboldt-Stiftung in Deutschland vergleichbar. Autor: Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

Dresden will sich als Stadt der Energiespeicher profilieren

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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