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Wirtschaftsminister: GKN soll Fabrikschließung in Sachsen überdenken

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Foto: Heiko Weckbrodt

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Foto: Heiko Weckbrodt

Dulig: Wenn Autozulieferer Werk in Ungarn baut, dann gibt es auch einen Absatzmarkt

Dresden, 18. Januar 2023. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat die heute verkündeten Schließungspläne für das sächsische Werk des Automobilzulieferers GKN kritisiert. „Ich erwarte von GKN, diese Entscheidung zu überdenken und weiter auf die hohe Kompetenz der Beschäftigten und die gute Qualität der Arbeit in Zwickau zu setzen“, kommentierte er die Pläne.

„Ein Rückschlag für das Automobilland Sachsen“

„Die Entscheidung von GKN ist ein Rückschlag für das Automobilland Sachsen“, argumentierte Dulig. Auch anderen Zuliefern sei es gelungen, sich dem Wandel hin zur Elektromobilität erfolgreich zu stellen. Und: „Dass es für die Produkte von GKN einen Absatzmarkt gibt, zeigen die Pläne des Unternehmens, ein Werk in Ungarn aufzubauen. Warum der Standort in Sachsen aus Sicht der westdeutschen Geschäftsführung nicht erhalten werden kann, wird zu überprüfen sein. Das sächsische Wirtschaftsministerium und die Wirtschaftsförderung Sachsen sind gesprächsbereit und gewillt, im Schulterschluss mit der IG Metall den Standort und die Arbeitsplätze zu sichern.“

Ursprünglich von Franzosen als Gelenkwellen-Werk für den Trabant gebaut

Die Fabrik in Zwickau-Mosel war ursprünglich ab 1978 als Gelenkwellenwerk für den DDR-Kleinwagen Trabant gebaut worden. Sachsenring hatte damit den französischen Citroen-Konzern beauftragt. 1991 übernahm der englische Konzern „Guest, Keen & Nettle Golds“ (GKN) die Fabrik von Sachsenring. Heute verkündeten die Briten nun, dieses Werk ab Mitte 2023 schrittweise zu schließen. Sie verwiesen zur Begründung auf eine sinkende Auslastung und die Transformationsprozesse im Automobilsektor.

Quellen: SMWA, Förderverein Horchmuseum, Stadt Zwickau

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt