Softwaretochter ZDI bekommt Anbau und Neubau nahe am Uni-Campus
Dresden, 23. November 2022. Zeiss investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in Dresden. Das hat Geschäftsführer Alfred Mönch von der „Zeiss Digital Innovation“ (ZDI) bei einem Besuch des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) angekündigt. Mit dem Geld will er gleich neben dem Stammsitz am Fritz-Förster-Platz einen Anbau sowie einen Neubau errichten, die zusammen Büros, Konferenzräume und Labore für 400 Beschäftigten bieten sollen.
Digitallösungen aus Dresden gefragt
Mit der Investition reagiert Software-Schmiede auf ihren wachsenden Bürobedarf. Denn die Nachfrage nach den digitalen ZDI-Lösungen aus Sachsen für Kunden aus der Gesundheitssparte, Fertigungsindustrie, Autoproduktion und Mikroelektronik ist groß. Die Projekte spielen laut Konzernangaben auch eine besondere Rolle für die Zeiss-Zukunftsstrategie.
Softwareschmiede will enger mit TU und mit ihren Zeiss-Schwestern kooperieren
Darüber hinaus will die „Zeiss Digital Innovation“ aber auch zusätzlichen Raum für die Kooperation mit ihren Zeiss-Schwesterunternehmen in Dresden und mit der benachbarten TU Dresden schaffen. „Die Nähe zur TU Dresden ist für unser Unternehmen seit vielen Jahren ein großer Standortvorteil und hat unzählige Projekte beflügelt“, erklärte ZDI-Chef Alfred Mönch. „Von den Synergieeffekten aus der Zusammenarbeit mit Forschung und Lehre in Dresden sollen auch die anderen Zeiss-Unternehmen profitieren.“ Außerdem arbeitet Zeiss in der sächsischen Landeshauptstadt auch eng mit dem Hightech-Entwicklungsnetzwerk „Smart Systems Hub“ zusammen.
In Wendezeiten als „Saxonia“ gegründet
Während der Mutterkontern Zeiss bereits 176 Jahre alt ist, ursprünglich in Jena gegründet wurde und heute als Milliardenkonzern mit weltweit 37.000 Beschäftigten von Oberkochen aus geleitet wird, gehen die Wurzeln der „Zeiss Digital Innovation“ auf die unmittelbare Nachwendezeit zurück: 1990 gründeten Viola Klein und Andreas Mönch die „Saxonia Computertechnik GbR“, die sie zehn Jahre später in „Saxonia Systems“ umbenannten. Seit der Übernahme durch Zeiss im Jahr 2020 firmiert das Software-Unternehmen unter dem Namen „Zeiss Digital Innovation“. Die Zeiss-Tochter beschäftigt inzwischen 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Davon arbeiten 193 in Dresden, die anderen in München, Berlin, Leipzig, Görlitz sowie im ungarischen Miskolc und in Budapest. In den nächsten Jahren soll das Unternehmen – verteilt über alle Standorte – auf 700 Beschäftigte wachsen.
Zeiss mit drei Unternehmen in Dresden vertreten
Darüber hinaus hat die ZDI noch zwei Schwesterunternehmen in der Stadt: Der „Zeiss Innovation Hub Dresden“ befindet sich auf dem Uniklinik-Campus in Dresden-Johannstadt, die „Zeiss Industrial Quality Solutions“, die früher „Carl Zeiss Innovationszentrum für Messtechnik“ hieß, befindet sich im „Business Park“ an der Bertolt-Brecht-Allee in Dresden-Striesen. Die geplante engere Zusammenarbeit dieser drei Unternehmen soll für mehr Innovationskraft am Standort Dresden sorgen.
Zunächst Anbau am Förster-Platz, dann Neubau an der Bergstraße
Als Zwischenschritt in diesen Expansionsplänen errichtet Zeiss nun zunächst einen Anbau am Fritz-Förster-Platz. Baustart soll noch in diesem Jahr sein. Einmal fertiggestellt, soll der Sechsgeschosser über 100 neue Arbeitsplätze ermöglichen. In einem zweiten Schritt plant das Unternehmen „mittelfristig“ einen Neubau auf einem 1650 Quadratmeter großen Grundstück ganz in der Nähe an der Bergstraße.
MP Kretschmer: Zeiss Dresden steht für Innovationspotential unserer Region
Die genaue Investitionssumme für beide Bauten wollte Zeiss zwar noch nicht verraten. Aber Ministerpräsident Kretschmer begrüßte in jedem Falle das Vorhaben: „Die Entwicklung des Unternehmens Zeiss Digital Innovation, das in Sachsen gegründet wurde und heute in einem weltweit führenden Technologiekonzern verankert ist, symbolisiert das Innovationspotential unserer Region“, betonte er bei seinem Besuch. Er freue sich, dass Zeiss seine digitale Wertschöpfung im Freistaat ausbaue. „Das ist eine Bereicherung für den Hochtechnologie-Standort Sachsen und wird das einzigartige Innovations-Ökosystem aus Wirtschaft und Wissenschaft weiter stärken.“
Autor: hw
Quellen: Zeiss, Oiger-Archiv
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