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„Arm“ schließt sich Huawei-Boykott an

Logo: Huawei

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Britischer Prozessordesigner schließt sich Bann durch US-Regierung an

Cambridge, 22. Mai 2019. Der kalte Handelskrieg zwischen den USA und China eskaliert weiter: Nach dem Boykott-Aufruf durch die US-Regierung beendet nun auch der britische Prozessor-Designer „Arm“ die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Technologiekonzern Huawei. Das berichtet die BBC auf ihrem Internet-Portal. Arm ist zwar keine US-Firma, ist aber stark mit den USA verflochten.

Huawei-Prozessoren basieren auf Arm-Architektur

Zuvor hatten Google und weitere US-Tech-Giganten den Boykott-Forderungen der Trump-Administration Folge geleistet. Infineon will hingegen nur den Teil der Lieferungen einstellen, die auf US-Produkte zurückgehen. Das Ende der Kooperation mit Arm könnte die Chinesen allerdings besonders hart treffen, da die Prozessoren in den meisten Huawei-Smartphones auf einer Arm-Lizenzarchitektur beruhen.

Über den Boykott

Die US-Regierung hatte den Boykott mit einem nationalen Telekommunikations-Notstand begründet. Sie wirft Huawei vor, durch seine Netzwerktechnik Spionage für die chinesische Regierung zu betreiben. Dafür hat sie bisher allerdings keine Beweise vorlegt. Es gilt aber als offenes Geheimnis, dass der Bann gegen Huawei einerseits zurückgebliebene US-amerikanische Netzwerktechnikhersteller stärken soll. Andererseits gilt Huawei als Donald Trumps Geisel beziehungsweise Faustpfand im Handelstreit zwischen den USA und China. Womöglich hofft der Präsident auch auf eine Millionenzahlung ähnlich derer, mit der sich zuvor ZTE aus China von einem Boykott-Aufruf Trumps freigekauft hatte.

Autor: hw

Quellen: BBC, Reuters, Bloomberg, Infineon

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt