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Dresden präsentiert sich als 5G-Standort auf Hannovermesse

Michael Kaiser leitet das "Smart System Hubs" in Dresden und zeigt das Modell eines autonom navigierenden Gabelstaplers, der sich per 5G-Funk mit anderen Maschinen vernetzt. Foto: Heiko Weckbrodt

Michael Kaiser leitet das „Smart System Hubs“ in Dresden. Im Vorfeld der Hannovermesse 2019 zeigt das Modell eines autonom navigierenden Gabelstaplers, der sich per 5G-Funk mit anderen Maschinen vernetzt.
Foto: Heiko Weckbrodt

Auch Mensch-Maschine-Interaktion und Internet der Dinge im Fokus

Dresden/Hannover, 23. März 2019. In wenigen Tagen öffnet mit der Hannovermesse (1.-5. April 2019) eine der größten Industrieschauen weltwelt ihre Tore – und Dresden will sich dort als führender Standort für den Mobilfunk der 5. Generation (5G), für das Zusammenspiel von Mensch und Maschine und das Internet der Dinge präsentieren.

Wirtschaftsförderer: Mit 5G steht eine digitale Revolution ins Haus

„Mit dem neuen Mobilfunkstandard steht uns eine digitale Revolution ins Haus, die insbesondere der Industrie neue Möglichkeiten eröffnet“, betonte Chef-Wirtschaftsförderer Robert Franke im Vorfeld der Messe. Ihm sei es daher wichtig, die Branchenvertreter aus aller Welt von den besonderen Dresdner Kompetenzen beispielsweise in der 5G-Forschung, aber auch in der Hard- und Softwareentwicklung zu überzeugen.

Beispiele:

Wolfram Drescher leitet jetzt die Firma "Airrays", die 5G-Antennen entwickelt. Foto: Heiko Weckbrodt

Wolfram Drescher leitet jetzt die Firma „Airrays“, die 5G-Antennen entwickelt. Foto: Heiko Weckbrodt

5G-Antennen von Airrays

Die Airrays GmbH (gegründet 2013, hat jetzt 60 Mitarbeiter) zeigt flexibel anpassbare MMIMO-Antennen (Massive Multiple Input Multiple Output) für die neuen 5G-Netze. „Weltweit gibt es nur fünf andere Anbieter für diese Antennen, darunter bekannte Konzerne wie Samsung und Nokia“, sagt Airrays-Chef Wolfram Drescher. Ein Telekommunkations-Konzern aus Asien habe sich aber für die Dresdner Technologie entschieden, um seine Mobilfunknetze zunächst nach dem 4G- und später 5G- Standard aufzurüsten.

Transconnect-Automatisierung von SQL Projekt

Die SQL Projekt AG (1992 gegründet, jetzt 50 Mitarbeiter) präsentiert auf der Messe seine „Transconnect“-Software, die im Gespann mit 5G-Vernetzung die Vollautomatisierung in der mittelständischen Industrie unterstützen soll. Auch in Verlagen und Krankenhäusern sei diese Lösung schon im Einsatz, informierte Vorstand Stefan Ehrlich. „Durch 5G sehen wir jetzt ganz neue Potenziale.“

So stellt sich die Telekom ein industrielles 5G-Campusnetz vor. Visualisierung: Deutsche Telekom

So stellt sich die Telekom ein industrielles 5G-Campusnetz vor. Grafik: Deutsche Telekom

5G-Campusnetze von T-Systems

Die Dresdner Telekomtochter „T-Systems Multimedia Solutions GmbH“ (auch MMS genannt, 1996 gegründet, jetzt rund 1000 Mitarbeiter in Dresden) fokussiert sich bei ihrem Messeauftritt auf 5G-Campusnetzwerke. Gemeint sind damit erste und zunächst noch abgeschottete 5G-Testnetzwerke in Fabriken, Häfen oder Bürohäusern, die zeigen, dass der neue Mobilfunkstandard mehr kann als Daten nur einfach schneller übertragen. Vielmehr gehe es da um die industrielle Echtzeit-Vernetzung von Maschinen und Fahrzeugen, um digitale Zwillinge und Künstliche Intelligenzen (KIs), die Chirurgen assistieren, erklärte MMS-Geschäftsführer Ralf Pechmann

Mirko Paul (r.) von SAP und Hub-Chef Michael Kaiser haben unter anderem gemeinsam einen Thin[gk]athon in Dresden organisiert. Damit wollen sie zeigen, wie neuartige Produkte für das Internet der Dinge in spontanen Netzwerk entstehen können. Foto: Heiko Weckbrodt

Mirko Paul (r.) von SAP und Hub-Chef Michael Kaiser haben unter anderem gemeinsam einen Thin[gk]athon in Dresden organisiert. Damit wollen sie zeigen, wie neuartige Produkte für das Internet der Dinge in spontanen Netzwerk entstehen können. Foto: Heiko Weckbrodt

Technologieplattform für das Internet der Dinge

Andere Unternehmen aus Dresden sind auf mobile und heizende Rechenzentren („Cloud & Heat“) spezialisiert, zeigen auf der Messe digitale Energielösungen (Robotron), Supraleit-Technik (Evico), virtuelle Industriewelten (3DIT) und vieles mehr. Der Verbund „Smart Systems Hub“ will ein Positionspapier vorstellen, wie eine gemeinsame deutsche Technologieplattform für das Internet der Dinge funktionieren kann. „Wir hoffen, dadurch auch Wertschöpfung vor Ort zu erzeugen“, sagte Hub-Chef Michael Kaiser.

Robert Franke. Foto: Heiko Weckbrodt

Robert Franke. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner hoffen auf Investoren aus Asien

Insgesamt präsentieren mindestens 44 Unternehmen und Institutionen aus Dresden ihre neuesten Produkte und Technologien auf der Hannovermesse. Und die Wirtschaftsförderer hoffen bei der Gelegenheit auf Mitnahmeeffekte. „Wir haben mehrere Ansiedlungsanfragen aus Asien bekommen“, berichtet Robert Franke. Seine Hoffnung: auf der Hannovermesse aus Anfragen auch Investitionen zu machen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt