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Auch andere Städte in Deutschland wollen Flüchtlings-App wie Dresden

 

Viola Klein (links) und Peggy Reuter-Heinrich haben die Hilfe-App für Flüchtlinge heute im Rathaus symbolisch an Dresdens OB Dirk Hilbert übergeben. Foto: hw

Viola Klein (links) und Peggy Reuter-Heinrich haben die Hilfe-App für Flüchtlinge heute im Rathaus symbolisch an Dresdens OB Dirk Hilbert übergeben. Foto: hw

Dresden, 25. September 2015. Die sächsischen Unternehmerinnen Viola Klein (Saxonia Systems) und Peggy Reuter-Heinrich (HeiReS) wollen ihre neue Dresdner Alltagshilfe-App für Flüchtlinge demnächst auch für andere Städte und Landkreise in ganz Deutschland anpassen und verbreiten. Es gebe großes Interesse von Städten und Kreisen bundesweit an der Flüchtlings-App aus Dresden. Ab 3. Oktober werde es eine „ Welcome to Germany“-Fassung mit den allgemeinen Informationen geben, die dann als Rahmen fungiert. „Sachsen mit allen Landkreisen in die App zu integrieren, wäre eine schöne Vision als Weihnachtsgruß aus Dresden. Das ist aber noch abhängig vom Grad der Nachfrage durch die sächsischen Landkreise“, wie Peggy Reuter-Heinrich betonte. Einzel-Apps für jede einzelne Stadt oder jeden Kreis werde es aber nicht geben.

App bietet Infos über Asylverfahren, Beratung, Ämter und dergleichen mehr

Die beiden Chefinnen hatten in ihren Unternehmen eine App entwickeln lassen, die Asylbewerbern in Dresden praktische Lebenshilfe geben soll: Das Mini-Programm für Smartphones enthält beispielsweise Adressen von Beratungsstellen für Flüchtlinge, Infos über das Asylverfahren in Deutschland und viele Informationen über Kultur- und Bildungsangebote und dergleichen mehr in speziell in der sächsischen Landeshauptstadt.

Saxonia Systems und HeiRes haben eine Welcome-App für Flüchtlinge in Dresden entwicklelt. Das Willkommens-Programm ist bereits für Windows-Smartphones verfügbar, Versionen für Android und Apple sollen folgen. Fotos: hw, Saxonia Systems, HeiRes, Montage. hw

Die Welcome-App gibt es für Windows- und Android-Smartphones sowie iPhones. Fotos: hw, Saxonia Systems, HeiRes, Montage. hw

Unternehmerinnen schenken Programm der Stadt – Hilbert freut sich

Diese App haben die Initiatorinnen heute offiziell der Stadt geschenkt. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) zeigte sich entzückt: „Das zeigt, wie engagiert und innovativ unsere Mittelständler sind“, freute er sich.

„Wollen positives Signal aussenden“

Mit Blick auf die Negativ-Schlagzeilen, die Dresden in jüngster Zeit inmitten der Flüchtlingskrise gemacht habe, sei es für beide Unternehmerinnen wichtig gewesen, „mit dieser App auch ein positives Signal auszusenden“, betonte Viola Klein: Dass hier den Asylbewerbern auch praktisch geholfen werde, durch praktische Orientierungshilfe in einer zeitgemäßen App-Variante zum Beispiel.

Smartphone auch für Flüchtlinge ständiger Begleiter

Denn etwa 80 Prozent der Menschen, die hier asylsuchend eintreffen, haben ein Smartphone in der Tasche – sie erreiche man mit einer App am Besten, meint Viola Klein. Zugleich widersprach sie einem häufig kolportierten Argument vieler Asylgegner, dass es den Flüchtlingen so schlecht doch nicht gehen könne, wenn sie Computertelefone besitzen – oder diese gar geklaut hätten: Sie habe letztens Kontakt mit einer Lehrerin gehabt, die ihrer Klasse die Aufgabe gestellt hatte aufzuschreiben, was sie mitnehmen würden, wenn sie morgen flüchten müssten, erzählt die Saxonia-Systems-Chefin. „Ein Großteil der Schüler nannte das Smartphone“.

Derweil bereiten die Initiatoren nun eine deutschlandweite Verbreitung ihrer App vor. Daher entwickeln die Programmierer bei Saxonia Systems und HeiReS nun ein Redaktionssystem („Content Management System“ = CMS), mit der dann andere Kommunen die Basis-App mit ihren lokalen Informationen speisen können. Durch diese Infrastruktur wollen sie es dann den Interessenten ermöglichen, zum Selbstkostenpreis in die App integriert zu werden.

Autor: Heiko Weckbrodt

Die App „Welcome to Dresden“ gibt es gratis an diesen Stellen: für iPhones (ab iOS 6.0), Windows-Phones und Android (ab 2.3.3.)

Zum Weiterlesen:

Dresdner App für Flüchtlinge im Test

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt