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Hilfsorganisation „arche noVa“: 2014 war humanitäres Katastrophenjahr

In Syrien ist die Winterversorgung der kriegsgebeutelten Menschen nicht gesichert, warnt arche noVa. Foto: arche noVa

In Syrien ist die Winterversorgung der kriegsgebeutelten Menschen nicht gesichert, warnt arche noVa. Foto: arche noVa

Dresdner Helfer schlagen wegen dramatischer Lage in Syrien Alarm

Dresden, 30. Dezember 2014: Als ein „humanitäres Katastrophenjahr“ hat die Dresdner Hilfsorganisation „arche NoVa“ das Jahr 2014 eingestuft. Weil es keine spektakulären „neuen“ Naturereignisse wie seinerzeit das Erdbeben in Haiti gegeben habe, seien die menschlichen Tragödien aus andauernden Konflikten und nachwirkenden Katastrophen etwas aus dem Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten. Tatsächlich aber sei der Hilfebedarf größer denn je: „Nie zuvor waren die Herausforderungen, vor denen humanitäre Helfer stehen, so groß wie im Moment“, schätzte „arche noVa“-Vorstand Sven Seifert ein.

Medien haben Interesse ab Ebola verloren

So betreue der Dresdner Verein momentan 14 Hilfsprojekte in elf Ländern. Besonders dramatisch sei die Situation im Bürgerkriegsland Syrien und in den von Ebola betroffenen Ländern Westafrika, während das Medieninteresse an der Seuche „regelrecht eingebrochen“ sei.

Video über die "arche noVa"-Projekte:

Winterversorgung in Syrien nicht gesichert – neue Fluchtwelle droht

Allein in Syrien seien mehr als zwölf Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Ihre Versorgung im dritten Kriegswinter ist nicht gesichert“, warnte der „arche NoVa“-Vorstand. Die Dresdner sind dort in ländlichen Gemeinden im Norden des Landes aktiv, versorgen rund 52.000 Menschen mit Brot, Nahrungsmittelpaketen und Winterkleidung. „Die Finanzierung unseres Einsatzes ist nur noch bis Februar durch Spenden und Mittel des Auswärtigen Amtes gesichert. Wir hoffen inständig, dass wir auch danach eine Anschlussfinanzierung erhalten. Wenn dies für uns und andere vor Ort aktive Organisationen nicht mehr gewährleistet ist, wird es weitere größere Fluchtbewegungen in die ohnehin schon überlasteten Nachbarländer geben“, betonte Sven Seifert.

Hilfsorganisation seit 22 Jahren international aktiv

„arche noVa“ entstand vor 22 Jahren aus einer Aktion von sechs Dresdner heraus, die 1992 mit einem Sattelschlepper Hilfsgüter ins irakische Kurdistan brachten. Inzwischen ist daraus ein Verein geworden, der weltweit humanitäre Hilfe organisiert. „arche „NoVa“ hat 20 hauptamtliche Mitarbeiter, die die Projekte von den Büros in Dresden und Berlin aus betreuen. Ein Schwerpunkt ist der Aufbau von Trinkwasser-Versorgungssystemen in Entwicklungsländern und in Gegenden, deren Infrastruktur durch Krieg oder Naturkatastrophen zerstört wurde. Die Dresdner Organisation hilft laut eigenen Angaben insbesondere eben auch noch dann, wenn die Probleme längst aus dem medialen Fokus herausgerückt sind, bei „vergessenen Katastrophen“. hw

-> Wer helfen will, zum Beispiel durch Spenden, findet hier nähere Informationen

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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