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„The Walking Dead 2.3“: Elfjährige zwischen Zombies und Tyrannen

Nichts mit Puppenspielen: Clementine hackt sich ihren Weg frei. Abb.: Telltale

Nichts mit Puppenspielen: Clementine hackt sich ihren Weg frei. Abb.: Telltale

Neue Episode „Amid the Ruins“ des internaktiven Comics

Die kleine Clementine hat aber auch ein Pech: Da hat sie nun die Zombie-Apokalypse überlebt, ist gerade so einer Horde Untoter entschlüpft – und rennt geradewegs ein paar sturmgewehr-bewaffneten Bösewichten in die Hände, die sie und ihre erwachsenen Freunde in einen zur Festung umgebauten Baumarkt zur Zwangsarbeit verschleppen. Aber die clevere Elfjährige weiß sich zu helfen und trickst Röchler wie Aufseher aus. Erzählt wird dies in gewohnt stilsicher-düsterer Weise in der nun im Netz veröffentlichten Episode „In Harms Way“ der interaktiven Zombie-Abenteuernovelle „The Walking Dead“.

Werbevideo (Telltale, Englisch, nur für Erwachsene!):

Qualitätvolle Weitererzählung der Apokalypse

Nun stehen Spiele-Zweitverwertungen erfolgreicher Bücher und Filme – in diesem Fall: Comics und TV-Serien – eigentlich nicht im besten Ruf. Aber in diesem Falle haben sich echte Profis und Könner darum gekümmert: Zum Einen Comic-Autor Robert Kirkman, zum Anderen die Spieleschmiede „Telltale“, die bereits sehr schöne Fortsetzungen solcher Adventure-Klassiker wie „Monkey Island“ oder „Sam & Max“ zustande gebracht hat. Und dies macht sich auch hier bemerkbar: Statt nur lustlos und profitgierig ein Thema weiter auszuschlachten, wie es so oft bei „Spielen zum Film“ geschieht, ist in der Adventure-Reihe „The Walking Dead“ eine ambitionierte Weiterverarbeitung des Stoffes erkennbar.

Eher interaktive Novelle als ein Adventure

Hier steht eine dramatische Entscheidung an: Nur wenn das Mädchen den Arm ihrer Freundin amputiert, ist die Angeknabberte noch zu retten. Abb.: Telltale

Hier steht eine dramatische Entscheidung an: Nur wenn das Mädchen den Arm ihrer Freundin amputiert, ist die Angeknabberte noch zu retten. Abb.: Telltale

Wobei – und dies sei kritisch angemerkt – die Genre-Bezeichnung „Adventure“ etwas übertrieben ist: Im Vordergrund steht hier eine forterzählte Story in Stil düsterer Comics, die gelegentlich durch Action-Scripts, Dialoge und Spieler-Entscheidungen unterbrochen wird. Letztere haben zwar keine gravierende, aber doch einen gewissen Einfluss auf den Fortgang der Geschehnisse: Wenn wir einem Protagonisten beispielsweise oft helfen, statt ihn ständig vor der Kopf zu stoßen, ist er oder sie eher geneigt, uns (also dem Mädchen Clementine) auch mal zu helfen, wenn Bösewichte und Zombies um uns drumrum huppen. Allerdings seien zarte Gemüter gewarnt: Wegen der teils drastischen Szenen ist die Spielereihe trotz der jungen Hauptheldin nur für Volljährige geeignet.

Total angefixt

Wer die Serie noch nicht kennt: Veröffentlicht wird sie in Episoden im Internet, die entweder einzeln oder als Staffel bezahlt und dann (für den PC) per „Steam“ heruntergeladen werden können. Mittlerweile hat diese Parallel-Geschichte zur TV-Serie die zweite Staffel erreicht – und ich für meinen Teil bin schon ähnlich angefixt wie bei der Fernsehserie auf jede neue Folge. Autor: Heiko Weckbrodt

In hArms Way“ (Telltale), interaktiver Zombie-Apokalypse-Comic zur TV-Serie „The Walking Dead“, Teil 3 von Staffel 2, für PC, PS3, Xbox 360 und iPad, Staffelpreis: ca. 23 Euro
 

Zum Weiterlesen:

Walking Dead: Ein Mädchen hämmert sich durch die Apokalypse

Walking Dead: Staffelbox 3 der TV-Serie rezensiert

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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