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Hymne auf den Apfel: „111 Gründe, Apple zu lieben“

Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Taschenbuch liefert iFans Futter

Wenn einer ein Apfel-Jünger ist, dann sicher Frank Müller: Der Germanist und Technikautor aus dem vorderen Taunus hat „111 Gründe, Apple zu lieben“ zusammengetragen. In seine Hymne auf den Mann im schwarzen Rolli und dessen iWelt mag man vielleicht nicht bedingungslos einstimmen wollen – immerhin aber ist daraus ein recht unterhaltsam zu lesendes Büchlein geworden. Kostenproben gefällig?

Argument Nr. 1: „Apple hat Geschmack“

So liebt Müller das Milliarden-Unternehmen mit dem abgebissenen Apfel als Logo zum Beispiel, weil „Apple Geschmack hat“. Was beispielsweise Apps für das iPhone von den Mini-Programmen von Googles Konkurrenz-Plattform abhebe, „sind ihr Stil, ihre Ästhetik und ihre Funktionalität, Dinge, die für Apple Hand in Hand gehen müssen.“

Was bedeuten schon technologische Defizite?!

Frank Müller, Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Frank Müller, Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Kann man das vielleicht noch unterschreiben, wirkt es dagegen schon arg fanatisch, wenn der Autor beispielsweise Apples Ignoranz internationaler Standards wie im Falle des neuen „Lighting“-Steckers verteidigt, der Tausende iPhone– und iPad-Besitzer rund um den Erdball, teuer erkauftes Zubehör für den alten Anschluss wegzuschmeißen. Apples Lösung sei einfach zukunftssicherer und besser als der von der EU-Kommission präferierte Micro-USB-Standard, argumentiert Müller. An anderer Stelle verwirft Müller den technologischen Vorsprung, den Apple-Konkurrenten wie Samsung in ihren Spitzen-Telefonen mittlerweile erreicht haben, als sekundär, denn Prozessortempo oder Kamera-Auflösung interessiere doch keinen Nutzer wirklich. Naja…

Fazit: rührend, aber sehr subjektiv

Müllers Argumentation pro Apple ist nicht unbedingt eine komplex-stringente, viele Argumente wiederholen sich. Vor allem aber sind viele seiner Gründe für die iWelt eher geschmäcklerisch. Immerhin hat das Buch seine unterhaltsamen Seiten mit seinen vielen kleinen Anekdötchen und ein paar Insider-Infos – ganz nett zum Ducrhblättern. Geschrieben hat Müller sein Büchlein übrigens teilweise auf dem iPhone – was ihn zweifellos als besonders hartgesottenen Apple-Jünger ausweist. Autor: Heiko Weckbrodt

Frank Müller: „111 Gründe, Apple zu lieben“, Schwarzkopf- & Schwarzkopf-Verlag, Berlin 2014, zehn euro, 265 Seiten, ISBN 978-3-86265-104-7, Erscheinungstag: 1. August 2014

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