Verband: Politik darf moderne Start-Ups nicht abwürgen
Berlin/Hamburg, 24. Juli 2014: Der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ hat sich gegen Verbote von app-gestützten Taxi-Alternativen gewandt, wie erst jüngst in Hamburg im Falle von „Uber“ ausgesprochen. „Diese Angebote haben einen Nerv getroffen und stoßen auf eine rege Nachfrage“, betonte Vizepräsident Ulrich Dietz. „Eine Abschottung des Marktes zum Schutz der bestehenden Anbieter darf es nicht geben. Die Politik will Deutschland zur Start-up-Nation machen. Und so darf sie neue Geschäftsmodelle nicht durch den Schutz traditioneller Angebote von vornherein zunichtemachen.“
Konzept stößt auf rege Nachfrage
Der Verband stützt sich dabei auf eine „Aris“-Umfrage, die das große Interesse der Deutschen an Alternativen zum Taxi belegen soll. Demnach können sich 14 Prozent aller Bundesbürger vorstellen, private Mietwagen mit Fahrer über App-Plattformen wie „Uber“ oder „Wundercar“ zu buchen. Letztlich sind diese Plattformen Vermittler zwischen Passagieren und Privatleuten, die sich mit ihrem Auto in der Freizeit als Chauffeur betätigen – aber ohne eine Taxi-Lizenz zu haben.
Kritik von Profi-Fahrern
Insbesondere Taxi-Unternehmen laufen gegen diese Billigkonkurrenz Sturm. Denn diese muss sich nicht an die kostentreibenden Standards im Taxi-Gewerbe halten. Zudem können die app-vermittelten Laien-Fahrer die Tarife der Profis unterbieten, weil die Chauffeur-Dienste für sie nur ein Nebenverdienst sind, sie also nicht alle Kosten eines Vollgewerbes anrechnen. Eine ähnliche Diskussion ist auch im Gastgewerbe im Gange: Dort beschweren sich viele Hoteliers über (ebenfalls app- und internetgestützte) private Zimmervermittlungen à la „AirBnB“.
Angeboten wurden „Uber“ & Co. in Deutschland bisher in Großstädten wie Berlin, Hamburg und München. Dort haben laut der Aris-Umfrage 13 Prozent der Einwohner bereits solche Mietwagen-Apps genutzt, weitere zwölf Prozent können sich das zumindest vorstellen. Autor: Heiko Weckbrodt
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