Dresden, 24. Juli 2014: Um Einsatzstäben zu helfen, bei Katastrophen die Feuerwehren richtig zu dirigieren, oder Stadtplaner zu unterstützen, den Bedarf an neuen Fahrradwegen rechtzeitig zu erkennen, hat Doktorand Robert Hecht vom Dresdner „Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung“ (IÖR) ein Verfahren entwickelt, durch das Computer aus Geodaten und Karten Siedlungsstrukturen abzuleiten. Dabei lernen die Rechner, aus dem Rohmaterial Gebäudegrundrisse zu folgern, Plattenbauten von Gründerzeit-Villen zu unterscheiden und dergleichen mehr.
Kein Haus-Ablatschen mehr nötig
„Eine manuelle Erhebung von Gebäudetypen ist extrem zeitaufwändig und nicht frei von subjektiven Einflüssen“, betonte Hecht. „Bisher genutzte automatisierte Verfahren hatten aber das Problem, dass sie noch nicht hinreichend an deutschen Geobasisdaten getestet wurden und zudem nicht flexibel genug arbeiten“, erläutert Hecht. Diese Defizite habe die neue Methode nicht.
Planungshilfe für Radwege und Spielplätze
„Die mit dem Verfahren gewonnenen Daten machen passgenaue Planungen möglich, da sich auf ihrer Grundlage auch Bevölkerungsverteilungen berechnen lassen“, schätzte das IÖR ein. „Für Kommunen wird damit zum Beispiel ersichtlich, wo zusätzliche Fahrradwege oder Spielplätze vonnöten sind. Die Regionalplanung kann entscheiden, wo neue Windkraftanlagen entstehen oder Gewerbeflächen eingespart werden können. Durch die Kombination der gebäudebezogenen Daten mit Gefahrenkarten lassen sich Informationen für den Katastrophenschutz oder die Gefahrenabwehr ableiten. Energieversorger oder Mobilfunkanbieter können die Daten für ihre Netzplanung nutzen.“ hw
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