Download-Chaos abgeebbt
Cupertino, 19. September 2013: Nachdem der Ansturm auf „iOS 7“ die Apple-Download-Server gestern nahezu lahmgelegt hatte, ist es seit heute relativ unproblematisch möglich, das neue iPhone-Betriebssystems herunterzuladen. Allerdings dauerte es bei uns immerhin noch über anderthalb Stunden, bis iOS 7 geladen, installiert und startbereit war.
Gewöhnungsbedürftige Optik: 2D statt 3D
Ist iOS 7 installiert, fällt sofort die knallbunte, flache Benutzeroberfläche auf, die recht gewöhnungsbedürftig ist – wie ein „Downgrade“ von 3D auf 2D. Aber einige Neuerungen sind durchaus praktisch. Abgesehen davon dürfte die Aktualisierung für viele Nutzer letztlich zum Muss werden, da bald mit einer Reihe von Apps zu rechnen ist, die speziell für iOS 7 geschrieben werden und unter Umständen nicht mehr unter älteren Betriebssystemen funktionieren.
Endlich Schnellschalter für Bluetooth und Taschenlampen-Modus an Bord
Die neue Optik flacht auch Tastatur und virtuelle Bedienknöpfe ab, was nicht jedermanns Geschmack sein könnte – gefühlt habe ich mich zumindest unter der neuen Oberfläche häufiger vertippt als sonst. Neben dem veränderten Design fallen zugleich auch ein paar neue beziehungsweise modifizierte Funktionen auf. So gibt es unter der „Nachrichtenzentrale“, die man bereits bisher durch eine Wischbewegung vom oberen Bildschirmrand herunter ziehen konnte, nun eine Kontrollzentrale, die man von unten her „hochwischt“. Sie enthält Schnellzugriffe zum Beispiel auf den Bluetooth-Ein/Aus-Schalter (endlich!), auf den Flugmodus, WLAN, Uhr, Kamera und Taschenrechner. Außerdem hat Apple hier einen Schalter integriert, die das LED-Blitzlicht permanent leuchten lässt und so das iPhone in eine Taschenlampe verwandelt – bisher brauchte man dafür eine Extra-Taschenlampen-App.
Video-Impressionen von iOS 7 (Video: hw):
Abschusskandidaten werden hochgewischt
Geändert hat sich auch der Multitasking-Betrieb: Ein Doppeldruck auf den „Heim“-Knopf zaubert nun Voransichten geöffneter Apps auf den Bildschirmen, zwischen denen man intuitiver navigieren kann. Soll ein Programm geschlossen werden, zieht man die entsprechende Voransichts-Seite einfach nach oben.
Mehr Potential für Bedienprobleme
Ãœberarbeitet hat Apple auch mehrere mitgelieferte Dienstprogramme, darunter die Kamera-App. Dort schaltet man nun übrigens nicht mehr per Schiebeschalter zwischen Foto- und Videomodus um, sondern zieht über dem virtuellen Auslöser-Knopf die entsprechenden Beschriftungen hin und her – da sind kleine Finger gefragt… Ãœberhaupt funktionieren viele Steuergesten seit dem Umstieg auf das Flach-Design weniger eindeutig, allen voran der Schieberegler, der oft nur noch sehr zögerlich anspricht. Regelrecht ärgerlich ist dies in der Telefon-App, wenn man dort schnell per Wisch-Bewegung einen Anruf annehmen muss.
iOS installieren für Dummies:
Wer sich damit noch nicht auskennt, hier das 1 mal 1 für die Installation: iOS 7 kann man mit seinem Apple-Gerät kostenlos herunterladen. Das iPhone (ab iPhone 4) oder iPad (ab iPad 2) sollte dafür halbwegs aufgeladen sein oder an der Stromversorgung hängen. Befindet man sich in einem schnellen drahtlosen Datennetz (etwa im Heim-WLAN), ist der einfachste Weg über die „Einstellungen“-App -> „Allgemein“ -> „Software-Aktualisierung“. Einfach auf „Laden / Installieren“ tippen, bestätigen – und warten. Die Apps und Dokumente auf dem Gerät sowie fast alle Einstellungen werden automatisch übernommen. Dabei etwas Zeit einplanen: Selbst im besten Fall mindestens 45 Minuten!
Alternativ kann man das iPhone oder iPad per USB-Kabel auch an den PC anstöpseln. Danach sollte sich automatisch „iTunes“ mit der Meldung öffnen, dass eine neue Betriebssystem-Version für das Gerät vorliegt – der Rest erklärt sich von selbst. Heiko Weckbrodt
Mehr Infos über iOS 7 von Apple hier
Zum Weiterlesen:
Neues iOS 7 legt Apple-Server lahm
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