
Aufnahmen aus dem Infrarot-, dem sichtbaren und dem Röntgenbereich übereinandergelegt formieren dieses Bild des Adlernebels. Unten mittig sind die "Säulen der Schöpfung" zu sehen. Diese mehrere Lichtjahre hohen Nebelwolken sind so benannt, weil sich an ihrer Spitze junge Sterne formieren (Mitte). Abb.: ESA
Paris, 18.1.2012: Spektakuläre Bilder aus einem kosmischen Kreißsaal hat jetzt die europäische Raumfahrtbehörde ESA veröffentlicht. Dabei handelt es sich um Aufnahmen aus dem Adlernebel, der über 6500 Lichtjahre* von der Erde entfernt liegt. Sie zeigen einen jungen Sternenhaufen, der sich aus einem interstellaren Wasserstoffnebel formiert.

"Säulen der Schöpfung" ist diese Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops aus dem Jahr 1995 betitelt. Diese Formation ist im obigen Bild am unteren Rand des "Nebellochs" zu finden. Abb.: ESA
Von Infrarot bis Röntgen: Mehrere Sichten auf den Adlernebel kombiniert
Inhalt
Um diese Zusammenhänge sichtbar zu machen, haben die Astronomen Aufnahmen mehrerer Teleskope kombiniert, die verschiedene Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums abdecken – von der für das menschliche Auge unsichtbaren Infrarot-Wärmestrahlung der kosmischen Wolken, die das Herschel-Weltraumteleskop aufgefangen hat, bis hin zur Röntgenstrahlung der jungen Sterne im Adlernebel, festgehalten vom XMM-Newton-Teleskop der ESA.
50.000 Jahre „junge“ Sternenkinder
Das Attribut „jung“ ist hier freilich nach kosmischen Maßstäben zu verstehen: Die jüngsten Sterne im Adlernebel sind mindestens 50.000 Jahre alt. Nur zum Vergleich: Das Alter unserer eigenen Sonne wird auf etwa 4,6 Milliarden Jahre geschätzt.
Heiko Weckbrodt
* 1 Lichtjahr = Entfernung, die das Licht binnen eines Jahres im Weltraum zurücklegt = knapp zehn Billionen Kilometer