Dresden, 19.10.2011: Physik-Nobelpreisträger Albert Fert wird am 24. und 25. Oktober an einem Dresdner Symposium über die Zukunft der Mikroelektronik teilnehmen. Im Zentrum der Veranstaltungen stehen vor allem die Spintronik und die mögliche Ablösung der Siliziumtechnologie durch Graphen als Chip-Grundstoff. Das kündigten die TU Dresden und das Dresdner „Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme“ (MPI-PKS) an.
Unter Spintronik versteht man die Möglichkeit, die Freiheitsgrade („Spins“ – mit einem Drehimpuls vergleichbar) einzelner Elementarteilchen wie zum Beispiel Elektronen zu nutzen, um Daten abzuspeichern und zu verarbeiten. Dabei könnte auch das „Wundermaterial“ Graphen helfen, das durch seine besondere zweidimensionale Verkettung reinen Kohlenstoffs höchst ungewöhnliche Eigenschaften entwickelt. So verhalten sich darin Elektronen ähnlich wie massenlose Photonen, dadurch leiten Graphene Strom extrem gut, auch weist dieser Werkstoff besondere relativistische und quantenphysikalische Effekte auf.
Am Mikroelektronikstandort Dresden wollen nun Forscher aus aller Welt die Möglichkeiten erörtern, diese Effekte auch praktisch nutzbar zu machen. Zum Auftakt wird Prof. Fert am 24. Oktober in einem Kolloquium am MPI-PKS über „Carbon nanotubes, graphene, and spintronics“ referieren, am Folgetag dann dieses Thema einem breiteren Publikum in der TU Dresden nahezubringen versuchen. Für Laien gibt es am 28. Oktober, 19 Uhr, im Planck-Institut an der Nöthnitzer Straße 38 einen öffentlichen Abendvortrag „Graphen: Das neue Silizium des einundzwanzigsten Jahrhundert?“, den Prof. Heinrich Kurz von der RWTH Aachen auf Deutsch hält. Heiko Weckbrodt
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