Washington, 11. Februar 2016. Forscher haben an aufwändigen Messanlagen in den USA erstmals die Gravitationswellen nachgewiesen, die Albert Einstein vor 100 Jahren vorausgesagt hatte. Das hat das Albert-Einstein-Institut der Max-Planck-Gesellschaft mitgeteilt, das an dem Nachweis beteiligt war. Diese Wellen zeigen starke Veränderungen des Raum-Zeit-Gefüges an.
Fusion Schwarzer Löcher sandte gewaltigen Energiestoß durchs All
Die Messung an den LIGO-Laser-Detektoren erfolgte bereits am 14. September 2015. Die Analyse der Daten mittels Supercomputern dauerte jedoch Monate. Inzwischen sind sich die beteiligten Wissenschaftler aber sicher, dass sie wirklich Gravitations-Wellen „gesehen“ haben. Im konkreten Fall entstanden diese Wellen wahrscheinlich durch die Verschmelzung von zwei Schwarzen Löchern im Weltall, etwa 1,3 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt.
Raum, Zeit und Masse untrennbar verbunden
Die Entdeckung bestätigt wichtige Modelle, die Einstein um das Jahr 1915 herum vom Wesen unseres Universums entworfen hatte. Demnach hängen Raum, Zeit und Materie untrennbar zusammen, können auch gekrümmt werden – aber unabhängig voneinander nicht existieren. Jahrzehntelang gelang es der Forschergemeinde aber nicht, Einsteins Gravitationswellen nachzuweisen. Nun, da sie endlich Gravitationswellen messen können, erhoffen sich die Astrophysiker ganz neue Einsichten in das Wesen und die Zukunft des Weltalls.
Der Nachweis der Wellen gelang durch kleine Laufzeitunterschiede von senkrecht zueinander ausgerichteten Laserstrahlen, die durch Spiegel hin- und hergeworfen werden. Die auf der Erde eintreffenden Gravitationswellen hatten den räumlichen Abstand zwischen den Spiegeln ganz leicht deformiert und damit dazu geführt, dass sich die Laserstrahlen etwas überlagerten. Die Messung gelang an den zwei LIGO-Detektoren in Livingston (Louisiana) und Hanford (Washington) in den USA.
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
6 Kommentare